Enthusiast: Robert Golicza hat seinen Actros 1963 individuell ausgestattet

Reportage

You’ll never walk alone.

Der Transportunternehmer Robert Golicza erfüllte sich mit seinem rot-weißen Mercedes‑Benz Actros einen Jugendtraum – und begeistert mit seinem Truck sogar Liverpooler Fußballfans.

Bei den Pausen auf seinen Europatouren genießt Robert die Landschaft wann immer es möglich ist.
Bei den Pausen auf seinen Europatouren genießt Robert die Landschaft wann immer es möglich ist.
Hobbyfotograf Robert setzt seinen Truck auch schon einmal in Szene.
Hobbyfotograf Robert setzt seinen Truck auch schon einmal in Szene.
Robert Golizca (links) und Mitarbeiter Daniel Hochstöger.
Robert Golizca (links) und Mitarbeiter Daniel Hochstöger.

Glänzende Felgen und eine saubere Ladefläche – bei Robert Golicza aus Hausmening ist das selbstverständlich. „Ich kann einfach nicht anders“, sagt der Niederösterreicher, der seit 2008 die kleine Spedition Transgol e. U. betreibt, und lächelt. Es wäre keine große Überraschung, wenn er den Schritt in die Selbstständigkeit nur deshalb gewagt hätte, um sich den Traum von einem eigenen Lkw zu verwirklichen.

„Mich haben Trucks und große Baumaschinen schon in meiner Kindheit fasziniert, und ich wollte immer beruflich etwas mit den Fahrzeugen zu tun haben“, sagt Robert Golicza heute. Los ging es nebenberuflich mit einem Kastenwagen, bald schon folgte der erste eigene Lkw. „Als ich damals beim Beratungsgespräch der Wirtschaftskammer meine Pläne geschildert habe, hat der Berater mich nur mit großen Augen angesehen. Ich brachte zwar einiges an Erfahrung mit, große Zukunftsperspektiven sah er im Transportgeschäft aber nicht.“ Selbstständig macht sich Robert trotzdem, das vom Berater skizzierte Szenario einer baldigen Pleite tritt nie ein.

Gut ausgestattete Trucks.

Heute stehen auf dem Hof seiner Firma ein Sprinter („natürlich auch ein Mercedes“), ein Pick-up und drei Trucks, die schon auf den ersten Blick als „besonders“ zu erkennen sind. Die Transgol-Lkw sind üppig ausgestattet und ganz in Rot-Weiß gehalten, die Beklebung hat Robert selbst gestaltet.

„Es macht Spaß, an der Optik meiner Sterne zu feilen.“ Die Abdeckung für das Chassis seines neuen Actros 1963 hat der 43-Jährige beispielsweise aus Carbon anfertigen lassen, die Alufelgen hat er mit einem grellen Gelbton kombiniert und entlang der Seitenfront ließ er zahlreiche Lichter anbringen, die für mehr Verkehrssicherheit mit dem Blinklicht gekoppelt sind. „So ist für Fußgänger und Radfahrer unmittelbar neben dem Fahrzeug klar zu erkennen, ob der Lkw abbiegen will oder nicht.“ Eine Besonderheit ist auch die Luftfederung vorne und hinten, die er dem Actros aus rein optischen Gründen verpasst hat, wie Robert zugibt. „Das sieht einfach toll aus.“

Ein Songtitel auf der Sonnenblende.

Besonders stolz ist der Unternehmer auf den Schriftzug „You’ll never walk alone“, den er auf der Sonnenblende angebracht hat.

Ob er ein Fan des Fußballteams FC Liverpool ist? Für die Liverpool-Fans ist der Song „You’ll Never Walk Alone“ seit Jahrzehnten die inoffizielle Vereinshymne. Auch heute noch singen sie ihn bei jedem Heimspiel im berühmten Anfield Stadium.


Robert lächelt. „Den Schriftzug habe ich während des Lockdowns auf dem Weg von Dänemark nach Holland von der Autobahn aus auf einer Lagerhalle gesehen und dann für mich übernommen.“ Dass er deshalb mit seinem Lkw bei Anhängern des englischen Kultklubs gern gesehen ist, sei da ein „positiver Nebeneffekt“. Hauptgrund war für Robert ein anderer: „Ich wollte damit unseren Kunden, Geschäftspartnern und Freunden gegenüber Dankbarkeit zeigen. Wir haben uns gegenseitig geholfen, um die gerade am Anfang sehr schwierige Coronazeit gut überstehen zu können.“ Im Gegensatz zu manch anderen Transportunternehmen waren die Transgol-Lkw auch während des ersten Lockdowns weiter in ganz Europa unterwegs, weggefallene Aufträge konnte der Niederösterreicher durch den dauerhaften Einsatz eines Trucks für eine heimische Supermarktkette kompensieren. „Da hat sich wieder einmal gezeigt, dass Flexibilität und Einsatzbereitschaft unterm Strich doch wertgeschätzt werden.“


Individuell: Das Konzept für die Gestaltung seiner Trucks hat Robert selbst ausgearbeitet.
Individuell: Das Konzept für die Gestaltung seiner Trucks hat Robert selbst ausgearbeitet.
Individuell: Das Konzept für die Gestaltung seiner Trucks hat Robert selbst ausgearbeitet.
Individuell: Das Konzept für die Gestaltung seiner Trucks hat Robert selbst ausgearbeitet.
Individuell: Das Konzept für die Gestaltung seiner Trucks hat Robert selbst ausgearbeitet.
Individuell: Das Konzept für die Gestaltung seiner Trucks hat Robert selbst ausgearbeitet.
Individuell: Das Konzept für die Gestaltung seiner Trucks hat Robert selbst ausgearbeitet.
Individuell: Das Konzept für die Gestaltung seiner Trucks hat Robert selbst ausgearbeitet.

Spezialist für Rennauto- und Motorradtransporte.

Mit Fußball hat Robert Golicza außer einem Sponsoring seines Jugendvereins Aschbach Markt aber nichts am Hut. Vielmehr ist er auf den Transport von Motorrädern und Rennautos spezialisiert. „In dieser Nische gehören wir qualitativ österreichweit ganz sicher zu den Marktführern.“ Früher ist er selbst Rennen gefahren. Deshalb trägt auch jeder seiner Trucks eine eigene Startnummer. In der Saison 2019 war Transgol sogar offizieller Logistikpartner der internationalen Rallyecross Titans-RX-Serie. Immer wieder transportieren Robert Golicza und sein Mitarbeiter Daniel Hochstöger auch Moto-GP-Maschinen und andere Fahrzeuge zu Rennwochenenden, zu Motorsportmessen und Ausstellungen. Die Firma arbeitet dabei europaweit, bietet für Hobbyfahrer auch Motorrad-Sammeltransporte in Feriendestinationen an.



„Wir sind oft mehrere Wochen am Stück unterwegs“, sagt Robert Golicza. Im vergangenen Jahr führte ihn eine fünfwöchige Tour von Frankreich über Großbritannien bis nach Portugal. Aber auch Lettland, Norwegen, Dänemark, Italien und die meisten anderen europäischen Länder hat er schon befahren. Dank des SoloStar-Concepts kann er die Büroarbeit von unterwegs erledigen. „Wenn möglich schaue ich mir während der Stopps außerdem Sehenswürdigkeiten an, oder ich habe Platz für meine eigene Maschine im Laderaum und kann die wenige freie Zeit auf zwei Rädern genießen“, sagt der Unternehmer, dem das Unterwegssein prinzipiell Spaß macht. Als Hobby-Fotograf bringt er auch immer wieder Bilder von seinen Touren mit nach Hause.


Seine Rennauto- und Motorradtransporte führen Robert von Skandinavien bis nach Südeuropa.
Seine Rennauto- und Motorradtransporte führen Robert von Skandinavien bis nach Südeuropa.
Seine Rennauto- und Motorradtransporte führen Robert von Skandinavien bis nach Südeuropa.
Seine Rennauto- und Motorradtransporte führen Robert von Skandinavien bis nach Südeuropa.
Seine Rennauto- und Motorradtransporte führen Robert von Skandinavien bis nach Südeuropa.
Seine Rennauto- und Motorradtransporte führen Robert von Skandinavien bis nach Südeuropa.
Seine Rennauto- und Motorradtransporte führen Robert von Skandinavien bis nach Südeuropa.
Seine Rennauto- und Motorradtransporte führen Robert von Skandinavien bis nach Südeuropa.

„Natürlich ist es anstrengend, so lange von meiner Frau und meinem Sohn getrennt zu sein“, sagt er. „Die Familie ist eine große Stütze und ein Teil des Erfolgs. Für mich ist das Fahren an den schönsten Plätzen Europas aber ein wunderbarer Ausgleich, um ein wenig Abstand vom Stress und dem Tagesgeschäft zu bekommen. Und was gibt es Schöneres, als dabei in meinem Actros Platz zu nehmen?“ Eine gute Frage – von einem eigenen Lkw hat Robert Golicza schließlich schon als Kind geträumt.


Fotos: Sebastian Freiler, Robert Golicza

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