Entsorgung in den Alpen mit einem Dreiachser Arocs 3353

Wirtschaft & Logistik

Die Putzkolonne.

Für Einsätze in den Skiorten in den Alpen setzt das Entsorgungsunternehmen Scavi auf einen allradangetriebenen Arocs 3353.


Les Arcs in der Tarentaise im Département Savoie ist eines der größten Skigebiete Frankreichs. Während der Saison sind die Pistenraupen Nacht für Nacht im Einsatz. Sie präparieren die Pisten und Loipen für den Ansturm der Skiläufer am nächsten Tag. Gewartet werden sie im Centre Technique des Deux Têtes in Bourg‑Saint‑Maurice. In den langen Arbeitsgruben sammeln sich in den Wintermonaten eine Menge Rückstände. Nach Saisonende kommt dann die Zeit für den Hausputz. Deshalb ist heute auch Sylvain Thomas von dem Entsorgungsunternehmen Scavi aus Cognin in der Nähe von Chambéry mit seinem Saug- und Spülfahrzeug vor Ort.


Der dreiachsige Allrad‑Arocs 3353 hat einen Aufbau für Umwelt- und Entsorgungstechnik des französischen Herstellers Rivard. Das Fahrzeug verfügt über eine integrierte Wasser- und Schlammkammer. „Wir können das Schmutzwasser filtern und dadurch dem Sprühprozess erneut zuführen“, erläutert Sylvain Thomas die Funktionsweise seines High‑Tech‑Arbeitsgerätes. Er fährt den dicken Saugschlauch mit dem Teleskopausleger aus und versenkt das Ende in dem Auffangbecken der Wartungsgrube. Sein Kollege spritzt indessen den Grubenboden mit dem Frischwasserschlauch ab. Da der Schlamm mit Öl- und Kraftstoffrückständen verseucht ist, muss er fachgerecht entsorgt werden.


Um nicht zwischen Entsorgungsbetrieb und Centre technique hin- und herpendeln zu müssen, ist der Entsorgungstechniker heute mit seinem dreiachsigen Tankanhänger angerückt. Seine Spezialität sind Einsätze in den Bergen. Daher hat er auch den einzigen Allradler der Firma. „Damit können wir in den Wintersportstationen etwa die Wasserauffangbecken der Pisten reinigen. Die Zugänge sind da mitunter schwierig.“ Dank der Luftfederung an allen Achsen ist der Lkw für eine zulässige Gesamtmasse von 44 Tonnen zugelassen.


Scavi-Geschäftsführer Claude Thevenet.


„Wir haben etwa 13.000 Einsätze im Jahr – angefangen bei der Kanalisation in privaten Haushalten über die Reinigung von Straßen und Auffangbecken an der Autobahn bis zur Entsorgung von flüssigen Industrieabfällen.“

– Scavi-Geschäftsführer Claude Thevenet


Hochspezialisierter Fuhrpark.

„Wir verfügen über mehr als 80 Fahrzeuge in der Firma“, präzisiert Claude Thevenet, der Geschäftsführer des Familienbetriebs. Mit Niederlassungen in Grenoble, Albertville, Annecy und Valence deckt der Entsorgungsbetrieb die Departements Ain, Savoie, Haute-Savoie, Drôme und Isère ab. „Wir haben etwa 13.000 Einsätze im Jahr – angefangen bei der Kanalisation in privaten Haushalten über die Reinigung von Straßen und Auffangbecken an der Autobahn bis zur Entsorgung von flüssigen Industrieabfällen.“ 45 Saug- und Spülfahrzeuge, die mit den nötigen hydrodynamischen Werkzeugen wie Fräsköpfen und Ketten sowie wenn nötig mit Kanalrobotern ausgerüstet sind, warten auf ihren Einsatz. „Unsere Fahrzeuge verfügen über Pumpen, die mit Wasserdrücken von zwischen 100 und 330 bar und einer Spülleistung von bis zu 600 Litern pro Minute arbeiten.



Für Industriekunden stehen daneben vier 24.000 Liter fassende Tanklastzüge zur Verfügung, darunter auch ein brandneuer Actros 1863 mit ADR-Zulassung. Zwei Spezialfahrzeuge sind zudem mit einer Schlammentwässerungsanlage ausgestattet, die den Wassergehalt mancher Produkt- oder Abwasserschlämme teilweise bis auf ein Zwanzigstel reduzieren kann. 

In den 45 Jahren, seitdem Scavi sich um die Entsorgung in der Region kümmert, sind die ökologischen Auflagen und damit das notwendige Spezialwissen enorm gewachsen – wie auch die Komplexität des erforderlichen Materials. So ist der neue Arocs 3353 Welten von dem ersten Kanalreinigungsfahrzeug des Unternehmens entfernt, mit dem Claude Thevenets Vater 1976 in die Entsorgungsbranche eingestiegen ist.



Fotos: Hans Müller

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