Technisch perfekt mit dem Arocs 4145 im Großraum Wien

Reportage

Technisch perfekt.

Mit seinem Arocs 4145 beliefert Michael Weber Baustellen im Großraum Wien mit Schotter, Sand, Asphalt und Betonbruch. Mercedes-Benz ROUTE hat ihn begleitet.

Michael Weber belädt mit einem Greifarm seinen Arocs 4145 mit Baumaterial – dank modernster Technik geht das spielerisch leicht.


Pünktlich um 6 Uhr früh ist für Michael Weber Dienstbeginn. Der 40-jährige Burgenländer – orange Arbeitshose, T-Shirt und Arbeitsstiefel – drückt sich einen frischen Kaffee aus dem Automaten und setzt sich auf einen Sessel an den lang gezogenen Tisch im Aufenthaltsraum. Vor sich eine Flasche Mineral und eine zerknitterte Ausgabe der gestrigen Bezirkszeitung. Neben sich Kollegen, die wie Michael Weber den Worten des Poliers folgen. Lagebesprechung, die Baustellen werden zugeteilt. Michael Weber erfährt, dass ihn seine erste Route heute Richtung Süden in die Nachbargemeinde Oeynhausen führen wird. Dort soll er mit seinem Arocs 4145 Euro VI eine Ladung Asphaltheißmischgut von der Mischanlage holen und nach Brunn am Gebirge bringen.

„Immer das Gleiche“, kommentiert Michael Weber augenzwinkernd das morgendliche Ritual in seiner Firma, der Ing. Streit Bau Ges.m.b.H. im niederösterreichischen Guntramsdorf. „Ansonsten habe ich bei der Arbeit ja Abwechslung genug!“ Und schon geht’s los. Michael Weber klettert in sein Fahrerhaus, zieht sein Käppi ins Gesicht und fährt nach einem prüfenden Blick in die Rückspiegel langsam an. Im Vorbeifahren ruft er durch Motorgeräusche und dichten Regen einem Kollegen ein paar Worte durchs offene Fenster zu. Die Ausfahrt aus dem Bauhof in die Rohrfeldgasse nimmt er schwungvoll.

Schon nach wenigen Minuten wird klar: Die 331 kW des Motors machen den 4-Achser zum agilen Alleskönner auf der Baustelle. „Da bleiben kaum Wünsche offen“, sagt Weber, der von seinem Arocs richtiggehend begeistert ist. Von der Fahrperformance, aber auch vom Sitzkomfort und den Sicherheitsfeatures. Und vom Kühlschrank. „Der war im Sommer schließlich im Dauerbetrieb. Zur Truppenversorgung“, lächelt der Burgenländer. „Bei den heißen Temperaturen haben sich meine Kollegen auf den Baustellen immer über kalte Getränke aus meinem Kühlschrank gefreut. Kaum zurück am Bauhof in Guntramsdorf musste ich ihn wieder auffüllen.“



Webers Arbeitgeber wurde in den 1960er-Jahren in Wien als Einzelunternehmen gegründet. Heute ist die Ing. Streit Bau Ges.m.b.H. ein mittelständisches Unternehmen mit knapp 100 Mitarbeitern und Standorten in der Hauptstadt und Guntramsdorf. Der Betrieb deckt unterschiedlichste Baumeisterarbeiten ab, wie etwa Pflasterungen, Asphaltierungen, Kanalbau, Erd- und Abbrucharbeiten, Böschungssicherungen, Straßen- und Industriebau. „Wir sind da sehr breit aufgestellt und hauptsächlich in einem Umkreis von 100 Kilometern um Wien aktiv“, sagt Prokurist Ewald Ernst.

Zum Fuhrpark gehören rund 20 Bagger, zahlreiche Tiefbaugeräte, Walzen, eine Pflasterverlegemaschine und elf Lkw, von denen sieben den Stern tragen. „Wir setzen in dem Bereich seit Jahren auf eine Zwei-Marken-Strategie, sind aber gerade mit den jüngeren Mercedes-Fahrzeugen sehr zufrieden“, sagt Geschäftsführer Kurt Simandl. Erst im vergangenen Jahr hat Streit Bau zwei Arocs (einen 2-Achser und einen 3-Achser) neu zum Verkehr zugelassen, im Juli folgten zwei Arocs-4-Achser mit Kran- und Kipperaufbau.


Der Arocs hat sich für die Ing. Streit Bau Ges.m.b.H. auch als 4-Achser als die beste Gesamtlösung herausgestellt.


„Entscheidend für die Anschaffung war das gute Gesamtpaket. Technik und Ausstattung passen für unsere Einsatzzwecke perfekt“, so Geschäftsführer Kurt Simandl. Inwieweit bei der Anschaffung auch die niedrigen Verbrauchs- und Emissionswerte des Euro VI-Motors eine Rolle gespielt haben? „Natürlich ist das ein positiver Nebeneffekt, aber da wir mit den Fahrzeugen nur zwischen 25.000 und 35.000 Kilometer im Jahr unterwegs sind, zählen für uns vordergründig andere Werte“, antwortet Prokurist Ernst.

Aufgrund der geringen Laufleistung werden die Fahrzeuge bei Streit Bau nicht nach ihrer Kilometer-Performance bewertet, sondern nach Betriebsstunden. Bis zu 2.000 Stunden pro Fahrzeug und Jahr sind da keine Seltenheit. „Da die Lkw viel im Kranbetrieb laufen, ist der Verbrauch natürlich höher“, sagt Ernst, der früher mit bis zu 20 Jahren Einsatzzeit pro Lkw kalkulierte. „Da hatten die Fahrzeuge teilweise erst 500.000 Kilometer auf dem Tacho und waren für unsere Einsatzaufgaben immer noch gut verwendbar. Der Gesetzgeber hat dieser Praxis aber nun einen Riegel vorgeschoben, und so müssen wir die Fahrzeuge nun früher ausscheiden, als wir das eigentlich möchten.“



Das ist immerhin gut für die Fahrer, die wie Michael Weber nun früher als gedacht im neuen Gerät Platz nehmen dürfen. Er genießt mehr Komfort und auch ganz praktische Vorteile, die Weber am weitläufigen Bauhof in Guntramsdorf (aktuell 15 000 Quadratmeter Fläche, auf weiteren 3 000 Quadratmetern werden derzeit Büroflächen errichtet) gleich anschaulich demonstriert. Den Kran heben, senken und den Greifarm drehen? Ein Knopfdruck an der Fernbedienung genügt. Genau wie fürs Aufkippen und Abkippen. Die Stützen ausfahren und aufsetzen? Auch nicht schwerer. „Das ist alles sehr einfach gelöst und erleichtert mir den Arbeitsalltag ungemein“, so Weber.

Wenige Meter weiter vor einer Sammelbox, in der viele Kubikmeter gebrochener Beton und Asphalt lagern, gibt er ein weiteres Beispiel. Das Recyclingmaterial wurde von Streit Bau selbst aufbereitet, kommt im Straßenbau zum Einsatz und wird normalerweise mithilfe eines Radladers verladen. Heute muss die Arbeit aber der Greifarm des Arocs-Kranaufbaus übernehmen. Langsam fährt Weber den Kran hoch. Dreht ihn seitlich über die Ladebordwand und greift mit dem Arm zu. Knopfdruck für Knopfdruck wandert Kubikmeter um Kubikmeter auf die Ladefläche. Mit einem Joystick dreht Weber den Kran mit einer Selbstverständlichkeit, wie andere Computer spielen. Kein Wunder, dass er schon wenige Minuten später mit dem Ladevorgang fertig ist, die Stützen einfährt, den Kran zurück in Ausgangsposition bringt und sich wieder auf den Weg macht. Auf zur nächsten Baustelle …

Fotos: Bubu Dujmic

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