Zement-Express: Herbert Schulz liefert den Rohstoff für Brücken und Fundamente

Reportage

Sensible Fracht.

Zement ist eine empfindliche Ladung. Gut, wenn man beim Transport durch Abbiege-Assistent und Active Brake Assist 4 unterstützt wird – wie Herbert Schulz.

Zement-Express: Herbert Schulz liefert den Rohstoff für Brücken und Fundamente.


Herbert Schulz befördert Tag für Tag Zehntausende Kilogramm. Doch zu Gesicht bekommt der Fahrer sein Frachtgut nur durch ein wenige Zentimeter breites Schauglas. Das muss er beim Entladen seines Siloaufliegers im Auge behalten. „Ich überprüfe, ob der Zement problemlos fließt“, sagt der 46-Jährige an diesem winterlichen Nachmittag.

Ein Bar beträgt der Druck, mit dem der Baustoff durch einen dicken, schwarzen Schlauch aus dem Auflieger gepumpt wird. Zwei, drei Mal schlägt Herbert einen Gummihammer an die Aluwand, um anhand des Widerhalls den Füllstand abzuschätzen. Nach einer knappen Dreiviertelstunde sind die rund 29 Tonnen Zement ins Silo des Transportbetonwerks geströmt.



So gut wie immer fährt er seinen Actros mit maximaler Beladung. „Da ist es gut zu wissen, dass ich die neueste Sicherheitstechnik an Bord habe!“ Neben Actros und Antos bietet Mercedes-Benz Trucks den Abbiege-Assistent jetzt auch im Bauverkehr-Spezialisten Arocs an. Damit ist das Assistenzsystem jetzt in mehr als 20 Fahrzeugvarianten verfügbar. Der Abbiege-Assistent warnt den Fahrer optisch und akustisch, wenn sich bewegte oder stehende Hindernisse, aber auch Fußgänger und Radfahrer rechts in der Warnzone des Lkw befinden und eine Kollision droht. Außerdem kann der Abbiege-Assistent den Fahrer beim Spurwechsel nach rechts unterstützen und übernimmt bei höherem Tempo so die Funktion eines Spurwechsel-Assistenten.



Herbert hat seine Fracht heute im Holcim Zementwerk Bremen geladen. Am Ziel in Delmenhorst entsteht daraus unter Zugabe von Kies, Sand, Wasser und Zusatzstoffen frischer Beton zur sofortigen Verarbeitung.

Zement zu transportieren ist anspruchsvoll. Das gilt ganz besonders, wenn damit Transportbeton hergestellt werden soll. Die Werke produzieren nur, wenn von den Baustellen Bedarf angemeldet wird. Und das kann enorm schwanken. Ein wichtiger Faktor dafür ist das Wetter, denn die meisten Sorten Transportbeton können bei Minusgraden weder produziert noch verbaut werden, unter anderem weil dann das zuzugebende Wasser gefriert.


Ist Transportbeton im Spiel, ist für Herbert Pünktlichkeit Gesetz.


Ist Transportbeton im Spiel, wird Pünktlichkeit Gesetz – was automatisch auch für den Zement-Zulieferer gilt. „Beim Bau einer Autobahnbrücke zum Beispiel arbeitet man in der Regel mit sogenannter Gleitverschalung“, erzählt Herbert. Das heißt, es muss stetig eine festgelegte Menge Transportbeton in die Verschalung fließen. Stockender Nachschub würde die Arbeiter zum Unterbrechen des Prozesses zwingen. Der bis dahin verarbeitete Beton könnte aushärten. Das würde die Stabilität des Bauwerks beeinträchtigen.


Selbst wenn die Beförderung reibungslos abläuft, ist der Fahrer noch nicht aus dem Schneider. „Zement darf auf keinen Fall verunreinigt werden, denn darunter leidet die Qualität“, so der Actros-Fahrer. Da die Silos unterwegs nicht gereinigt werden, bedeutet das für ihn: Er muss die vorgeschriebene Reihenfolge der zu ladenden Produkte strikt einhalten.

„Der Job ist zwar anspruchsvoll, aber hat auch eine ganze Menge Vorteile“, sagt Herbert. In der Regel sind die Fahrer abends wieder daheim. „Außerdem kann ich meinen Siloauflieger selbstständig be- und entladen. Ein weiterer Vorteil ist es, dass er sich bei Zement-Transporten nicht um Ladungssicherung kümmern muss. „Aber jetzt wird’s Zeit für mich!“ Auf geht’s in Richtung Zementwerk, die nächsten 29 Tonnen wollen geladen werden!


Fotos: Alexander Tempel, Christian Schmid
Video: Alexander Tempel

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