Der Schlachtbetrieb Grossfurtner im Fuel Duel

Fahrzeug & Technik

Duell im Schlachthof.

Der oberösterreichische Schlacht- und Zerlegebetrieb Grossfurtner wird im Fuel Duel von einem Actros 1843 LS herausgefordert. ROUTE hat Fahrer und ProfiTrainer einen Tag lang begleitet.

ProfiTrainer Jakoubek (l.) gibt Fahrer Robert Mühlbacher Hinweise zum wirtschaftlichen Fahren.


Um 5 Uhr morgens ist Robert Mühlbacher bereits am Betriebsgelände des EU-Schlachthofs Grossfurtner und macht seinen Actros zur Abfahrt bereit. Am Standort St. Martin im Innkreis werden 13 Tonnen Schweinefleisch geladen. Vier Abladestationen in Österreich stehen bei der heutigen Tour auf dem Plan. Auf der Autobahn muss der Mercedes-Benz ProfiTrainer Martin Jakoubek den Fahrer manchmal ein wenig einbremsen, denn die treibstoffsparendste Geschwindigkeit sind gleichmäßige, per Tempomat eingestellte 85 Kilometer pro Stunde. „Das vorausschauende Fahren ist enorm wichtig, und auch der Einsatz der verschleißfreien Bremse hilft dabei, das Potenzial des Actros auszuschöpfen“, gibt Jakoubek noch einen Tipp. Hochkonzentriert arbeitet der Fahrer daran, die Vorschläge gleich umzusetzen.

Für Robert Mühlbacher ist der Actros noch ungewohnt. Er hat schon alle Lkw-Marken durch, und seit gut einer Woche fährt er jetzt den Mercedes mit dem grün-weißen Design. Damit nimmt er teil am Verbrauchsduell Fuel Duel, das drei Wochen lang bei Grossfurtner läuft. Beim Fuel Duel stellt Mercedes-Benz einen Actros 1843 LS zur Verfügung, um aufzeigen zu können, welche Verbrauchsvorteile sich damit erzielen lassen. Dazu ist das Fahrzeug im normalen Alltagseinsatz auf verschiedensten Touren im Einsatz – auch international. Der Schlacht- und Zerlegebetrieb liefert rund 60 Prozent der rund 7.000 verarbeiteten Tonnen pro Monat ins Ausland.


Der Fuel Duel-Actros war im ganz normalen Alltagseinsatz unterwegs und zog entsprechend einen Grossfurtner-Auflieger.


Die heutige Tour führt Robert Mühlbacher mit dem Actros zuerst nach St. Pölten, wo er beim Spar-Lager noch am frühen Morgen entlädt. ProfiTrainer Martin Jakoubek begleitet ihn den ganzen Tag lang. Das ist ein wichtiger Bestandteil des Fuel Duel – der Fahrer des Actros wird über den gesamten Testzeitraum hinweg intensiv betreut, zumal er ja nicht mit seinem gewohnten Fahrzeug unterwegs ist. Mithilfe des Telematiksystems FleetBoard, das die Grunddaten für das Verbrauchsduell liefert, kann der ProfiTrainer quasi in Echtzeit den Fahrstil des Fahrers analysieren. Dabei ist der eine oder andere Hinweis vom Trainer absolut hilfreich.

Auch ein Profi hinter dem Lenkrad wie Robert Mühlbacher, der seit etlichen Jahren im Lkw unterwegs ist, benötigt Zeit, bis er mit einem neuen Fahrzeug warmgeworden ist. Und die Komplexität an seinem Arbeitsplatz hat es mittlerweile in sich: Fahrzeugkontrolle, Ladungssicherung, gesetzliche Anforderungen zu Lenk- und Ruhezeiten und einiges mehr – darüber hinaus muss er sich nun über eine wirtschaftlichere Fahrweise Gedanken machen.

Inzwischen läuft der Betrieb in den drei Standorten von Grossfurtner in St. Martin, Utzenaich und Schwertberg auf Hochtouren. Täglich werden etwa 2.000 Schweine und 200 Rinder geschlachtet, zerlegt, verpackt und auf den Weg gebracht. Die Touren zu den Abnehmern variieren stark. Doch hauptsächlich beliefert Grossfurtner Handelsketten wie Spar, Metro oder Hofer mit bereits verkaufsfertiger Ware. Viele Fahrten hat Robert Mühlbacher nach Deutschland, doch er ist auch mal Richtung Slowenien unterwegs. Heute aber liegen die Abladestellen im Umkreis von zirka 30 Kilometern eng beieinander.

Von seiner letzten Station in Sieghartskirchen macht sich Mühlbacher wieder auf den Rückweg nach St. Martin im oberösterreichischen Innviertel. Jetzt kann er sich voll und ganz auf die Fahrt konzentrieren und die Vorzüge des Actros richtig genießen. Er schwärmt von der gesamten Optik und der hervorragenden Durchzugskraft des 316 kW starken Motors. Und auch wenn er gerade nicht allein unterwegs ist, hat er viel Platz im Fahrerhaus.


„Beifahrer“ Martin Jakoubek hat die wirtschaftliche Fahrweise seines „Schülers“ stets im Auge und erklärt die Funktionsweise von FleetBoard EcoSupport. Das System ist in jedem Actros eingebaut und arbeitet unabhängig vom Telematiksystem FleetBoard. Es gibt schon während der Fahrt Rückmeldungen zum Beispiel über das Bremsverhalten oder den Einsatzgrad des Tempomaten, was in puncto Wirtschaftlichkeit interessant ist. Dadurch hat der Fahrer seine Werte ständig im Blick und kann jederzeit reagieren und seine Fahrweise anpassen.

Inhaber und Geschäftsleiter Rudolf Grossfurtner legt großen Wert auf Qualität und ökologisches Wirtschaften. So soll auch der Fuhrpark im Sinne der Umwelt arbeiten und Emissionen reduzieren. Gemeinsam mit Fuhrparkleiter Christian Burgstaller hat er sich deshalb entschieden, das Fuel Duel im Betrieb als Gradmesser einzusetzen. Nach der Testphase wird nochmals eine Vergleichsfahrt gegen ein Fahrzeug aus dem hauseigenen Fuhrpark, der derzeit mehrere Marken umfasst, durchgeführt. Robert Mühlbacher wird den Actros steuern, und ein zweiter Fahrer von Grossfurtner lenkt das Vergleichsfahrzeug auf der exakt gleichen Strecke. Auf halber Distanz tauschen die Fahrer die Fahrzeuge, sodass hier absolute Fairness besteht.

Am Ende des Tages hat Robert Mühlbacher rund 500 Kilometer zurückgelegt. Er fährt direkt in die Waschstraße. Der Actros wird inklusive Auflieger noch gründlich mit dem Hochdruckreiniger behandelt, ehe das Gespann am Hof in St. Martin abgestellt wird. Mühlbacher deponiert die Ladepapiere im Büro, und mit einer peniblen Fahrzeugkontrolle schließt er seinen Arbeitstag ab. Am liebsten würde er den Actros sofort behalten.

Fotos: Matthias Heschl

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