Antos mit Hakenabrollgerät im Containerverkehr

Fahrzeug & Technik

Am Haken.

Ob Weintransport oder Straßenbau – die Weinviertler Poyss GmbH deckt viele Geschäftsbereiche ab. Besonders gut aufgestellt ist das Familienunternehmen im Containergeschäft – auch dank eines neuen Antos.

Der neue Antos der Poyss GmbH ist kreuz und quer im Weinviertel im Einsatz – insgesamt 200 Container sind für das Unternehmen im Umlauf.


Das Containergeschäft ist im Winter oft besonders harte Arbeit“, sagt Erich Helmer. „Da friert die Fracht zusammen, und der Container muss immer wieder ausgebaggert werden – das ist doch deutlich mühsamer als im Sommer.“ Normalerweise, denn in diesem Winter ist alles anders. Der Niederösterreicher grinst: „Bei den milden Temperaturen brauchen wir uns ausnahmsweise nicht zu beklagen, auch wenn es heute ein wenig frischer ist als sonst.“

Das liegt vor allem am lebhaften Wind, der seit den frühen Morgenstunden über den Lagerplatz der Poyss GmbH in der Weinviertler Marktgemeinde Großkrut bläst. Erich Helmer zieht den Reißverschluss seiner schwarzen Softshelljacke hoch. Um 6 Uhr früh schon hat er mit seinem Antos 2540 mit Containeraufbau Alteisen nach Wien Strebersdorf transportiert, anschließend wenige Kilometer entfernt in Wolkersdorf Holzabfälle aufgenommen und in Hagenbrunn abgeliefert. Über Wilfersdorf ist er zurück nach Großkrut gekommen, links auf die Poysdorfer Straße abgebogen und kurz vor dem Friedhof rechts einen kleinen Anstieg hinauf zum Lagerplatz, wo er jetzt seinen Antos im hinteren Bereich ­langsam zurücksetzt, um einen leeren Abrollcontainer auf einen Hänger umzuladen.

Über eine Steuereinheit hebt der Fahrer per Knopfdruck den Container mit dem Hakenabrollgerät des Containeraufbaus schräg an, bis er in den Schlitten des Hängers einrastet, dann lässt er ihn im Schnellgang zurück bis zum Anschlagbolzen gleiten. „Da kann man fast nichts falsch machen“, sagt Helmer. „Selbst die Verriegelung funktioniert automatisch, sobald ich den Hänger an den Strom anschließe. Im Vergleich zu früher ist das alles wahnsinnig praktisch geworden.“

Praktisch ist beim neuen Antos auch so manches andere, wie Helmer im Gespräch mit ROUTE betont: „Ich bin jetzt in einem knappen Jahr rund 65 000 Kilometer mit dem Fahrzeug gefahren, und es gibt keinen Grund, sich zu beschweren. Im Gegenteil, die Kabine ist geräumig. Und der Verbrauch liegt mit rund 33 Litern ohne Hänger und 38 Litern mit Hänger um fünf Liter unter dem meines Vorgänger-Lkw. Die Sicherheits- und Sonderausstattung mit Regen-/Lichtsensor und Spurhalte-Assistent ist bequem und der Massagesitz praktisch.“ Denn: „Was hilft mir das tollste Fahrzeug, wenn es sich im Alltag nicht bewährt?“, fragt er rhetorisch. „Entscheidend ist immer die Praxistauglichkeit, aber umso besser, wenn diese dann auch mit dem Rest harmoniert – das ist beim Antos der Fall.“


Erich Helmer mit seinem Chef Leopold Poyss (r.), der großen Wert darauf legt, dass seine Fahrer einen komfortablen Arbeitsplatz haben.


Begeistert ist Erich Helmer auch von der Liftachse des Antos, die er auf Wunsch anheben kann. „Der Verschleiß ist dadurch viel geringer, und wenn ich die dritte Achse brauche, kann ich sie jederzeit absenken. Das Auto fährt dann auch voll beladen deutlich ruhiger. Da schwebt man richtig dahin – für meinen angeschlagenen Rücken ist das eine echte Entlastung.“ Aus Gründen wie diesem ist Firmenchef Leopold Poyss die Ausstattung der Fahrzeuge ein wichtiges Anliegen: „Natürlich könnte ich die Fahrzeuge in der Basisversion deutlich günstiger kaufen, aber da unsere Mitarbeiter oft mehr Zeit in den Fahrzeugen verbringen als zu Hause, muss es uns auch etwas wert sein, dass sie sich darin wohlfühlen.“ Dass sie das tun, zeigt die Statistik: „Wir haben sehr viele Mitarbeiter, die bereits 15, 20 oder 25 Jahre bei uns sind – im Durchschnitt ist die aktuelle Belegschaft elf Jahre mit dabei.“ Erich Helmer hält dem niederösterreichischen Bau- und Transportunternehmen sogar schon seit 26 Jahren die Treue.

Die Poyss GmbH ist nicht nur in der Güter-, sondern auch in der Personenbeförderung tätig, außerdem in der Sand- und Schottergewinnung sowie im Großhandel. Darüber hinaus übernimmt der Familienbetrieb Abbrucharbeiten und Straßen- sowie Wegebauarbeiten, Weintransporte, Recyclingaufgaben, Müllentsorgung, Straßenreinigungs- und Winterdienste, Erd-, Verlade- und Planierungsarbeiten sowie Fäkalienabfuhren. „Wir wollen unseren Kunden mit unseren 50 Baumaschinen und 35 Lkw – übrigens bis auf ein Spezialfahrzeug ausschließlich Fahrzeuge von Mercedes-Benz – eine möglichst umfassende Rundumbetreuung anbieten“, sagt Leopold Poyss, der vom neu übernommenen Standort in Poysdorf aus den Betrieb leitet und dort auch einen weiteren Ausbau plant. „Da haben wir durchaus ehrgeizige Pläne. Wir wollen in Zukunft nicht nur in unseren Fuhrpark investieren, sondern auch in unsere Infrastruktur.“

„Eine weitere größere Niederlassung haben wir noch in Niederabsdorf“, sagt Erich Helmer, der bei einer Runde um den Hänger kontrolliert, ob der Container richtig eingerastet ist. „Und dann haben wir noch viele kleine Plätze und Möglichkeiten, wo wir leere Container abstellen und zwischenlagern können, damit wir immer welche griffbereit haben.“ Wofür? „Um Leerwege zu vermeiden“, antwortet Helmer. „Wenn ich auf die Schnelle beispielsweise einen leeren Container in Wolkersdorf benötige und einen Lkw dort in der Nähe habe, dann kann der von unserem nächstgelegenen Abstellplatz einen Container holen und beim Kunden abliefern. Die Kunst dabei besteht darin, stets den Überblick zu behalten, wo unsere mittlerweile rund 200 Container stehen“, sagt Erich Helmer.

Dann grinst er: „Wenn man mehr als 20 Jahre im Geschäft ist, weiß man bei den meisten Dingen, wie der Hase läuft. Den Überblick über die Container zu bewahren ist trotzdem eine Herausforderung – aber eine, die Spaß macht.“ Das Containergeschäft kann also auch im Winter Freude bereiten? „Natürlich“, sagt Helmer, „sonst würde ich den Job nicht schon so lange machen.“

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