Andreas „Rocky“ Rock und sein blitzsauberer Actros 2542

Reportage

Sauber, Rocky!

Andreas Rock steuert für Reder Transporte einen Actros 2542 L und ist Trainer in der hauseigenen Fahrerakademie. Sein Fahrzeug erkennt man leicht: immer blitzblank und aufgeräumt.

Mit dem neuen Actros zog bei Reder Transporte auch mehr Wirtschaftlichkeit in den Fuhrpark ein – bei leeren Rücktouren schafft es Andreas bis auf 24 Liter herunter.


Andreas Rock war fast 30, als er Mitte der Nullerjahre erstmals in ein Lkw-Fahrerhaus gestiegen ist. Der groß gewachsene Oberösterreicher – breite Schultern, kurze Haare – hatte seinen Job als Filialleiter einer Supermarktkette an den Nagel gehängt und stand vor einer beruflichen Neuorientierung. Befeuert von seiner seit Kindheitstagen bestehenden Faszination für große Baumaschinen und Fahrzeuge wollte der heute 38-Jährige Lkw-Fahrer werden. Und zwar keiner, der nur auf Autobahnen durch das Land brettert, sondern auch auf schmale Wege abbiegt, sich von neuen Herausforderungen überraschen lässt und die Zeit hinter dem Steuer als Genuss und Abenteuer gleichermaßen sieht.

„Und das empfinde ich jede Minute“, sagt Andreas im Brustton der Überzeugung. Schon kurz nachdem er die Prüfung zum C-Führerschein bestanden hatte, durfte er beim oberösterreichischen Familienunternehmen Reder Transporte KG Platz hinter dem Steuer eines Trucks nehmen. Die Tätigkeiten dieses Transport-Logistikers umfassen den regionalen und nationalen Markt, Milchsammellogistik und Werkverkehrsübernahmen, außerdem Linienverkehre, Fixchartereinsätze sowie Gefahrguttransporte. Andreas transportiert dabei mit seinem Actros 2542 L Produkte für einen Linzer Logistiker vor allem nach Vorarlberg und nach Tirol: Tiefkühlware, Farbstoffe, Leime und Möbelteile aus einer Großtischlerei.

„Dabei beliefere ich viele kleine Firmen bis hin zu Ein-Personen-Unternehmen, die oft weitab der großen Durchzugsstraßen auf Berghängen oder am Ende besserer Wald- und Wiesenwege liegen“, erzählt Andreas. „Da komme ich immer wieder in Situationen, in denen auch fahrerisches Können gefragt ist und ich mir erst überlegen muss, wie ich am besten ans Ziel komme. Und wie ich dann auch wieder zurück auf die Land- oder Bundesstraßen finde. Glücklicherweise kommt mir dabei der extrem enge Radius des Actros entgegen – der Einschlag ist einfach ein Wahnsinn.“


Für Andreas „Rocky“ Rock ist das Lkw-Fahren Genuss und Abenteuer zugleich – in seinem Unternehmen Reder Transporte aus Oberösterreich erfüllt er eine Vorbildfunktion.
Für Andreas „Rocky“ Rock ist das Lkw-Fahren Genuss und Abenteuer zugleich – in seinem Unternehmen Reder Transporte aus Oberösterreich erfüllt er eine Vorbildfunktion.

Heute musste Andreas Rock diesen Vorteil noch nicht ausspielen. Morgens stand eine Tour nach Steyr auf der Agenda, danach kam er in den Linzer Hafen, um hier beim Donaulager die Fracht für den morgigen Tag vorzuladen. Die Wartezeit vertreibt sich Rocky, wie ihn seine Freunde nennen, mit Fahrzeugpflege. „Mein Steckenpferd“, sagt er und blickt in Richtung eines Motorgüterschiffs, das wenige Meter neben ihm an der Kaimauer festmacht, während ein riesiger Kran lose übereinander geworfene Baumstämme zu einem akkuraten Stoß sortiert. „Es macht mir unglaublichen Spaß, meinen Lkw und die Kabine sauber zu halten“, sagt Rocky. „Damit könnte ich mich stundenlang beschäftigen. Für mich ist die Kabine wie ein zweites Wohn- und Schlafzimmer, und daher will ich sie auch entsprechend in Ordnung halten.“

Dass Rockys Worte keine leeren Hülsen sind, verrät ein Blick ins und aufs Fahrzeug: Die Wörter Ordnung und Sauberkeit müssten danach eigentlich neu definiert werden. Logisch, dass er im Fahrerhaus keine Straßenschuhe duldet, penibel ist alles an seinem Platz, und im Laderaum sorgen zwei Duftbäumchen für angenehmes Geruchsklima. Andreas Rock lächelt, er strahlt vielmehr mit der Sonne hoch über dem Linzer Hafen um die Wette. Und einige Kilometer weiter tun das in der Zentrale des 1903 gegründeten Unternehmens in Hörsching wohl auch die beiden Reder-Geschäftsführer Günther und Harald Reder. Denn längst färbt Rockys Ordnungsliebe auf seine Kollegen ab. „Wir haben intern zum Spaß drei Kategorien für die Sauberkeit unserer Fahrzeuge definiert“, erzählt er. „Sauber, ganz sauber – und Rock-sauber.“


Auch in anderen Bereichen genießt Rocky Vorbildfunktion. So ist er etwa „Master-Driver“ in der firmeneigenen Fahrerakademie. „2007 haben wir mit ersten Schulungen und Modulen begonnen“, verrät Fuhrparkleiter Hannes Gahleitner. „Seit 2010 ist die Akademie zertifiziert.“ Der Clou an der Sache: Qualifizierte externe Trainer unterrichten die Theorie, bei der Praxis werden diese von Master-Drivern aus dem eigenen Haus unterstützt, die in der Kollegenschaft hohe Akzeptanz genießen. „Wir haben sieben Trainer für die unterschiedlichen Bereiche“, sagt Hannes Gahleitner.

Andreas Rock ist einer von ihnen und vor allem für das Eco-Training zuständig. Kein Wunder, dass er daher auch seinen eigenen Verbrauch mit Argusaugen beobachtet. „Etwas weniger geht natürlich immer“, sagt er. „Aber mit 29 Litern Verbrauch unter Volllast mit Hänger bin ich schon recht zufrieden. Wenn ich dann aus Vorarlberg oder Tirol leer retour fahre, komme ich sogar auf bis zu 24 Liter runter.“

Letzteres freut neben den Firmenchefs auch Fuhrparkleiter Gahleitner. Seit 2010 konnte bei Reder der Durchschnittsverbrauch pro Fahrzeug um sechs Prozent gesenkt werden. „Dafür war ein ganzes Bündel an Maßnahmen verantwortlich“, sagt Gahleitner.

Ein weiterer Puzzlestein war beispielsweise die Anschaffung neuer sparsamer Actros Ende des vergangenen Jahres – aktuell zählen zehn Mercedes-Benz zum rund 200 Lkw umfassenden Reder-Fuhrpark. „Neben den positiven Ergebnissen aus mehreren Vorführ- und Testfahrten haben auch die kaufmännischen Rahmenbedingungen für den neuen Actros gesprochen“, erläutert Günther Reder. Sein Bruder Harald ergänzt: „Bislang wurden unsere Erwartungen völlig erfüllt. Vom Flottenverbrauch sind wir positiv überrascht, und auch unsere Fahrer zeigen sich sehr zufrieden.“

Rocky kann das nur betätigen. „Das Fahrzeug ist einfach nur sensationell. Das beginnt bei der geräumigen Kabine, in der ich auch mit meinen 1,94 Metern noch aufrecht stehen kann, der guten Rundumsicht und geht bis hin zur guten Schaltung und der feinen Getriebeabstimmung. Super ist auch das System PPC.“ Die drei Buchstaben stehen für Predictive Powertrain Control, das auf Fernstraßen die Schaltzeitpunkte und Tempomatgeschwindigkeit mit GPS-Kartenmaterial verknüpft. Dadurch kann die Fahrweise vorausschauend an die Topografie angepasst werden, was am Ende des Tages den Verbrauch weiter reduziert.

All das zusammen führt dazu, dass Rocky seine Kollegen im Reder-internen Spritsparduell hinter sich lässt. „Da vergleichen wir fast täglich“, sagt er und strahlt noch einmal über das ganze Gesicht. „Und meistens bin ich ganz gut dabei.“ Nur meistens? Rocky blickt über die Schulter zu seinem Fahrzeug und schmunzelt. „Eigentlich immer!“

www.redertrans.at

Fotos: Bubu Dujmic


Ein niedriger Kraftstoffverbrauch ist für Andreas Rock mehr als Ehrensache – nicht umsonst ist er als Eco-Trainer für seine Fahrerkollegen engagiert.

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