Straßenmeisterei: Zwei Unimog-Fans haben ihre Traumjobs gefunden

Reportage

Blutgruppe Orange positiv.

Begeistert? Glatt untertrieben! Alexander Roither und Dominik Baldinger von der Straßenmeisterei Seewalchen haben die Leidenschaft für Unimog vielmehr im Blut.

Die Unimog-Leidenschaft haben Dominik (links) und Alexander genauso gemeinsam wie ihr Faible für Modellbau.


„Wir arbeiten dort, wo andere Urlaub machen.“ Wenn Alexander Roither mit seinem Unimog U530 an einer schönen Stelle um den Attersee zum Stehen kommt, steigt er kurz aus seinem Fahrzeug. So wie jetzt. Er blinzelt in die Sonne, lässt den Blick über den See schweifen und hält die Eindrücke mit seinem Smartphone fest. Eines der Bilder postet er sofort in einem sozialen Netzwerk. Hashtag: #lovemyjob. Soll schließlich jeder sehen, wie schön es hier ist. Und dass er nebenbei arbeiten muss? Geschenkt! Wo lässt es sich schließlich besser Geld verdienen als vor der beeindruckenden Kulisse des türkisblauen und in der Sonne glänzenden Attersees?



Straßenkehren vorm Alpenpanorama.

Gemeinsam mit seinem Kollegen Dominik Baldinger von der Straßenmeisterei Seewalchen stehen für ihn heute Straßenkehrarbeiten auf dem Programm. Die Grossalmstraße von Steinbach am östlichen Seeufer hoch in Richtung Kienklause muss gereinigt werden. „Für Aufgaben wie diese ist der Unimog prädestiniert“, erklärt Alexander Roither kurz bevor wir loslegen. Sofort gerät er ins Schwärmen: „Genaugenommen ist der Unimog aber eigentlich für alle unsere Aufgaben prädestiniert“, sagt er und lächelt. „Ein richtiger Alleskönner und dank seiner kompakten Abmessungen und seiner flexiblen Einsatzmöglichkeiten für uns hier am See das ideale Fahrzeug.“



„Ich bin Blutgruppe Orange positiv und von dem Fahrzeug voll überzeugt.“

– Alexander Roither


Schon als Kind Unimog-Fan.

Alexanders Begeisterung für den Unimog reicht viele Jahre zurück. „Schon als Kind wollte ich nichts anderes, als eines Tages hinter dem Steuer sitzen“, sagt der heute 30-Jährige. „Und ganz ehrlich: Was gibt es Schöneres, als an einem herrlichen Tag wie heute mit dem Unimog unterwegs zu sein? Mehr Freude kann man mir gar nicht machen.“

Keine Frage, hier haben wir es nicht mit einem Unimog-Fahrer zu tun, sondern mit einem echten Fan. Genau genommen mit zwei Fans, denn Dominik Baldinger scheint von dem Arbeitstier ähnlich begeistert zu sein: „Über den Unimog geht nichts drüber, der ist einfach ein Spitzenfahrzeug“, sagt er.



Zwei Kollegen mit gleichen Interessen.

Und noch etwas verbindet Alexander und Dominik: der Modellbau. „Alex hat hunderte Modelle von Kommunalfahrzeugen gebaut und dabei vor allem Unimog. Ich selbst baue in erster Linie Landschaften, also Dioramen, in denen wir die Modelle manchmal inszenieren und fotografieren.“

Dominik hat viele Aufnahmen davon auf seinem Smartphone gespeichert. „Der Fantasie sind bei der Gestaltung keine Grenzen gesetzt. Es macht unheimlichen Spaß, sich stets neue Situationen und Szenarien zu überlegen.“


Aktiv in sozialen Netzwerken.

Alexander Roither lebt seine Leidenschaft auch als Administrator der mehr als 1.200 Mitglieder zählenden Facebook-Gruppe „Kommunalfahrzeuge – Orange Spezialfahrzeuge die uns den Weg bereiten!“ aus. „Dort sind nur Mitarbeiter aus dem kommunalen Bereich aktiv. Es ergeben sich immer wieder hochinteressante Diskussionen, die auch für unsere Arbeit relevant sind“, erklärt der Straßenmeisterei-Mitarbeiter. „Wir hatten beispielsweise über Jahre hinweg Probleme mit unseren Salzstreuern. Nach der Stehzeit im Sommer und im Herbst funktionierten sie bei der Wiederinbetriebnahme im Winter nicht mehr ordentlich und mussten teuer repariert werden. Über die Gruppe bekam ich den Tipp, die Soleanlage der Streuer nach der Saison ordentlich auszuwaschen, halb mit Wasser zu füllen, einige Liter Kühler-Frostschutzmittel dazuzugeben und seitdem haben wir keine Probleme mehr.“



Die Vielseitigkeit des Unimog überzeugt.

Zurück auf die Grossalmstraße. Alexander Roither und Dominik Baldinger haben mittlerweile ein erstes Teilstück gereinigt. Auf einem Rastplatz kurz nach dem Ortsende machen sie halt. Zeit für eine kurze Pause. Schnell kommt das Gespräch wieder auf den Unimog. Alexander Roither: „Mir taugt das Fahrzeugkonzept einfach. Heute kehren wir mit dem Unimog die Straße, morgen mähen wir damit die Wiese und übermorgen fahren wir bei Hochwasser durch 80 Zentimeter hohes Wasser zu Aufräumarbeiten – alles kein Problem. Mehr Flexibilität geht gar nicht. Übersicht, Lastkraft und Motorisierung sind perfekt.“ Dazu kommt, dass die Umrüstung auf einen anderen Anbau meist nur wenige Minuten dauert. „Und der synergetische Fahrantrieb ist richtig gut gelungen“, sagt der Spezialist, „EasyDrive verbindet während der Fahrt den Wechsel vom Hydrostaten zum mechanischen Getriebe, was uns gerade beim Kehren die Arbeit enorm erleichtert.“

Ob es auch Dinge gibt, die ihn am Unimog stören? Der Oberösterreicher überlegt. Schüttelt dann den Kopf. „Ich bin Blutgruppe Orange positiv und von dem Fahrzeug voll überzeugt.“


Wenn Alexander nicht hinter dem Steuer des Unimog sitzt, baut er Modelle. Natürlich sind auch die Miniaturen orangefarben.


Fotos: Bubu Dujmic

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