Unimog-Geräteträger: Effizient auf Feld und Straße

Fahrzeug & Technik

Fest-Bankett.

Wenn der Verkehr auf Deutschlands Autobahnen fließt, liegt das auch an einem Familienbetrieb aus Niedersachsen. Rosinsky fertigt Bankett, legt Asphaltkanten an, leistet Winterdienst. Unverzichtbar jetzt auch dabei: der neue Unimog mit Euro VI.

Erfolgreich „neben der Spur“. Vom Bankettbau bis zum Aufstellen von Wildschutzzäunen: Achim Rosinskys Betrieb übernimmt eine Vielzahl von Arbeiten, die sich am Straßenrand abspielen. Darüber hinaus bietet er Transporte von Baustellenmaterial an.
Erfolgreich „neben der Spur“. Vom Bankettbau bis zum Aufstellen von Wildschutzzäunen: Achim Rosinskys Betrieb übernimmt eine Vielzahl von Arbeiten, die sich am Straßenrand abspielen. Darüber hinaus bietet er Transporte von Baustellenmaterial an.
Zielsicher, in richtiger Menge. Der U 500 lässt das Bankett-Material an den Straßenrand „fließen“. Auf der Baustelle an der A24 wurde ein aufbereitetes Schotter-Sand-Splitt-Gemisch verwendet.
Zielsicher, in richtiger Menge. Der U 500 lässt das Bankett-Material an den Straßenrand „fließen“. Auf der Baustelle an der A24 wurde ein aufbereitetes Schotter-Sand-Splitt-Gemisch verwendet.
Schlagkräftiges Duo. Ein bewährter U 500, der Bankettfertiger, gefolgt vom neuen U 423, der das Material verdichtet. Rosinsky hat sechs solcher „Einbau-Einheiten“ – die teils auch aus einem einzigen Unimog bestehen, der beide Aufgaben beherrscht.
Schlagkräftiges Duo. Ein bewährter U 500, der Bankettfertiger, gefolgt vom neuen U 423, der das Material verdichtet. Rosinsky hat sechs solcher „Einbau-Einheiten“ – die teils auch aus einem einzigen Unimog bestehen, der beide Aufgaben beherrscht.
Spontaner Wechsel. Auf Autobahnbaustellen sind immer wieder längere Distanzen zu überbrücken. Das Umschalten zwischen Arbeits- und Fahrmodus funktioniert dank des synergetischen Fahrantriebs EasyDrive ohne Unterbrechung der Fahrt. Das macht den neuen Geräteträger noch produktiver.
Spontaner Wechsel. Auf Autobahnbaustellen sind immer wieder längere Distanzen zu überbrücken. Das Umschalten zwischen Arbeits- und Fahrmodus funktioniert dank des synergetischen Fahrantriebs EasyDrive ohne Unterbrechung der Fahrt. Das macht den neuen Geräteträger noch produktiver.

Bundesautobahn 24, Anschlussstelle Gudow. Wer bis 1990 auf kürzestem Weg von Hamburg nach Berlin fahren wollte, musste hier die innerdeutsche Grenze passieren. Ende 2013 hat der Verkehr zwischen den beiden größten Städten der Bundesrepublik an fast identischer Stelle erneut ein Nadelöhr zu bewältigen, wenn auch nur ein temporäres. Auf gut fünf Kilometer Länge wird die Autobahn saniert: neuer Unterbau, neue Betondecke – und neue Bankette. Mit diesen Fahrbahnbegrenzungen aus verdichtetem Material wie Sand und Splitt werden in Deutschland fast alle Straßen außerhalb von Ortschaften ausgestattet.

Das ist eine recht komplexe Angelegenheit. So legen die Straßenbauämter in ihrer Beauftragung die Breite der Bankette, ihre Höhe im Verhältnis zur Straßenoberkante sowie ihre Neigungswinkel genau fest. Geregelt ist auch, wie stark das Material beim „Einbau“ verdichtet werden muss. Wobei sich die Werte von Amt zu Amt unterscheiden können. Mit der Verdichtung sorgt man etwa dafür, dass die Straße nicht unterspült wird. „Ob wir den geforderten Verdichtungsgrad erreicht haben, wird anhand von Materialproben im Labor überprüft“, erklärt Achim Rosinsky, Inhaber der Rosinsky Dienstleistungs GmbH, an einem windig-kalten Freitagmorgen auf dem gesperrten Abschnitt der A24 bei Gudow in Fahrtrichtung Hamburg.


Der 60-Mitarbeiter-Betrieb aus der Nähe von Celle hat den Zuschlag für die Bankette hier bekommen. „Das ist eine Aufgabe, die wir oft und bundesweit übernehmen“, sagt Rosinsky. Parallel zur Mittelleitplanke schiebt ein Unimog U 500 im Schritttempo den Kipper vor sich her. Durch einen Bankettfertiger-Anbau an der Front des Unimog gelangt das vom Kipper rieselnde Material an den Fahrbahnrand. Zielsicher und in der richtigen Menge.

Hinter diesem „Tandem“ rollt der Anlass für das Treffen mit Achim Rosinsky: ein U 423 Euro VI der neuen Generation mit 170 kW und kurzem Radstand. „Das ist sein erster Einsatz.“ Die Aufgabe des wendigen Geräteträgers: das frische Material feststampfen. Dazu dient der rund 1,3 Tonnen schwere Verdichter-Frontanbau mit massiver Stahlplatte. Am Heck hat der Unimog einen Besen-Anbau mit langem Auflieger zum Reinigen der Fahrbahn im selben Arbeitsgang.

Rosinsky setzt seit über zehn Jahren auf den Allrounder von Mercedes-Benz Special Trucks. In der aktuellen, rund 100 Fahrzeuge vom Radlader bis zum neuen Actros zählenden Flotte ist der U 423 der Unimog Nummer elf. Nummer zwölf ist bestellt: ein neuer U 530, der mit 220 kW stärkste Unimog Geräteträger aller Zeiten. Entscheidend für die Anschaffung der beiden seien die neuen 4- und 6-Zylinder-Motoren gewesen, die Euro VI erfüllen und dennoch bis zu drei Prozent weniger Kraftstoff benötigen. „Wir hatten schon eine Ausschreibung, bei der ausdrücklich Euro VI gefordert wurde“, sagt der Geschäftsführer – der damit rechnet, dass das künftig häufiger der Fall sein wird.


Eine Menge verspricht sich der 37-Jährige auch vom neuen, optionalen synergetischen Fahrantrieb EasyDrive. Er ermöglicht bei Geschwindigkeiten bis 50 Kilometer pro Stunde den „fliegenden Wechsel“ zwischen Fahr- und stufenlosem Arbeitsmodus. „Die Bedienung, die jetzt zum Beispiel über den Lenkstockhebel erfolgen kann, bedeutet sicher eine Umstellung für den Fahrer – aber daran gewöhnt man sich schnell!“

Neben dem Bau und der Instandsetzung von Banketten bietet Rosinsky auch Mäharbeiten und das Aufstellen von Wildschutzzäunen entlang der Autobahn an. „Wir übernehmen alles, was sich am Straßenrand abspielt“, sagt der Geschäftsführer. „Auf der A3 im Raum Würzburg zum Beispiel haben wir gerade an den Fahrbahnkanten Asphalt im sogenannten Dreischichtverfahren eingebaut. Dafür muss bei ganz bestimmten Asphalt-Temperaturen gearbeitet und sofort verdichtet werden.“

Gegründet wurde das Unternehmen 1985 von Achim Rosinskys Vater als Winterdienst-Betrieb. Noch immer spielen Schneeräumen und Streuen eine wichtige Rolle. Die Flotte rückt in ganz Niedersachen aus – und mittlerweile genauso in Hamburg und Magdeburg. „Mit unserer Leistungskombination aus den zahlreichen Arbeiten am Straßenrand und dem Winterdienst stehen wir in Deutschland ziemlich einzigartig da.“



Bei all diesen Aufgaben im Einsatz: der Unimog. Innerhalb kürzester Zeit wird er mit dem benötigten Anbaugerät ausgestattet. „Den U 423 vom Verdichter auf eine Bankettfräse umzurüsten ist eine Sache von lediglich zehn Minuten.“ Einige Unimog der Flotte haben sogar jeweils sechs Anbauten permanent an Bord. Auch beim neuen U 530 wird Achim Rosinsky alle Anbauräume vorn, zwischen den Achsen und am Heck ausnutzen. Weiterer Vorteil der neuen Generation Unimog: Die neue Hydraulik sorgt für einen noch effizienteren Betrieb der Anbaugeräte. Rosinsky bezieht diese als spezielle Anfertigungen von der Firma AS-Baugeräte, einem langjährigen Gerätepartner von Mercedes-Benz Special Trucks.

Für die Bankette nahe Gudow sind sechs Arbeitstage veranschlagt, danach geht es für die beiden Unimog weiter auf eine andere Baustelle. Jobs an der Autobahn sind, über die zurückliegenden Jahre betrachtet, ein konstantes Business. Aber auch ein saisonabhängiges: Wenn das Jahresende naht, ist regelmäßig besonders viel zu tun. „Damit man dann zwischen den Einsätzen keine zu langen Strecken zurücklegen muss, kommt es auf gute Planung an“, sagt Rosinsky.

Und auf eine Arbeitsmaschine wie den Unimog, die diese „Umsetzfahrten“ aus eigener Kraft zurücklegt und nicht wie etwa ein Verdichter auf Radladerbasis unter hohem Einsatz von Material, Personal und Kraftstoff zu transportieren ist. „Nicht zuletzt das macht ihn für uns so wirtschaftlich.“

www.mercedes-benz.de/unimog

Fotos: Henrik Morlock

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