RoadEfficiency: effizienter Fuhrpark als Erfolgsfaktor bei Gerdes + Landwehr

Wirtschaft & Logistik

Flexibel zementiert.

Zement ist ein gewaltiges Geschäft – und eine Herausforderung für jeden Transporteur. Gerdes + Landwehr spielt bei der Logistik rund um den Baustoff in der ersten Liga, unter anderem mit dem Joint Venture SiloNet Logistik, bei dem alles auf RoadEfficiency gepolt ist.


Ganz gleich, mit welchem Fahrzeug: Zement transportieren ist anspruchsvoll. Das gilt ganz besonders, wenn damit Transportbeton hergestellt werden soll – wofür in Deutschland gut die Hälfte der verarbeiteten Zementmenge bestimmt ist. „Dieses Metier ist so volatil, dass sich selbst große Player schon daraus zurückgezogen haben“, so John Henrik Landwehr. „Denn die Betonwerke produzieren nur, wenn von den Baustellen Bedarf angemeldet wird – und das kann ganz schön schwanken.“

Ein wichtiger Faktor für diese Schwankungen ist das Wetter. Die meisten Sorten Transportbeton zum Beispiel können bei Minusgraden weder produziert noch verbaut werden, unter anderem, weil dann das zuzugebende Wasser gefriert. Aber selbst bei stabil gutem Wetter werden – bedingt durch die allgemeine Bautätigkeit – extrem unterschiedliche Mengen benötigt. Zwischen den Extremen „kein Bedarf“ und „sehr hoher Bedarf“ liegen mitunter nur wenige Stunden. „Bei uns kommen die Bestellungen von den Baustellen bis zum frühen Nachmittag an – und die ersten Auslieferungen sind dann am nächsten Morgen gegen 5 Uhr fällig“, sagt der Geschäftsführer.


Beton muss auf den Punkt ankommen.

Ist Transportbeton im Spiel, dann ist Pünktlichkeit Gesetz – was automatisch auch für den Zement-Zulieferer gilt. „Beim Bau einer Autobahnbrücke zum Beispiel arbeitet man in der Regel mit sogenannter Gleitverschalung“, sagt Landwehr. Das heißt, es muss stetig eine festgelegte Menge an Transportbeton in die Verschalung fließen. Würde stockender Nachschub die Arbeiter zum Unterbrechen des Prozesses zwingen und der bis dahin verarbeitete Beton über Gebühr aushärten, könnte das die Stabilität des Bauwerks beeinträchtigen. „Beton muss auf den Punkt ankommen“, sagt Landwehr, der als 24-Jähriger in die Geschäftsführung einstieg. „Überspitzt ausgedrückt: Just-in-time-Belieferung, wie sie viele produzierende Betriebe fordern, ist dagegen Kindergarten.“

Selbst wenn die Beförderung reibungslos abläuft, ist der Transporteur noch nicht aus dem Schneider: „Zement darf auf keinen Fall verunreinigt werden, denn darunter leidet seine Qualität“, so Landwehr. Da die Silos unterwegs nicht gereinigt werden, bedeutet das für den Fahrer: Er muss die vorgeschriebene Reihenfolge der zu ladenden Produkte unbedingt einhalten. „Deshalb ist es für uns extrem wichtig, gutes Personal zu haben, der Fahrer trägt eine hohe Verantwortung“, sagt der Geschäftsführer: „Es kann viel schiefgehen – bei uns tut es das nicht!“


„Just-in-time-Belieferung, wie sie viele produzierende Betriebe fordern, ist gegen die Anforderung beim Transportbeton Kindergarten.“

– John Henrik Landwehr


In der Tat läuft das Geschäft. „Wir erzielen Margen zwischen fünf und sieben Prozent – allgemein sind es in Deutschland selten über drei Prozent“, so Landwehr. Wichtiger Erfolgsfaktor sind Siloauflieger, die 800 Kilogramm leichter sind als übliche Ausführungen. „Die haben wir mitentwickelt. Sie bringen einen Nutzlastgewinn von drei Prozent.“ Darüber hinaus sorgen die Disponenten durch ausgeklügelte Drei- und Vierecksverkehre für eine hohe Auslastung der Lkw. Die Trucks selbst und ihre Ausstattung tun ihr Übriges. So lässt Landwehr den von Haus aus schon kraftstoffeffizienten Actros standardmäßig mit dem vorausschauenden Tempomat Predictive Powertrain Control ausstatten – für noch niedrigeren Verbrauch.


Die Betonwerke produzieren nur, wenn von den Baustellen Bedarf angemeldet wird. Danach müssen sich auch die Zulieferer richten.
Die Betonwerke produzieren nur, wenn von den Baustellen Bedarf angemeldet wird. Danach müssen sich auch die Zulieferer richten.
Selbstständig laden. SiloNet-Fahrer Herbert Schulz beim Entladen von Zement bei Niemeier Beton in Sulingen.
Selbstständig laden. SiloNet-Fahrer Herbert Schulz beim Entladen von Zement bei Niemeier Beton in Sulingen.
100 Kilometer liegen im Schnitt zwischen den Zement- und den Transportbetonwerken, die Gerdes + Landwehr bedient. Die Fahrer absolvieren pro Tag meist zweieinhalb Touren.
100 Kilometer liegen im Schnitt zwischen den Zement- und den Transportbetonwerken, die Gerdes + Landwehr bedient. Die Fahrer absolvieren pro Tag meist zweieinhalb Touren.

Steigende Mengen erwartet.

Landwehrs Prognose für die kommenden Jahre: „Wir erwarten deutlich steigende Transportmengen. In Deutschland machen der Wohnungs-, der Nichtwohnungs- und der Tiefbau je etwa ein Drittel des Volumens aus – und alle drei Bereiche laufen gut!“ Aktuell herrsche sogar ein gewisser Engpass bei der Ladekapazität. „Die Hersteller können schlichtweg nicht so viele neue Siloauflieger produzieren, wie im Moment gefragt sind.“

An einem herrscht dagegen kein Mangel, zumindest nicht bei Gerdes + Landwehr: an qualifizierten und motivierten Fahrern. „Wir haben mehr Bewerber denn je“, sagt der Geschäftsführer. „Der Hauptgrund dafür ist natürlich, dass wir eine nette Firma sind“, schmunzelt Landwehr. Aber auch die Rahmenbedingungen bei Zementtouren sind für Fahrer attraktiv: In der Regel sind sie abends wieder daheim. Zudem sind die Touren zwar anspruchsvoll, aber die Fahrer können ihre Silos selbstständig beladen, und auch beim Entladen müssen sie niemandes Kommandos beachten. Ganz anders als an vielen Rampen. SiloNet-Fahrer Herbert Schulz zum Beispiel weiß diese Freiheit zu schätzen, erzählt er. „Aber jetzt muss ich los!“ Auf geht’s in Richtung Zementwerk, die nächsten 29 Tonnen wollen geladen werden!


Niedrige Gesamtkosten.

Geschäftsführer John Henrik Landwehr stellt den Actros bei Gerdes + Landwehr in Sachen Gesamtwirtschaftlichkeit ein glattes „Sehr gut“ aus. Das Erreichen niedriger Kosten von Anfang an und über die gesamte Nutzungsdauer mit Fokus auf einen reduzierten Verbrauch – das ist die erste Säule von RoadEfficiency.

Reduzierter Verbrauch wird ermöglicht durch innovative, kraftstoffsparende Technik. Diese hat Mercedes-Benz Trucks insbesondere in Form der zweiten Generation der Euro VI-Reihensechs­-Zylindermotoren OM 470, OM 471 und OM 473 umgesetzt. Zudem wurden Nebenverbraucher und die Aerodynamik optimiert. Und: Der vorausschauende Tempomat Predictive Powertrain Control kann eine zusätzliche Dieselersparnis in Höhe von bis zu fünf Prozent bewirken – ein Assistenzsystem, das Landwehr als „unumgänglich“ bezeichnet, um in der ganzen Flotte eine wirtschaftliche Fahrweise zu erreichen. Darüber hinaus tragen aber auch günstige Reparatur- und Wartungskosten, hohe Restwerte sowie attraktive Leasing– und Finanzierungskonditionen zur Effizienz und den niedrigen Gesamtkosten der Fahrzeuge bei. 


Hohe Sicherheit.

Bei Gerdes + Landwehr wird Sicherheit großgeschrieben. Die SiloNet-Lkw der Gruppe waren die ersten Lkw in Kundenhand weltweit, die Active Brake Assist 4 und Abbiege-Assistent an Bord hatten. Auch die Mercedes-Benz Trucks im Firmendesign von Gerdes + Landwehr haben die neuesten Assistenz- und Sicherheitssysteme an Bord. Grundsätzliche Ziele bei alledem: die Fahrer aktiv entlasten, das Umfeld schützen, Fahrzeug und Ladung schonen und so zu mehr Wirtschaftlichkeit beitragen. Das ist die zweite Säule von RoadEfficiency: Sichere Lkw sind ein Fortschritt für alle Verkehrsteilnehmer und auch effizienter, denn sie fallen seltener durch Unfälle aus.

Mercedes-Benz Trucks entwickelt seit über 45 Jahren innovative Sicherheitssysteme. Mit dem weiterentwickelten Active Brake Assist 4 und dem neuen Abbiege-Assistent führt Mercedes-Benz Trucks diese Pionierarbeit fort – und bringt zwei Sicherheitssysteme auf die Straße, die den Fahrer zusätzlich bei Kollisionsgefahr mit Personen unterstützen. Damit nicht genug: ABS und ASR, das elektronische Bremssystem, der Spurhalte-Assistent, der Stabilitätsregel-Assistent und der Aufmerksamkeits-Assistent tragen ebenfalls zur Sicherheit bei.



Hohe Fahrzeugnutzung.

Bei Zementtransporten, wie sie Gerdes + Landwehr und das Tochterunternehmen SiloNet Logistik täglich durchführen, ist Termintreue Gesetz. Das funktioniert nur mit Lkw, die zuverlässig einsatzfähig sind. Genau das, eine hohe Fahrzeugnutzung, ist die dritte Säule von RoadEfficiency.

Wer Trucks von Mercedes-Benz einsetzt, profitiert davon, dass außerplanmäßige Standzeiten eine absolute Seltenheit bleiben und Werkstattzeiten perfekt geplant werden können. Dafür steht der neue Dienst Mercedes-Benz Uptime, den Gerdes + Landwehr derzeit bei 18 Trucks testet. Dank dem Service haben Fuhrparkverantwortliche den technischen Zustand ihrer Lkw permanent im Blick und können proaktiv reagieren, bevor der Pannendienst kommen muss. Dringender Reparaturbedarf wird sofort erkannt, Instandsetzungen werden durch Echtzeitinformation erleichtert, Reparaturen und Wartungen können optimal geplant werden. Neben der intelligenten Vernetzung von Fahrzeug, Disposition und Werkstatt durch Mercedes-Benz Uptime steigert auch das Transportmanagement mit Fleetboard die Einsatzzeiten der Lkw durch eine effiziente Kommunikation zwischen Fahrer und Disposition.


Fotos: Christian Schmid

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