Lena Evers über ihr erstes Jahr als Truckerin

RoadStars trifft

«Manche schauen überrascht.»

Lena Evers ist im zweiten Ausbildungsjahr zur Berufskraftfahrerin. Im Gespräch mit RoadStars schildert sie, wie eine junge Frau den vermeintlichen Männer-Job wahrnimmt.


«Ich bin viel freier als in anderen Berufen, ich kann viel für mich selbst entscheiden.»

– Lena Evers, angehende Berufskraftfahrerin und Metal-Fan


Erlebst du es noch, dass Leute das Lkw-Fahren für reine Männersache halten?

Lena Evers: Ich jedenfalls sehe das nicht so. Aber klar: Wenn mein 20,75 Meter langer Truck mit acht Limousinen beladen irgendwo auf den Hof rollt, schaut der eine oder andere schon sehr überrascht, wenn ich dann aussteige. Ich finde das immer witzig.

Du bist jetzt seit einem Jahr in der Ausbildung und seit sechs Monaten im Fernverkehr unterwegs. Hat sich für dich etwas verändert?

Lena Evers: Ich bin offener geworden. Spreche viel eher mal Menschen an, die ich noch nicht kenne. Ohne Fragen kommt man halt nicht weit. Auf Parkplätzen oder Werkhöfen ist Kommunikation wichtig.



Was gefällt dir am Job besonders?

Lena Evers: Ich bin viel freier als in anderen Berufen, ich kann viel für mich selbst entscheiden.

Wie kamst Du darauf, diesen Beruf zu ergreifen?

Lena Evers: Mein Vater ist Trucker. Und meine Mutter hat ebenfalls den Lkw-Führerschein gemacht. Die war einfach neugierig. Ich wusste immer, dass das eine Option für mich ist.

Unter der Woche bist du oft allein unterwegs. Ist das ungewohnt?

Lena Evers: So ganz allein ist man ja nicht. Wir Fahrer in der Spedition haben von jedem Kollegen die Telefonnummer. Da tauschen wir uns viel aus. Gerade wenn ich mal wissen muss, wo ich nachts am besten stehen kann. Mein Freund und ich telefonieren abends miteinander.

Welche Musik hörst du im Fahrerhaus?

Lena Evers: Am liebsten Metal. Nächstes Jahr möchte ich wieder nach Wacken!



Fotos: Kristian Barthen

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