Fahrerengagement: Spediteur Joachim Fehrenkötter weiss, wie es ist, hinter dem Steuer zu sitzen
Wirtschaft & Logistik
Zeitdruck, Parkplatzmangel, Duschen und Toiletten oft Fehlanzeige! Negative Begleiterscheinungen des Fahrerberufs, gegen die Transportunternehmer Joachim Fehrenkötter ankämpft. Hier verrät der Chef einer Flotte von 150 Lkw, warum er immer wieder selbst Lkw fährt.
Auf seiner letzten Tour war in Joachim Fehrenkötter die Entscheidung gereift, eine neue Stelle zu schaffen. Mehrere Tage am Stück war der 52-jährige Spediteur wieder einmal in die Rolle des Lkw-Fahrers geschlüpft. Mit seinem Actros brachte er zwei grosse Schneidwerke für die Maisernte nach Südtirol. Von Italien aus transportierte er Wohnmobile nach Bayern. Dann ging es mit Wohnwagen wieder gen Heimat ins Münsterland.
«Als Lkw-Fahrer bei den Kunden ist man oft auf sich allein gestellt», berichtet Fehrenkötter. «Ein Auftrag wird per E-Mail versendet, und dann wird erwartet, dass das alles perfekt abgearbeitet wird, obwohl Informationen fehlen, die man sich mühsam vor Ort beschaffen muss.»
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RoadStars beitretenSchnittstelle zwischen Fahrer, Disposition und Fuhrparkmanagement.
Eine unbefriedigende Situation, durch die Zeit und Geld verloren geht. Damit wollte sich Fehrenkötter nicht abfinden. Nach seiner Rückkehr stellte er sofort einen Mitarbeiter ab, der sich seitdem nur darum kümmert, den Fahrern nützliche Informationen bereitzustellen. Zum Beispiel darüber, was an der Ladestelle zu tun ist, wie sich der Fahrer dort verhalten muss und was er mitbringen sollte.
«Wir haben unglaublich viele Lade- und Entladestellen», erzählt Fehrenkötter, dessen 150 Lkw starke Spedition Landmaschinentechnik, leichte Nutzfahrzeuge, Baumaschinen und Pkw transportiert. «Disposition und Fuhrparkmanagement wären überfordert, für alle diese Orte fahrerrelevante Informationen bereitzustellen. Jetzt gibt es bei uns einen Mitarbeiter, der sich nur darauf konzentriert.» Und da viele Fehrenkötter-Fahrer aus Polen stammen, hat der Chef die Stelle gleich mit einem hundertprozentig zweisprachigen Mitarbeiter besetzt.
«Man muss viel stärker sehen, dass der Lkw und die Fahrer dafür da sind, dass unsere Wirtschaft und unser Leben funktioniert.»
– Joachim Fehrenkötter
Bei Fehrenkötter gibt es die Fernfahrer-Romantik noch.
«Ich fahre gern Lkw, und bei den Trampverkehren, die wir übernehmen, gibt es immer mal wieder die Fernfahrer-Romantik, wenn man morgens irgendwo in der Fremde aufsteht und die Sonne über den Hügeln aufgeht. Aber ich fahre auch selbst ab und zu, um mit den Fahrern auf Augenhöhe sprechen zu können und Verbesserungen anzustossen. Einerseits kann mir keiner etwas vormachen und sagen, dies oder jenes ist nicht zu schaffen. Andererseits weiss ich genau, dass die Bedingungen da draussen oft schwierig sind.»
Die grösste Herausforderung ist und bleibt der Zeitdruck: «Nicht im Stau zu stehen, passend an die Ladestelle zu kommen, und das alles in Übereinstimmung mit den Lenk- und Ruhezeiten – das ist eine echte Aufgabe. Der Druck ist für alle Beteiligten gross. Es ist etwas anderes, ob ich den Stau als kleine rote Linie auf einer Karte sehe oder ob ich drinstehe und zusehen muss, wie sich mein Lade-Zeitfenster schliesst. Ich kann es Unternehmern, Disponenten und allen nur empfehlen: Setzt euch selbst mal auf den Bock!»
Parkplatzmangel, keine Duschen und Toiletten.
Das zweite grosse Problem, das Fahrern zu schaffen macht, ist der Mangel an Parkplätzen, Duschen und Toiletten. «Ich habe es persönlich erlebt, dass alle Rastplätze von Berlin bis Hannover voll waren. Da verzweifelt man. Man muss die Pause machen, und irgendwann ist man auch müde. Manch einer stellt sich am Ende einfach in eine Autobahnausfahrt – unverantwortlich!»
Fehrenkötter ist der Meinung, dass der Gesetzgeber hier leicht Abhilfe schaffen könnte: «Sie dürfen heute ein Lager bauen mit hundert Rampen und müssen keinen einzigen Lkw-Parkplatz nachweisen. Wenn Sie aber einen Friseurladen aufmachen, müssen Sie fünf, sechs, sieben Parkplätze nachweisen. Da stimmt doch was nicht! Hier kann man die Verlader-Wirtschaft und das Transportgewerbe mehr in die Pflicht nehmen.» Auf seinem Betriebsgelände in Ladbergen bei Münster läuft es anders. Hier dürfen auch firmenfremde Fahrer jederzeit Pause machen, Duschen und Toiletten benutzen.
DocStop für die medizinische Versorgung unterwegs.
Schon seit Jahren setzt sich Fehrenkötter für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Fernfahrern ein. Ein Beispiel ist das Projekt DocStop. Dank der Initiative können Lkw-Fahrer auf ihren Touren in ganz Deutschland und Österreich unkompliziert in eine ärztliche Sprechstunde kommen. «DocStop ist nicht für Notfälle da, aber wenn der Fahrer eine Medikation braucht oder mal schnell etwas abgeklärt haben möchte, dann sind die gelisteten Ärzte unter www.docstop.eu für ihn da.» Zurzeit arbeitet DocStop in Kooperation mit dem Verein «Save» daran, dass das Angebot auch in Frankreich ausgerollt wird.
«Man muss viel stärker sehen, dass der Lkw und die Fahrer dafür da sind, dass unsere Wirtschaft und unser Leben funktioniert. Deswegen werde ich mich auch in den kommenden Jahren für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Fahrern einsetzen!», sagt der Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande.
Fotos: Sebastian Vollmert
Video: Martin
Schneider-Lau (mit Material von Norbert Böwing)
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6 Kommentare
08089758689 is my contact number.
Email: dekleenexworld@gmail.com.
08089758689 is my contact number.
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Es ist ein Vorzeige-Unternehmer und ein Vorzeige Unternehmen. Drive is live. Das spürt man und das ist damit äußerst glaubwürdig. So hat man dann auch keine Fahrerprobleme....
DocStop ist die nächste Initiative bei der JF eine tragende Rolle inne hat und die man gar nicht oft genug erwähnen kann. Man muss Danke sagen, jeden Tag.
Zu guter letzt die Oldtimeraktivitäten, auch hier ist JF ein Vorbild und einer der führenden Macher der Szene. Traditionspflege pur. Hier können sich fast alle Hersteller eine Scheibe abschneiden, auch Mercedes-Benz ;-).
Es ist ein Vorzeige-Unternehmer und ein Vorzeige Unternehmen. Drive is live. Das spürt man und das ist damit äußerst glaubwürdig. So hat man dann auch keine Fahrerprobleme....
DocStop ist die nächste Initiative bei der JF eine tragende Rolle inne hat und die man gar nicht oft genug erwähnen kann. Man muss Danke sagen, jeden Tag.
Zu guter letzt die Oldtimeraktivitäten, auch hier ist JF ein Vorbild und einer der führenden Macher der Szene. Traditionspflege pur. Hier können sich fast alle Hersteller eine Scheibe abschneiden, auch Mercedes-Benz ;-).