Die Firmenkultur der Gisler Transport AG

Bei der Anton Gisler Transport AG aus Schattdorf (UR) gab es in ihrer 55-jährigen Historie einige Turbulenzen. Nur drei Jahre nach der Firmengründung wurde die Garage von einem Föhnsturm zerstört. 2005 trat der Schächenbach über die Ufer: Das Hochwasser richtete einen Schaden von rund einer Million Franken an. Immerhin – die Fahrzeuge konnten gerettet werden. «Es war oft hart, aber das Ziel, unabhängig zu bleiben, haben wir bis heute nicht aus den Augen verloren», sagt der Firmengründer Anton Gisler und verrät: «Mit der Selbstständigkeit wurde für mich ein Bubentraum wahr.»

Schon als knapp 20-Jähriger stieg Anton Gisler ins Bäckerei- und Restaurantgeschäft seiner Eltern ein, weil sein Vater Gustav im Alter von 52 Jahren unerwartet verstorben war. «Die Leute waren damals nicht so mobil. Als Händler gingen wir bei ihnen vorbei und nahmen die Bestellungen auf. Die Ware lieferte ich jeweils mit einem Kleinlaster aus, so kam ich schon als Jungspund mit dem Transportwesen und dem Handel in Berührung.» Von Kindesbeinen an sei er vom Lastwagenfahren fasziniert gewesen, und bereits drei Jahre nach seinem Firmeneinstieg konnte er vom Roller bis zum Reisecar alles fahren. «Ich hatte dazumal schon alle elf Kategorien im Ausweis stehen», so Anton Gisler stolz.

Die von ihm gegründete Firma ist im «Stierkanton» verwurzelt, aber in der ganzen Schweiz zu Hause. An zwei Standorten in Schattdorf ist sie auf insgesamt 6.500 Quadratmeter Fläche angesiedelt. Mit der Gründung der NURAG Nutzfahrzeug-Reparaturen AG kam 2007 ein weiteres Unternehmen dazu.

Geschickt erweiterte man damit das Angebot: «Die Nutzfahrzeuge müssen jedes Jahr beim Strassenverkehrsamt vorgeführt werden. Da lohnt sich eine Reparaturwerkstatt. Willkommen ist aber auch die Tatsache, dass zudem andere Urner Transportunternehmen zu unseren Kunden zählen», erläutert Anton Gisler.

Die Firma ist vor allem im Stückgutverkehr schweizweit tätig. An zweiter Stelle stehen Transporte im Zusammenhang mit Kranarbeiten. Im Frühling und Herbst beansprucht der Viehtransport für die Alpsömmerung einen Teil der Gisler-Flotte. Auch der Handel mit diversen Landesprodukten ist seit Beginn ein Bestandteil der Geschäftstätigkeit.

Dass das Unternehmen als «Perle im Urner Gewerbe» bekannt ist, hat einerseits mit Faszination und Hingabe zu tun. Andererseits wurde die Firmenkultur schon immer von Offenheit, Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit geprägt. «Ausserdem kennen wir die Bedürfnisse unserer Kunden genau und haben unseren Fuhrpark danach ausgerichtet», ergänzt Anton Gisler, der 2012 sein Amt als VR-Präsident abgegeben hat, aber sich noch immer um den Einkauf und Verkauf von verschiedenen Landesprodukten kümmert.

Firmenchef ist Sohn Christian Gisler, der seine Sporen zuerst während zwölf Jahren als Fahrer verdiente. Der Fuhrpark ist eine Herzensangelegenheit – und besteht ausschliesslich aus Fahrzeugen von Mercedes-Benz. Im vergangenen Jahr wurde die Flotte um einen Actros 1848 LS 4x2 mit einer Schächental-Klausenpass-Werbeplane erweitert. «Es sind derzeit 23 Fahrzeuge. Unsere 16 Chauffeure fahren jeden Kilometer mit Freude sowie Stolz», berichtet Gisler senior. Zusammen bringen die Chauffeure es auf 228 Jahre Berufserfahrung. «Wir haben sogar sieben Millionäre unter uns – Kilometermillionäre auf Mercedes-Fahrzeugen, versteht sich», sagt der Patron.

Alljährlich werden sie – das habe schon lange Tradition – zu einer prächtigen Flottenschau in Stellung gebracht. Am Karfreitag und die Ostertage hindurch begeistern sie Alt und Jung – weit über Schattdorf und die Region hinaus.

www.gisler-transporte.ch

Fotos: Geyst