Future Truck 2025

Events

Erster autonomer Serien-Lkw auf öffentlichen Straßen.

Das autonome Fahren ist gerade für Lkw im Fernverkehr hoch relevant. Daimler Trucks treibt diese Technologie entscheidend weiter voran.

Mit einer gemeinsamen Weltpremiere stellen das Land Baden-Württemberg und die Daimler AG nun ihren Pioniergeist bei moderner Mobilität einmal mehr unter Beweis: Am Freitag, den 2. Oktober 2015, startet der weltweit erste autonom fahrende Serien-Lkw zu seiner Jungfernfahrt. Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg, und Dr. Wolfgang Bernhard, im Vorstand der Daimler AG verantwortlich für Lkw und Busse, werden diese Fahrt durchführen.

 

 

Livestream der Jungfernfahrt.

Am 02. Oktober 2015 ab 11:00 Uhr (MESZ) übertragen wir hier live die Jungfernfahrt des ersten autonomen Serien-Lkw auf öffentlichen Straßen.


Weltpremiere – effizienter, sicherer, vernetzter – und autonom.

Stuttgart/Magdeburg – Von der Vision zur Realität – der 
Mercedes-Benz Future Truck 2025 gibt einen faszinierenden und realistischen Ausblick auf den Fernverkehrs-Lkw von morgen. In zehn Jahren können Lkw auf den Autobahnen und Fernstraßen Europas autonom fahren. Ihre Fahrer sind keine „Trucker“, sondern „Transportmanager“ an einem attraktiven rollenden Arbeitsplatz mit Chancen auf neue berufliche Inhalte. Die Transport-Effizienz wird gesteigert, der Verkehr wird für alle Teilnehmer sicherer, der CO2-Verbrauch weiter reduziert. Connectivity ist die Basis für einen technischen Quantensprung. Voraussetzung sind die entsprechenden Rahmenbedingungen. Dazu stehen alle Beteiligten im Dialog - das ist die Vision von Daimler Trucks, dem weltweiten Technologieführer im Nutzfahrzeuggeschäft.


Revolution auf der Autobahn: Mehr Effizienz und Sicherheit.

Die Technik von morgen ist bei Daimler Trucks bereits Realität. Der Mercedes-Benz Future Truck 2025 bedeutet eine Revolution in Effizienz und Sicherheit, eine Revolution für Straßenverkehr und Infrastruktur, für den Fahrerberuf und das Speditionsgewerbe. Es handelt sich bei ihm nicht um einen neuen Lkw, sondern um das Transportsystem der Zukunft – entwickelt im Rahmen der Initiative Shaping Future Transportation von Daimler Trucks, um Ressourcen zu schonen, Emissionen aller Art zu reduzieren und gleichzeitig höchstmögliche Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Die faszinierenden Fähigkeiten des Future Truck 2025 demonstriert die Weltpremiere der seriennahen Studie mit Fahrten bei regulären Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h in realistischen Verkehrssituationen auf einem Teilstück der Autobahn A14. Auf der IAA Nutzfahrzeuge im September wird Mercedes-Benz die vollständige Studie des Future Truck 2025 enthüllen.


Der Mercedes-Benz Future Truck 2025 – schon heute die Technik von morgen.

Bei Daimler ist autonomes Fahren längst nicht mehr Science Fiction. Autonomes Fahren mit Fernverkehrs-Lkw ist in zehn Jahren Realität. Die realitätsnahe Studie Mercedes-Benz Future Truck 2025 hat diesen Schritt schon hinter sich. Als technologischer Ausgangspunkt dient der Mercedes-Benz Actros des Jahres 2014. Er liefert den Beweis für die Zukunftsfähigkeit des führenden Fernverkehrs-Lkw Europas, der schon seit seiner Markteinführung 2011 Maßstäbe in Wirtschaftlichkeit, Sicherheit und Bedienung setzt.


Der Mercedes-Benz Actros - Basis der seriennahen Studie.

Technologischer Ausgangspunkt des Future Truck 2025 mit „Highway Pilot” ist der Mercedes-Benz Actros 1845. Sein Motor leistet 330 kW (449 PS) und bringt es auf ein maximales Drehmoment von 2200 Nm. Die Kraftübertragung übernimmt das serienmäßige vollautomatisierte Getriebe Mercedes PowerShift 3 mit zwölf Gangstufen.

Sein außergewöhnlicher Auflieger weist bereits optisch in die nahe Zukunft. Mercedes-Benz hat den Aerodynamics Trailer vor zwei Jahren als Weltpremiere auf der IAA Nutzfahrzeuge präsentiert. Aerodynamisch optimiert, kann er den Verbrauch des kompletten Sattelzugs um bis zu fünf Prozent senken. Mit dem Gesamtpaket aus Mercedes-Benz Future Truck 2025 und Mercedes-Benz Aerodynamics Trailer lassen sich die Vorteile Beider perfekt zum Sattelzug von morgen kombinieren.


Ansprache von Dr. Wolfgang Bernhard, Vorstandsmitglied der Daimler AG.


Zunächst noch in Tarnfolie gehüllt.

Der Future Truck 2025 ist für die Demonstrationsfahrten auf der Straße noch getarnt unterwegs – außen mit Konturen verwischender Schwarz-Weiß-Folie beklebt. Innen schützt eine das Cockpit kaschierende Überwurftarnung vor neugierigen Blicken. Zusatzmonitore deuten jedoch bereits den künftigen Arbeitsplatz des 
Lkw-Fahrers als Transportmanager im Zukunftstruck an. Schon heute trennt der neue Actros im Fahrerhaus die Bereiche Fahren und Wohnen optisch voneinander. In Zukunft kommt innerhalb der Fahrerkabine ein ebenso komfortabler wie funktioneller Arbeitsplatzbereich für die Phase des autonomen Fahrens hinzu.

Darüber hinaus erlaubt die kommende Längenbegrenzung für Last- und Sattelzüge in der EU zusätzliche Maßnahmen zur aerodynamischen Optimierung. Davon profitiert der Aerodynamics Trailer. Und davon wird auch der Future Truck 2025 in seiner endgültigen, spektakulären Ausprägung profitieren. Seine Weltpremiere feiert er im September auf der IAA Nutzfahrzeuge.


Durchblick: Radarsensoren und eine Kamera scannen den Weg.

Entscheidend für die überragenden Fähigkeiten des Mercedes-Benz Future Truck 2025 als autonom fahrender Lkw ist seine technische Ausrüstung. Im unteren Bereich der Frontpartie scannt ein Radarsensor den Fern- und Nahbereich nach vorne. Der Frontradarsensor erfasst eine Reichweite von 250 m und deckt einen Öffnungswinkel von 18 Grad ab. Der Nahbereichssensor hat eine Reichweite von 70 m und bestreicht einen Winkel von 130 Grad. Der Radarsensor ist die Basis für die heute schon verfügbaren Sicherheitssysteme Abstandhalte-Assistent und Notbrems-Assistent.

Den Bereich vor dem Fahrzeug deckt außerdem eine Stereokamera oberhalb der Brüstung hinter der Windschutzscheibe ab. Heute ist an dieser Stelle bei der Option Spurhalte-Assistent eine Monokamera montiert. Die Reichweite der Stereokamera beläuft sich auf 100 m, sie bestreicht einen Bereich von horizontal 45 Grad und vertikal 27 Grad.

Die Stereokamera des Mercedes-Benz Future Truck 2025 identifiziert ein- und zweispurige Fahrbahnen, Fußgänger, bewegliche und unbewegliche Gegenstände, sämtliche Objekte innerhalb des überwachten Raums sowie die Fahrbahnbeschaffenheit. Die Kamera erkennt alles, was sich vom Hintergrund abhebt und kann somit auch den Freiraum präzise ermitteln. Die Front-Stereokamera nimmt außerdem die Informationen von Verkehrsschildern auf.

Neben der Objekt- und Freiraumerkennung dient die Stereokamera der Spurerkennung, die eine wesentliche Funktion für die autonome Spurführung darstellt.

Die Überwachung der Fahrbahn links und rechts des Lkw übernehmen seitlich angebrachte Radarsensoren. Sie sind links und rechts vor der Hinterachse der Zugmaschine montiert. Die Reichweite beträgt 60 m, die Sensoren decken einen Winkel von 170 Grad ab.


Ansprache Thomas Webel, Verkehrsminister Sachsen-Anhalt.


Multisensorfusion: Daten aller Sensoren werden verknüpft.

Die Sensoren sind miteinander vernetzt (Multisensorfusion) und ergeben ein komplettes Bild der Umgebung. Erfasst werden sämtliche bewegten und stationären Objekte im Umfeld des Lkw. Durch die Fusionierung der Daten von Frontradarsensor, Seitenradarsensoren sowie der Frontkamera in einem Hochleistungs-Multikernprozessor des Zetralrechners ist der gesamte Bereich vor und neben dem Lkw „im Blick“. Zum Vergleich: Das menschliche Auge verfügt über ein Blickfeld von 150 Grad, seine Schärfezone beträgt jedoch nur einen Bruchteil davon.

Die Sensorik des Mercedes-Benz Future Truck 2025 stammt bereits aus der kommenden Generation dieser Technik. Die Sensoren arbeiten so präzise, dass sie den Straßenrand nicht nur anhand der Markierungslinien erkennen, sondern zusätzlich anhand der Randbebauung (wie z. B. Leitplanken oder Vegetation) den Straßenverlauf identifizieren können.

Die Sensor- und Kameratechnik ist im gesamten Geschwindigkeitsbereich vom Stand bis zur gesetzlich erlaubten Höchstgeschwindigkeit für Lkw von 80 km/h wirksam. Sie hält den Lkw durch Lenkeingriffe vollautomatisch sicher in der Mitte seiner Fahrspur. Hinterlegt ist außerdem eine digitale dreidimensionale Karte, wie sie bereits jetzt für das Assistenzsystem Predictive Powertrain Control (PPC) verwendet wird. Der Lkw ist also über den Streckenverlauf und die Topografie jederzeit perfekt informiert.

Zusätzlich werden die digitale Karte und die Informationen aus der Multisensorfusion zur Eigenlokalisierung verwendet.


V2V – Kommunikation der Fahrzeuge untereinander.

Perfekt ergänzt wird der „Highway Pilot“ durch Vernetzung V2V und V2I. Jedes damit in naher Zukunft ausgerüstete Fahrzeug gibt fortlaufend Informationen an seine Umgebung ab, die CAM (Corporate Awareness Message). Mit ihr teilt sich das Fahrzeug mit. Zum Inhalt gehören Fahrzeugposition und Fahrzeugtyp sowie Abmessungen, Fahrtrichtung und Geschwindigkeit, eventuelle Beschleunigungs-, Bremsmanöver und die gefahrenen Kurvenkrümmungen.

Die Häufigkeit der Informationsvermittlung ist abhängig von der Geschwindigkeit des Fahrzeugs und von der Intensität seiner Bewegungsänderungen. Sie pendelt zwischen einer Nachricht pro Sekunde bei ruhiger Fahrt bis zum zehnfachen Intervall bei deutlichen Änderungen.

Die Übermittlung erfolgt mit WLAN-Technologie über die europaweit einheitliche Frequenz G5 bei 5,9 Gigahertz. Basis ist die ITS Vehicle Station (Intelligent Transport Systems and Services) an Bord des Fahrzeugs. Die Kommunikation zwischen den Fahrzeugen ist ebenfalls standardisiert, dies sichern die Vereinbarungen eines Konsortiums aus Automobilherstellern, Zulieferern, öffentlichen Organisationen und Forschungseinrichtungen.


Vorausschauendes Fahren – schnelle Reaktionen.

Die Reichweite der fortlaufend gesendeten Nachrichten beträgt etwa 500 m im Umkreis. Damit informieren sich die Fahrzeuge gegenseitig über ihre Bewegungen und können sofort darauf vorausschauend reagieren. Das betrifft zum Beispiel Reaktionen auf das Einfädeln von Fahrzeugen auf die Autobahn oder ein nah entferntes Stauende. Jede dieser Nachrichten ist zertifiziert, das verhindert Missbrauch. Der Versand funktioniert auf diese Entfernung auch bei ungünstiger Witterung.

Bei Bedarf werden die fortlaufenden Meldungen durch DEN-Botschaften (Decentralized Environmental Notification) überlagert. Sie weisen warnend auf besondere Ereignisse hin, etwa eine Notbremsung, das Einschalten der Warnblinkanlage oder der Nebelscheinwerfer.


V2I – Kommunikation zwischen Truck und Infrastruktur.

V2I bedeutet, dass alle diese Nachrichten und Signale ebenfalls an externe Adressaten geschickt werden, etwa Verkehrsleitstationen. Sie können darauf flexibel reagieren, zum Beispiel mit Änderungen der zulässigen Höchstgeschwindigkeit oder Freigabe zusätzlicher Fahrspuren. Umgekehrt können auch Nachrichten zu den Fahrzeugen gesendet werden, zum Beispiel über Tages- oder Wanderbaustellen.

Ist die nächste Feststation für V2I außerhalb der direkten Reichweite, werden die Informationen in Form einer Nachrichtenkette über andere Fahrzeuge weitergegeben. Bei fehlendem WLAN-Netz übernehmen Mobilfunktechnologien wie UMTS und GPRS die Übermittlung.

Alle diese Daten informieren den Fahrer beziehungsweise seinen Fahrzeugrechner rechtzeitig über Geschehnisse außerhalb seiner Sichtweite. Damit wissen er und sein Fahrzeug zum Beispiel vorausschauend von Hindernissen, bevor eine Gefahrensituation eintreten kann.


Aktiv gegen den Stau: Straßenverkehr als selbstlernendes System.

Der Mercedes-Benz Future Truck 2025 ist auf seiner Route also nicht als Solitär unterwegs, er kommuniziert automatisch ständig und unmerklich für seinen Fahrer mit seiner Umgebung. Ebenso wie er Informationen über seine eigenen Bewegungen und den Fahrtverlauf an andere Fahrzeuge übermittelt, nimmt er die Signale der Bewegungen sowohl anderer Lkw als auch von weiteren Fahrzeugen auf. Daraus ergibt sich eine Echtzeitkommunikation zwischen den vernetzten Fahrzeugen, wie sie auch der präziseste Verkehrsfunk niemals leisten kann.

Auf diese Weise werden Informationen über zähflüssigen und verlangsamten Verkehr ebenso vorausschauend untereinander weitergegeben wie Daten zu Staus sowie zu deren Länge und Dauer oder zu Baustellen – die Daten stehen jedem Verkehrsteilnehmer zur Verfügung. Da die vernetzten Fahrzeuge darauf automatisch reagieren, ist ein homogener Verkehrsfluss und eine perfekte Ausnutzung der begrenzten Infrastruktur Straße gewährleistet und zwar besser, als sie selbst aufwändige Verkehrsbeeinflussungssysteme zurzeit leisten können. Ebenso gibt es bei größeren Hindernissen frühzeitig Informationen über automatisch eingeleitete Routenänderungen zum gewünschten Ziel oder Umleitungsempfehlungen. Zusammen mit dem autonomen Fahren entwickelt sich der Straßenverkehr zu einem selbstlernenden System.

So wird die durchschnittliche Transportgeschwindigkeit allein durch einen besseren Verkehrsfluss und ohne eine Anhebung der Höchstgeschwindigkeit erhöht, gleichzeitig spart der homogene Verkehr Kraftstoff. Ein Vorteil für alle Beteiligten der Transportwirtschaft: die Unternehmen des Straßengüterverkehrs und ihre Fahrer, die Verlader und Sendungsempfänger.


Schon heute unterwegs im Lkw von morgen.

Etwas mehr als 30 km Autobahn, gespickt mit freien Fahrstrecken, zäh fließendem Verkehr, einem liegengebliebenem Pkw. Also alles ganz normal? Von wegen: Am Lenkrad des Mercedes-Benz Future Truck 2025 sitzt zwar ein Lkw-Fahrer, aber die Steuerung in dieser Situation übernimmt ein anderer: Der so genannte „Highway Pilot“ chauffiert den Truck autonom. Der Fahrer widmet sich unter­wegs anderen Dingen und greift nur bei Bedarf ins Geschehen ein. Die Technik von morgen im Lkw von heute: Unterwegs auf der Auto­bahn im Mercedes-Benz Future Truck 2025.


„Highway Pilot“ aktiv – die Technik übernimmt das Steuer.

Die entscheidende Anzeige leuchtet unmittelbar nach dem Anfahren auf: „Highway Pilot verfügbar“ steht im Display des Kombiinstru­ments. Die Technik des Mercedes-Benz Future Truck 2025 hat anhand der installierten Karte sowie der Markierungen der 3,5 m breiten Fahrspur die Position auf der Autobahn A14 in Nähe von Magdeburg identifiziert.

Der Fahrer schaltet das System an, dann lässt er das Lenkrad los – „Highway Pilot aktiv“ lautet die Anzeige nüchtern. Nichts Auf­regendes passiert, scheinbar unbemerkt geht das revolutionäre Manöver über die Bühne. Und der Sattelzug fährt weiter exakt mit der gewünschten Geschwindigkeit in der Mitte der rechten Spur. Auf Basis seiner intelligenten Sensorik und Rechnerleistung führt das Lenkrad leichte Korrekturen durch. Der erste Eindruck: Autonomes Fahren ist verblüffend unspektakulär.

Wer es sich nun bequem machen will, drückt einen Knopf an der Armlehne: Schon fährt der Fahrersitz nach hinten und dreht sich für eine komfortable Sitzposition um 45 Grad nach rechts ins Fahrer­haus rüber. Jetzt kann man wie im heimischen Sessel gemütlich die Beine ausstrecken. Das Steuer könnte man noch erreichen, das Bremspedal dagegen nur mit Hilfe eines artistischen Fuß-Ver­drehens. Macht nichts, der Future Truck 2025 ist nicht fahrerlos, der Fahrer heißt jetzt „Highway Pilot“.


Mit Radarsensoren, Stereokameras und V2V- und V2I-Kommunikation sicher unterwegs.

„Highway Pilot“, das ist die Kombination aus Radarsensoren an Front und Seite, von einer Stereokamera hinter der Windschutz­scheibe, von präzisen dreidimensionalen Karten und ergänzt von der Kommunikation V2V und V2I – also Vehicle to Vehicle und Vehicle to Infrastructure, dem Austausch von Informationen zwischen dem Lkw und anderen Fahrzeugen sowie mit der Welt außerhalb der Auto­bahn.

Im Future Truck 2025 hat die Zukunft bereits begonnen, das zeigen schon die Instrumente: Statt des bekannten Kombiinstruments ver­fügt er über ein hochauflösendes farbiges Vollgrafik-Display. Links wird der Stand von Dieselkraftstoff und AdBlue sowie die Motordrehzahl signalisiert, rechts Fahrtzeit und Sozialdaten. In der Mitte die Geschwindigkeit, präzise als Digitalanzeige und zusätzlich analog über ein stilisiertes Rundinstrument.

Ist der „Highway Pilot“ aktiviert, reduzieren sich die Anzeigen auf dem Display auf ein Minimum, die kompletten Daten erscheinen jetzt auf dem Bildschirm des Tablet-Rechners in der Mittelkonsole. Er ist nun das zentrale Steuerungs- und Kommunikationsinstrument des Trucks. Die Entwickler sprechen angesichts dieser Schnittstelle zwischen Fahrer und Fahrzeug nicht mehr von klassischen Arma­turen sondern von Human Machine Interface oder Human Machine Interaction, kurz HMI. Es ist ein Herzstück des Mercedes-Benz Future Truck 2025, einer zurzeit noch getarnten, seriennahen Studie.


Aufträge quittieren und Parkplatz reservieren während der Fahrt.

Der Sattelzug der Zukunft rollt inzwischen ruhig mit 85 km/h Reise­geschwindigkeit im Verkehr dahin, hält stets korrekt 60 m Abstand zum Vordermann, zieht kerzengerade seine Bahn. Die erste Anspan­nung im Cockpit hat sich gelegt. Ebenso der Wunsch, immer mit einem Auge den Verkehr zu beobachten, um jederzeit eingreifen zu können. Es ist nicht nötig. Auch der böige Seitenwind wirft den Lkw nicht aus der Bahn – die Technik korrigiert schneller und sicherer den Kurs, als es ein menschlicher Fahrer vermag. Jetzt könnte man eine Email schreiben oder in Ruhe Musik hören.

Oder wichtigere Dinge erledigen. Zum Beispiel den soeben per V2I-Kommunikation hereinkommenden Auftrag auf dem Tablet quittieren oder die vorgeschlagene Route im Navigationsmodus anschauen und sich die passende Raststätte für die nächste Pause aussuchen. Prompt erscheinen die Tagesgerichte auf dem Bildschirm. Also die Gelegenheit nutzen, das Wunschessen vorzubestellen und einen Parkplatz zu reservieren. Sind bekannte Kollegen auf der Strecke eingeloggt? Einfach abfragen, vielleicht reicht’s ja zu einer Verab­redung während der geplanten Pause.

Der Future Truck 2025 passt auf und macht Platz.

Auch der Verkehr von morgen ist nicht frei von unvorhergesehenen Vorkommnissen und Pannen, er verlangsamt sich und stockt, der Future Truck 2025 passt sich den Bedingungen geschmeidig an. Im Display erscheint ein Texthinweis: „Einsatzfahrzeug nähert sich“. Die Information stammt von einem Polizeiwagen per V2V-Kommunika­tion. Die Kommunikation der Fahrzeuge untereinander funktioniert perfekt, der Lkw zieht selbständig nach rechts bis auf die Fahrbahn­markierung, macht die Gasse frei für den heranzischenden Polizei­wagen, sortiert sich danach wieder mittig auf seiner Spur ein.

Der Fahrer bleibt währenddessen in seiner Arbeitsposition, beob­achtet die Szene nur. Und beantwortet per Skype die Frage eines Kollegen weiter hinten im Pulk nach der Ursache der Verzögerung. Denn der „Highway Pilot“ kündigt inzwischen einen Liegenbleiber voraus an. Er steht auf der Standspur, deshalb lenkt der Truck ganz von alleine nach links bis auf die Mittellinie, zieht mit Sicherheits­abstand souverän vorbei, denn auch der Verkehr auf der linken Fahr­spur ist im Blick. Nach dem Hindernis ordnet sich der Sattelzug wieder auf der rechten Spur ein und beschleunigt auf seine Marsch­geschwindigkeit.



Überholt wird manuell, der Fahrer behält das Kommando.

Minuten später meldet das Display ein langsames Fahrzeug voraus. Im autonomen Modus würde der Future Truck 2025 dem Schleicher geduldig hinterherrollen, denn er verlässt niemals seine Spur. Hier aber lohnt sich wegen der großen Geschwindigkeitsdifferenz das Überholen. Also Sitz in Fahrposition schwenken, manuell über­nehmen, Blinker setzen und Spurwechsel. Danach zurück nach rechts wechseln und das Steuer wieder dem „Highway Pilot“ über­geben. Wichtige Erkenntnis: Der Fahrer ist im autonomen Truck un­verändert Herr der Lage, er kann die Technik bei Bedarf jederzeit per Lenkeinschlag, Bremse oder Gas übersteuern.

Bereits während der Fahrt die nächste Tour planen.

Es gibt Wichtigeres zu tun, als brav in der Kolonne manuell An­schluss zu halten: Das Tablet meldet als weiteren Auftrag einen Kühltransport. Erneut bewährt sich die V2I-Kommunikation: Per App wird der Sattelauflieger direkt vom Tablet aus angesteuert und minutengenau vorgekühlt. Bei Übernahme des Trailers wird der Frachtraum perfekt konditioniert sein.

Bis dahin aber ist noch Zeit: Das Fahrzeug nähert sich der Rast­stätte. Der „Highway Pilot“ meldet die Ausfahrt frühzeitig auf dem Tablet und im Kombiinstrument, startet einen Countdown für die notwendige manuelle Übernahme des Zugs. Aber gerne doch: Der gebuchte Parkplatz ist frei, auch das bestellte Essen steht pünktlich auf dem Tisch der Raststätte. Alles ganz normal, im Mercedes-Benz Future Truck und im Jahr 2025.


Transport und Verkehr – heute und in Zukunft.

Droht für die Zukunft der Verkehrskollaps? Diese Prognose wagt niemand zu geben. Doch in abgeschwächter Form sind sich die Experten einig: Die Vorhersagen für die Entwicklung des Güterver­kehrs in Europa gehen von einem deutlichen Zuwachs aus. Auch in einem zweiten Punkt herrscht Einigkeit: Die Hauptlast davon wird der Straßengüterverkehr tragen, denn eine Verlagerung auf andere Verkehrsträger erscheint nur in geringem Maße möglich.

Bereits die aktuellen Zahlen sprechen eine klare Sprache. So be­ziffert Eurostat, das Statistische Amt der Europäischen Union, in seiner aktuellen Erhebung aus dem Jahr 2012 den Anteil des Straßengüterverkehrs am Güterverkehr in der EU auf rund 76 Prozent. In den sechs bevölkerungsreichsten EU-Staaten reicht das Spektrum von 66 Prozent in Deutschland bis 96 Prozent in Spanien.

Für die Zukunft prognostiziert das Bundesverkehrsministerium im Rahmen der jüngst veröffentlichten „Verkehrsprognose 2030“ für Lkw allein in Deutschland einen Zuwachs der Verkehrsleistung um 39 Prozent. Die Experten der unabhängigen Schweizer Unter­nehmensberatung ProgTrans gehen im Szenario „World Transport Reports“ von einer Steigerung des Güterverkehrs in der EU vom Krisenjahr 2008 bis zum Jahr 2025 um rund 20 Prozent aus. Andere Quellen wie die Ifmo-Studie nennen bei dynamischer Wirtschaftsent­wicklung eine Steigerung von jährlich zwei Prozent in der EU. Das summiert sich zu einem Plus von 50 Prozent in den kommenden 20 Jahren und zu einer Verdoppelung der aktuellen Transportnach­frage bis zum Jahr 2050. Selbst ein Zuwachs von jährlich nur 0,7 Prozent ergibt innerhalb dieses Zeitraums eine Steigerung des Transportvolumens von knapp 30 Prozent.

Die Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur sind hingegen rück­läufig, wie die Statistik belegt: Beliefen sie sich im Jahr 1970 in der EU auf 1,5 Prozent des Bruttosozialprodukts, so hat sich der Anteil inzwischen etwa halbiert. Das Netz der Autobahnen und Fernstraßen ist in den vergangenen Jahren in den großen Nationen der EU kaum gewachsen. Die Folge erleben wir alle: Vor allem in den Ballungs­gebieten Westeuropas sind die Straßen überlastet. Allein in Deutsch­land summierten sich die Staus auf Autobahnen und Fernstraßen im Jahr 2012 auf knapp 600 000 km Länge und die Autofahrer standen darin 230 000 Stunden im Stau. Besonders viel befahrene Auto­bahnabschnitte müssen an Werktagen zwischen 150 000 und 200 000 Fahrzeuge pro Tag verkraften, darunter mehr als 20 000 Lkw.

Kostendruck und Fahrermangel belasten Transport­unternehmen.

Die überlastete Infrastruktur ist ein Teil des Zukunftsszenarios. Hinzu kommt der wachsende Kostendruck für Unternehmen des Straßengüterverkehrs. Kraftstoffpreise und Mautabgaben steigen tendenziell, Lkw werden aufgrund immer neuer, anspruchsvoller gesetzlicher Vorgaben teurer: Das belegt die Einführung der Abgas­stufe Euro VI zu Beginn dieses Jahres. Zudem werden in diesem Jahr ein elektronisches Stabilitätsprogramm und nächstes Jahr AEBS (Advanced Emergency Braking System) sowie LDWS (Lane Departure Warning System) gesetzlich vorgeschrieben.

Prof. Dr.-Ing. Uwe Clausen, Institutsleiter Fraunhofer Institut für Materialfluß und Logistik (IML): „Die Verkehrs- und Logistikwirt­schaft profitiert heute von erheblichen Fortschritten der Nutzfahr­zeughersteller in der jüngeren Vergangenheit. Damit sind ins­besondere kraftstoffsparende Lkw gemeint, die noch einmal leiser geworden sind und wesentlich weniger Schadstoffe als frühere Fahr­zeuggenerationen ausstoßen. Hier sind Effizienzgrade erreicht worden, die noch vor einigen Jahren kaum für möglich gehalten wurden. Für die weitere Zukunft ist der Blick auf das Fahrzeug in den Gesamtzusammenhängen Logistikkette und Verkehrssystem wichtig. Die zentralen Aspekte in diesen Systemen lauten Daten­verarbeitung und Kommunikation, Navigation und Interaktion von Fahrzeugen. Die Effizienzpotentiale der Zukunft liegen nicht im Fahr­zeug allein, sondern im Zusammenspiel von Fahrzeugen, Infra­struktur und Logistiksystem.“

Gleichzeitig fehlen den Unternehmen zunehmend die professionellen Fahrer. Die demografische Entwicklung, hohe Hürden für den Erwerb des Lkw-Führerscheins für Berufskraftfahrer, eingeschränkter Ver­dienst, familienunfreundliche Arbeitszeiten und zu guter Letzt: das von der Gesellschaft als gering eingeschätzte Berufsimage der Brummi-Fahrer sind Hintergründe dafür.


Das Verkehrssystem von morgen ist vernetzt und autonom.

Da die Verlagerung des Straßengüterverkehrs auf andere Verkehrs­träger nur begrenzt möglich ist, bleibt als Ausweg nur die bessere Nutzung der vorhandenen Infrastruktur, vermehrter Einsatz und Ver­knüpfung von Assistenz- und Telematiksystemen und Attraktivierung des Fahrerberufs. Gleichzeitig bieten neue Kommunikationstechno­logien auch neue Chancen: Vehicle to Vehicle und Vehicle to Infra­structure, auch als V2V und V2I bezeichnet. Gerade diesen neuen Möglichkeiten der intelligenten Vernetzung messen Wissenschaftler und Fahrzeugent­wickler ein erhebliches Potential im Hinblick auf die Etablierung autonom fahrender Fahrzeuge bei.

Prof. Dr. Sabina Jeschke, Direktorin des Lehrstuhls Informations­management im Maschinenbau der RWTH: „Zusammen mit einigen bemerkenswerten Durchbrüchen wie dem IBM-Computer Watson oder dem Google Car in den vergangenen zwei Jahren stehen wir vor einer neuen Ära in der Künstlichen Intelligenz – der Massenvernet­zung. Dazu ist auch die Bertha Benz Fahrt von Daimler zu zählen. Eine besondere Rolle nimmt dabei das Internet of Things ein. Das beschreibt die Ausweitung des Internets: Teilnehmer sind nicht mehr ausschließlich Menschen, sondern auch Dinge – wie etwa die Sensorik eines Autos, Klimadatenstationen, Prozessdatenrechner der Produktionstechnik und andere mit der Umwelt unmittelbar interagierende Systeme. Auf dieser Basis sind völlig neue Koopera­tionsformen technischer Systeme möglich – insbesondere im Bereich von Verkehr und Mobilität.“

Der Mercedes-Benz Future Truck 2025 gibt mit seinem „Highway Pilot“-System eine konsequente und realitätsnahe Antwort auf die aktuelle Entwicklung – er kommuniziert mit seiner Umgebung undfährt autonom. Connectivity und das Big Data Mangement in einer maßgeschneiderten Fahrzeug- und Dienstleistungslösung wird zu­künftig entscheidend für unsere Kunden sein. Connectivity ist der Schlüssel zur Steigerung der Effizienz.

Der Weg dorthin ist durch die heute bereits lieferbaren Assistenz- und Telematiksysteme vorbereitet. Abstandshalte-Assistent, Stop-and-Go-Assistent, Notbrems-Assistent „Active Brake Assist 3“, Spurhalte-Assistent und dreidimensionale Karten für den voraus­schauenden Tempomaten Predictive Powertrain Control sind bereits vorhanden, ebenso wie die FleetBoard Telematikprodukte vom Fahr­zeugmanagement über das Transportmanagement bis hin zu App-Lösungen für Fahrer und Unternehmer. Daimler Trucks war bei der Entwicklung von all diesen Systemen durchweg Vorreiter. Deshalb liegt der nächste Schritt auf der Hand: Nun werden sie miteinander verknüpft und ergänzt, Kameras und Radarsensoren weiterent­wickelt und verbunden. Perfekt ergänzt wird dies durch die Kommu­nikation V2V und V2I und eine digitale Karte. So vernetzt sich der Truck der Zukunft mit allen Aspekten seiner Umgebung.

Teilautonomes Fahren findet im öffentlichen Straßenverkehr schon heute statt: Viele moderne Pkw parken auf Kommando selbstständig ein. Das Aussuchen der passenden Parklücke und das Lenken über­nimmt die Technik, der Fahrer muss nur noch Gas geben und bremsen, zum Beispiel beim Active Park Assist von Mercedes-Benz. Der Stau-Assistent hält den Anschluss bei Stop and Go. Die Akzep­tanz dieser intelligenten Systeme bestätigen uns heute bereits unsere Kunden – in dem sie unsere Assistenz-Systeme in hohem Umfang ordern.


Weltpremiere der spektakulären Studie des Lkw von morgen.

Mercedes-Benz Future Truck 2025 gibt auf der IAA Nutzfahrzeuge 2014 einen optisch faszinierenden und technisch realistischen Ausblick auf den Fernverkehrs-Lkw von morgen. In zehn Jahren könnten Lkw auf den Auto­bahnen autonom fahren. Die Transport-Effizienz wird gesteigert, der Verkehr für alle Teilnehmer sicherer, Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen weiter reduziert. Mercedes-Benz vernetzt dafür bestehende Assistenzsysteme mit weiterentwickelter Sensorik zum „Highway Pilot“-System und ermöglicht schon heute das autonome Fahren bei realistischen Geschwindigkeiten und im echten Verkehrsgeschehen auf der Autobahn. Der Mercedes-Benz Future Truck 2025 lädt ein zu einer Fahrt in die Zukunft des Lkw.



Revolution auf der Autobahn: Güterverkehr der Zukunft noch sicherer, effizienter und vernetzter.

Die Technik von morgen ist bei Daimler Trucks bereits Realität. Der Mercedes-Benz Future Truck 2025 bedeutet eine Revolution in Effizienz, Sicherheit und Vernetzung, eine Revolution für Straßenverkehr und Infrastruktur, für den Fahrerberuf und das Speditionsgewerbe. Es handelt sich bei ihm nicht um einen neuen Lkw, sondern um das entscheidende Element im vernetzten Transportsystem der Zukunft. Entwickelt im Rahmen der Initiative Shaping Future Transportation von Daimler Trucks, um Ressourcen zu schonen und Emissionen aller Art zu reduzieren. Gleichzeitig ist das Ziel höchstmögliche Verkehrssicherheit zu gewährleisten und die Vernetzung mit intelligentem Daten-Mangement für maßgeschneiderte Fahrzeug- und Dienstleistungslösungen erheblich zu steigern.

Die faszinierenden Fähigkeiten des Future Truck 2025 demonstrierte der Prototyp bereits im Sommer mit Fahrten bei Geschwindigkeiten bis zu 80 km/h in realistischen Verkehrssituationen auf einem Teilstück der Autobahn A14 in Magdeburg. Jetzt zeigt dasselbe Fahrzeug seine außen wie innen faszinierende Gestalt. Die Sattelzugmaschine in Kombination mit einem aerodynamisch optimierten Auflieger feiert als Studie ihre Weltpremiere auf der IAA Nutzfahrzeuge.


Exterieur: fließende Formen mit Lichtinszenierung.

Das Design der Studie Mercedes-Benz Future Truck 2025 kombiniert auf faszinierende Weise Funktion, Effizienz und Emotion. Es folgt der Mercedes-Benz Design-Philosophie der „sinnlichen Klarheit“. Weiche und naturnahe, sanft gewölbte Flächen stehen gleichermaßen für Effizienz und Emotion. Das außergewöhnliche Erscheinungsbild symbolisiert innen wie außen den großen Schritt vom klassischen Lkw zum autonomen Transportfahrzeug der Zukunft – innovative Formen und Lichttechnik von morgen katapultieren die klassische Lkw-Kabine in die Zukunft.

Die Designer nutzten die Chance künftiger Längenvorschriften: Eine Verlängerung der Frontpartie ermöglicht weiche und aerodynamisch-fließende Formen. Die Lackierung in hellem Silber unterstreicht mit ihren Lichteffekten die schmeichelnd-sanfte Formgebung. Kompakte Kameras ersetzen herkömmliche Außenspiegel. Die Windschutzscheibe ähnelt einem Visier. Die integrierte Sonnenblende und das Aerodach der Studie zeigen eine eigenständige Form.

Das Design ist markentypisch für Mercedes-Benz, so ist zum Beispiel die Gestaltung rund um den Stern als zentrales Merkmal komponiert. Das Fahrerhaus strahlt mit seinem nahezu fugenlosen Erscheinungsbild aus einem Guss maximale Ruhe aus. Es wirkt auf den Betrachter gleichzeitig schnörkellos und kraftvoll wie ein beeindruckender Monolith.

Im Stand mit abgeschaltetem Motor erscheint die Bugmaske geschlossen. Klassische Elemente wie die Scheinwerfer fehlen auf den ersten Blick. Nach dem Motorstart erwacht der Future Truck 2025 zum Leben. Aus Lack wird Licht, LEDs verwandeln Flächen in Leuchten. Die Bugmaske schimmert, LED-Lampen leuchten anstelle der herkömmlichen Scheinwerfer links und rechts im Stoßfänger auf. Die Blinker teilen als orangene Lauflichter die Richtungswechsel des Trucks mit.

Wird die voll fahrfähige Studie manuell gesteuert, ist sie mit weißem Licht unterwegs. Fährt der Truck autonom, wechselt die Farbe des Lichts von Weiß zu Blau. Sie pulsiert dann kraftvoll, symbolisiert damit den kraftvollen Herzschlag des Trucks und teilt anderen Verkehrsteilnehmern unmissverständlich dessen Fahrzustand mit.



Interieur: ruhige Gestaltung für eine neue Art der Arbeit.

Die ruhige Gestaltung der sinnlichen Klarheit spiegelt der Future Truck 2025 ebenfalls in seinem Interieur wider. Die fließenden Linien des Exterieurs werden im Inneren der Kabine aufgenommen.

Schon heute trennt Mercedes-Benz in den Fernverkehrs-Fahrerhäusern seiner Lkw die Bereiche Fahren und Wohnen optisch voneinander. In Zukunft kommt innerhalb der Fahrerkabine ein ebenso komfortabler wie funktioneller Arbeitsplatzbereich für die Phase des autonomen Fahrens hinzu.

Das Interieur des Future Truck 2025 besticht durch seine Reduzierung auf wesentliche Funktionen und ein geradezu puristisches Design. Die Gestaltung des fahrenden Arbeitsplatzes ist ruhig und aufgeräumt wie in einem modernen papierlosen Büro. Nüchterne Technik kontrastiert auf faszinierende Weise mit natürlichen Materialien, mit Wohnlichkeit und Wärme.

Holz fließt vom Boden bis in die Armaturentafel. Sein großzügiger Einsatz bildet die Basis für eine einladende Wohlfühl-Atmosphäre an Bord. Die dunkle Oberfläche ist stark gemasert, offenporig und wirkt natürlich gealtert – ein willkommener Kontrast zur hohen Funktionalität des Arbeitsplatzes.

Die Armaturentafel ist ruhig und aufgeräumt, Displays lösen Instrumente und Außenspiegel ab. Sie schweben wie Inseln vor der Klavierlack-Oberfläche im Cockpit. An die Stelle auffallender Luftdüsen tritt eine indirekte Klimatisierung, ein Touchpad löst herkömmliche Schalterleisten ab. Die Brüstung der Armaturentafel ist mit Leder verkleidet. Die handwerkliche Perfektion der Verarbeitung kontrastiert mit der rationalen Technik des Lkw.

Faszinierende Lichteffekte unterstreichen auch im Innern des Fahrerhauses den eigenständigen Charakter des Future Truck 2025.

Ist der Lkw autonom unterwegs, kann der Fahrer seinen Sitz auf Wunsch nach hinten stellen und ihn gleichzeitig um 45 Grad in den Raum hinein drehen – der Fahrer nimmt dann bewusst eine entspannte und bequeme Arbeitsposition ein. Gleichzeitig hellt die indirekte Beleuchtung das Interieur blendfrei auf.

An seinem künftigen Arbeitsplatz kommuniziert der Fahrer während der Fahrt per Tablet-Rechner. Er steckt entnehmbar in der neu gestalteten Mittelkonsole. Hier bearbeitet er Unterlagen, disponiert seine weiteren Fahrziele, kann zusätzliche Aufträge entgegennehmen und organisiert seine nächste Pause. Der Bildschirm des Rechners ist frei konfigurierbar, deshalb kann der Fahrer auf Wunsch ebenfalls alle wesentlichen Fahrdaten abrufen.

Statt Lenkrad und Pedalerie ist der Tablet-Rechner das entscheidende Arbeitsmedium auf langen und autonom gefahrenen Strecken. Der Mercedes-Benz Future Truck 2025 führt zu einer neuen Art der Arbeit im Fahrerhaus eines Fernverkehrs-Lkw.

Er kombiniert als Gesamtkonzept den Hightech-Fahrerplatz der Zukunft mit einem topmodernen papierlosen Büro und einem Wohnraum. Der Fahrer ist im Mercedes-Benz Future Truck 2025 auch unterwegs zuhause, das unterstreichen mit einem Augenzwinkern digitale Bilderrahmen an der Rückwand des Trucks: Hier laufen private Fotos durch, ob von der Familie oder dem vergangenen Urlaub – der Hightech-Truck beweist bei aller Funktion und Effizienz stets auch Emotion.


Radarsensoren und eine Kamera scannen das Umfeld.

Hinter der faszinierenden Kulisse steckt nicht weniger beeindruckende Technik. Der Mercedes-Benz Future Truck 2025 ist nicht etwa Teil eines Platoons. Er benötigt auch keinerlei Verkettung mit anderen Fahrzeugen. Radarsensoren und Kameratechnik ermöglichen dem Future Truck autonomes Fahren unabhängig von anderen Fahrzeugen oder Leitzentralen. Entscheidend für die überragenden Fähigkeiten des Mercedes-Benz Future Truck 2025 als autonom fahrender Lkw ist also seine technische Ausrüstung. Mercedes-Benz summiert sie in dem hochintelligenten System „Highway Pilot“, ähnlich dem Autopiloten eines Flugzeugs. Eine Vernetzung mit anderen Lkw oder Pkw baut seine Fähigkeiten zwar weiter aus, sie ist aber für autonomes Fahren nicht notwendig.

Im unteren Bereich der Frontpartie scannt ein Radarsensor den Fern- und Nahbereich nach vorne. Der Frontradarsensor erfasst eine Reichweite von 250 m und deckt einen Öffnungswinkel von 18 Grad ab. Der Nahbereichssensor hat eine Reichweite von 70 m und bestreicht einen Winkel von 130 Grad. Der Radarsensor ist die Basis für die heute schon verfügbaren Sicherheitssysteme Abstandhalte-Assistent und Notbrems-Assistent.

Den Bereich vor dem Fahrzeug hat außerdem eine Stereokamera im Blick, sie ist oberhalb der Brüstung hinter der Windschutzscheibe montiert. Heute ist an dieser Stelle bei der Option Spurhalte-Assistent eine Monokamera montiert. Die Reichweite der Stereokamera beläuft sich auf 100 m, sie bestreicht einen Bereich von horizontal 45 Grad und vertikal 27 Grad.

Die Stereokamera des Mercedes-Benz Future Truck 2025 identifiziert ein- und zweispurige Fahrbahnen, Fußgänger, bewegliche und unbewegliche Gegenstände, sämtliche Objekte innerhalb des überwachten Raums. Die Kamera erkennt alles, was sich vom Hintergrund abhebt und kann somit auch den Freiraum präzise ermitteln. Die Front-Stereokamera nimmt außerdem die Informationen von Verkehrsschildern auf.

Neben der Objekt- und Freiraumerkennung dient die Stereokamera der Spurerkennung, die eine wesentliche Funktion für die autonome Spurführung darstellt.

Die Überwachung der Fahrbahn links und rechts des Lkw übernehmen seitlich angebrachte Radarsensoren. Sie sind links und rechts vor der Hinterachse der Zugmaschine montiert. Die Reichweite beträgt 60 m, die Sensoren decken einen Winkel von 170 Grad in Längsrichtung ab.



Blind Spot Assist: mehr Sicherheit beim Abbiegen und Spurwechsel.

Diese Sensoren sind das Herzstück des neuen Blind Spot Assist von Mercedes-Benz. Die Radarsensormodule sind so angeordnet, dass sie den Bereich parallel zum Lkw über die komplette Länge eines Sattel- oder Gliederzugs abdecken. Darüber hinaus wird der Streifen auf zwei Meter nach vorne vor den Lkw ausgedehnt.

Der Blind Spot Assist warnt den Lkw-Fahrer nicht nur beim Abbiegen vor anderen Verkehrsteilnehmern, es warnt auch vor drohenden Kollisionen mit stationären Hindernissen – zum Beispiel Schildern oder Laternen – und dient als Assistenzsystem beim Spurwechsel.

Die geplante Einführung des Blind Spot Assist in den nächsten Jahren ist für Mercedes-Benz ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zum Future Truck 2025 und unterstreicht die Rolle von Mercedes-Benz als Vorreiter für größtmögliche Sicherheit im Straßenverkehr.

Das Verkehrssystem von morgen ist vernetzt und autonom.

Alle Sensoren an Bord des Future Truck 2025 sind miteinander vernetzt (Multisensorfusion) und ergeben ein komplettes Bild der Umgebung. Erfasst werden sämtliche bewegte und stationäre Objekte im Umfeld des Lkw. Durch die Fusionierung der Daten in einem Hochleistungs-Multikernprozessor des Zentralrechners werden die Daten aller Sensoren im gesamten Bereich vor und neben dem Lkw miteinander verknüpft.

Die Sensor- und Kameratechnik ist vom Stand bis zur gesetzlich erlaubten Höchstgeschwindigkeit für Lkw wirksam. Sie hält den Lkw durch Lenkeingriffe vollautomatisch sicher in der Mitte seiner Fahrspur. Hinterlegt ist außerdem eine digitale dreidimensionale Karte, wie sie bereits jetzt für das Assistenzsystem Predictive Powertrain Control (PPC) verwendet wird. Der Lkw ist also über den Streckenverlauf und die Topografie jederzeit perfekt informiert.


V2V und V2I – Kommunikation zwischen den Fahrzeugen und der Umwelt.

Perfekt ergänzt wird der „Highway Pilot“ durch Vernetzung V2V und V2I. Jedes damit in naher Zukunft ausgerüstete Fahrzeug gibt fortlaufend Informationen an seine Umgebung ab. Dazu gehören Fahrzeugposition und Fahrzeugtyp sowie Abmessungen, Fahrtrichtung und Geschwindigkeit, eventuelle Beschleunigungs-, Bremsmanöver und die gefahrenen Kurvenkrümmungen.

Die Häufigkeit der Informationsvermittlung ist abhängig von der Geschwindigkeit des Fahrzeugs und von der Intensität seiner Bewegungsänderungen. Sie pendelt zwischen einer Nachricht pro Sekunde bei ruhiger Fahrt bis zum zehnfachen Intervall bei deutlichen Änderungen.
Die Übermittlung erfolgt mit WLAN-Technologie über die europaweit einheitliche Frequenz G5 bei 5,9 Gigahertz. Basis ist die ITS Vehicle Station (Intelligent Transport Systems and Services) an Bord des Fahrzeugs.

Die Kommunikation zwischen den Fahrzeugen ist ebenfalls standardisiert. Die Reichweite der fortlaufend gesendeten Nachrichten beträgt etwa 500 m im Umkreis. Damit informieren sich die Fahrzeuge gegenseitig über ihre Bewegungen und können sofort darauf vorausschauend reagieren. Das betrifft zum Beispiel Reaktionen auf das Einfädeln von Fahrzeugen auf die Autobahn oder ein nahendes Stauende. Je mehr Fahrzeuge auf diesem Wege miteinander kommunizieren, desto dynamischer und flexibler können sie aufeinander und miteinander reagieren.

Im Idealfall entsteht daraus entlang der Strecke eine ununterbrochene Kommunikationskette, die Fahrer und Fahrzeug bei Bedarf exakt selbst über die Verkehrssituationen weit voraus auf seiner Strecke informiert.

V2I bedeutet, dass alle diese Nachrichten und Signale ebenfalls an externe Adressaten geschickt werden, etwa Verkehrsleitstationen. Sie können darauf flexibel reagieren, zum Beispiel mit Änderungen der zulässigen Höchstgeschwindigkeit oder Freigabe zusätzlicher Fahrspuren. Umgekehrt können auch Nachrichten zu den Fahrzeugen gesendet werden, zum Beispiel über Tagesbaustellen.

Alle diese Daten informieren den Fahrer und den Fahrzeugrechner rechtzeitig über Geschehnisse außerhalb seiner Sichtweite. Damit wissen er und sein Fahrzeug zum Beispiel vorausschauend von Hindernissen, bevor eine Gefahrensituation eintreten kann.

Aktiv gegen Stau: Straßenverkehr als selbstlernendes System.

Der Mercedes-Benz Future Truck 2025 ist auf seiner Route also nicht als Solitär unterwegs, er kommuniziert automatisch ständig und unmerklich für seinen Fahrer mit seiner Umgebung.

Auf diese Weise werden Verkehrsinformationen untereinander weitergegeben, die Daten stehen jedem Verkehrsteilnehmer zur Verfügung. Da die vernetzten Fahrzeuge darauf automatisch reagieren, ist ein homogener Verkehrsfluss und eine perfekte Ausnutzung der begrenzten Infrastruktur Straße gewährleistet. Zusammen mit dem autonomen Fahren entwickelt sich der Straßenverkehr zu einem selbstlernenden System.

So wird die durchschnittliche Geschwindigkeit allein durch besseren Verkehrsfluss und ohne Anhebung der Höchstgeschwindigkeit erhöht. Gleichzeitig spart der homogene Verkehr Kraftstoff.


Zukunft wird Wirklichkeit: autonomes Fahren in der Praxis auch unabhängig von anderen Verkehrsteilnehmern.

Nach dem Einfädeln in die Autobahn ordnet sich der Fahrer des Mercedes-Benz Future Truck 2025 in den fließenden Verkehr auf seiner Spur ein. Das System bietet ihm dann den „Highway Pilot“ an. Diesen aktiviert der Fahrer und das Fahrzeug wechselt in den autonomen Modus.

Der Future Truck 2025 ist je nach Verkehrssituation losgelöst unterwegs, denn zu seiner Führung durch den Verkehr wird kein vorausfahrendes Fahrzeug benötigt. Er agiert in seiner Fahrspur autonom. Fährt ein anderes Fahrzeug voraus, kann sich der Lkw im Rahmen der erlaubten Geschwindigkeit an dessen Tempo orientieren und den vorgegebenen Sicherheitsabstand halten. Das Einscheren weiterer Fahrzeuge ist deshalb jederzeit gefahrlos möglich. Auch ist der Sicherheitsabstand gewährleistet – der Mercedes-Benz Future Truck 2025 passt sich seiner Umgebung perfekt an. Der Future Truck 2025 funktioniert unabhängig von anderen Verkehrsteilnehmern durch die Vernetzung. Um allerdings den vollen Nutzen im Sinne der Logistik-Effizienz und optimalen Ausnutzung der Infrastruktur ausschöpfen zu können, ist eine übergreifende Vernetzung wünschenswert. Diese Entwicklung wird sicher schrittweise vonstattengehen. Wichtig sind dafür offene Standards und Protokolle.

Vom Fahrer zum Transportmanager im Cockpit der Zukunft.

Autonomes Fahren entlastet den Fahrer vom Fahren „müssen“ in vielen Situationen, vor allem auf ermüdenden und häufig eintönigen Fernstrecken. Da der Lkw seine Geschwindigkeit selbst regelt und sich per Navigations-App ebenfalls selbstständig den optimalen Weg sucht, weil Spedition, Verlader und Ladungsempfänger fortlaufend in Echtzeit über Standort, Fahrtverlauf und die voraussichtliche Ankunftszeit informiert sind, wird der Fahrer vom Zeitdruck entlastet. Er macht heute einen großen Teil seiner Arbeitsbelastung aus.

Der Fahrer gewinnt gleichzeitig Zeit für andere Aufgaben und die Kommunikation mit seiner Umwelt. Denkbar ist die Übernahme von Tätigkeiten, die bisher der Disposition vorbehalten sind oder dem sozialen Kontakt dienen. Vor allem selbstfahrende Unternehmer können Bürotätigkeiten bei Bedarf bequem unterwegs erledigen.

Die Übernahme anderer Tätigkeiten wird das Berufsbild des Lkw-Fahrers deutlich verändern. Hieraus ergeben sich Aufstiegsmöglichkeiten von der reinen Fahrtätigkeit zum Transportmanager. Der Beruf des Lkw-Fahrers wird attraktiver – autonomes Fahren ist deshalb auch eine klare Antwort auf den Fahrermangel. Lkw und Fahrer verschmelzen beim autonomen Fahren mehr denn je zu einem Team, zu einer sinnvollen, schlagkräftigen und hoch wirtschaftlichen Kombination von Mensch und Maschine.


Verbrauch und Emissionen runter – Effizienz und Sicherheit rauf.

Gleichzeitig sinken im Rahmen des autonomen Fahrens bereits durch den homogeneren Verkehrsfluss der Kraftstoffverbrauch und die Emissionen signifikant. Transportzeiten werden kalkulierbarer. Durch die neuen Tätigkeiten des Fahrers beziehungsweise Transportmanagers während der Fahrt wird der Speditionsbetrieb revolutioniert und zu einem fließenden und selbstlernenden System.

Ein für alle Verkehrsteilnehmer berechenbarer Verkehr auf Fernstrecken bedeutet für die Beteiligten nicht zuletzt mehr Sicherheit. Bereits heute regeln Assistenzsysteme die Geschwindigkeit und leiten im Notfall selbstständig Bremsmanöver zur Unfallvermeidung ein. Beides hat sich seit Jahren bewährt. Das autonome Fahren bedeutet die Perfektionierung durch Fusion der Assistenzsysteme.

Unfälle durch menschliches Fehlverhalten sind deshalb künftig weitgehend ausgeschlossen. Sicherheitsvorschriften wie zum Beispiel der notwendige Abstand oder Geschwindigkeitsregeln werden stets korrekt eingehalten. Vorausschauendes Fahren, ein immer wiederkehrendes Thema in Fahrerschulungen, ist für den Mercedes-Benz Future Truck 2025 programmierte Sicherheit und Wirtschaftlichkeit.


Autonomes Fahren: schon morgen Realität.

Zu den spannendsten Fragen rund um das Thema autonomes Fahren gehört der Zeithorizont für die Umsetzung. Rein technisch ist die Übersetzung in die Realität auf der Straße bereits innerhalb von etwa fünf Jahren darstellbar. In der Pkw-Entwicklung wird von einem möglichen Start im Jahr 2020 gesprochen. Aufgrund der komplexen Zusammenhänge von schweren Nutzfahrzeugen wird deren Zeithorizont jedoch etwas weiter gefasst sein – realistisch ist eine Umsetzung innerhalb von zehn Jahren, auch wegen der zurzeit noch zu klärenden juristischen Voraussetzungen.

Die Einführung des autonomen Fahrens erfolgt nicht digital von heute auf morgen, die Entwicklung geht schrittweise voran: Für die Revolution des Straßengüterverkehrs sind evolutionäre Schritte notwendig. So werden auch in den kommenden Jahren weitere und weiterentwickelte Assistenzsysteme die klar vorgezeichnete Fahrbahn zum autonomen Fahren ebnen.

Notwendige Voraussetzungen für autonomes Fahren.

Die technischen Voraussetzungen sind mit dem Mercedes-Benz Future Truck 2025 erstmals demonstriert, jedoch bedarf es ebenfalls einer Anpassung der Gesetzgebung an diese neue Dimension des Fahrens. Bereits im Gange ist eine Weiterentwicklung der „Wiener Straßenverkehrskonvention“ von 1968, die nahezu alle europäischen Staaten unterzeichnet und umgesetzt haben. Diese Übereinkunft soll den Straßenverkehr durch eine Standardisierung der Regeln sicherer machen und besagt in einer Kernaussage: Der Fahrer muss sein Fahrzeug jederzeit und unter allen Umständen beherrschen.

Auf der Basis der Wiener Straßenverkehrskonvention gestattet die UN/ECE-Regelung R 79 für Lenkanlagen zwar korrigierende Lenkeingriffe, aber kein automatisches Lenken oberhalb von 10 km/h. Diese Möglichkeit ist bereits eine der Voraussetzungen für Park- und Stau-Assistenten.

Entstanden ist der Wiener Vertrag in einer Zeit, als autonomes Fahren noch in die Rubrik Science Fiction fiel. Ein Expertenausschuss der Vereinten Nationen hat die Wiener Straßenverkehrskonvention kürzlich ergänzt und damit die Basis für die Legalisierung des autonomen Fahrens geschaffen. Entsprechende Systeme werden künftig zulässig sein, wenn sie jederzeit vom Fahrer abgeschaltet oder übersteuert werden können. Beim „Highway Pilot“ im Mercedes-Benz Future Truck 2025 gehört das zum Standard.

Technisch und juristisch muss ebenfalls Datensicherheit gewährleistet sein. Das betrifft Eingriffe von außen auf das einzelne Fahrzeug, aber auch die Übertragung von Daten bei der Kommunikation V2V und V2I und Internet.

Neben Zulassungsfragen gilt es auch verkehrsrechtliche Fragen zu klären, etwa für die Haftung bei Verkehrsverstößen und bei auch künftig nicht völlig auszuschließenden Unfällen. Gleiches gilt für Themen rund um Versicherungen und Produkthaftung. Zu definieren ist auch, wie sich neue Arbeitsmodelle und Berufsbilder mit den klassischen Regelungen der Lenk-und Ruhezeiten verbinden lassen.


Die Antwort: Mercedes-Benz Future Truck 2025.

Sind die begleitenden juristischen Schritte erfolgt, ist der Mercedes-Benz Future Truck 2025 mit dem „Highway Pilot“-System die Antwort auf die Herausforderungen der Zukunft. Die Antwort auf zunehmenden Verkehr, unzureichende Infrastruktur, wachsenden Kostendruck und Fahrermangel. Mit vielfältigen und weiterentwickelten Assistenz- und Telematiksystemen sowie der Kommunikation V2V und V2I wird eine neue Ära des Straßengüterverkehrs und der Kommunikation eingeläutet. In Zukunft fließt der Verkehr flüssiger, kalkulierbarer und sicherer. Verkehrssysteme werden flexibler, die Infrastruktur wird besser genutzt. Die Vermeidung menschlicher Fehler am Steuer reduziert Gefahren und Unfälle. Speditionen arbeiten wirtschaftlicher und beweglicher. Lkw-Fahrer können mit anderen Aufgaben zum Transportmanager aufsteigen. Die Antwort auf die vielfältigen Herausforderungen ist keine Vision, sie ist schon real.

2 Kommentare