Truck-Grand-Prix 2017: Backstage-Bericht von Fabian Roth

Truck-Grand-Prix 2017

Backstage-Bericht von Fabian Roth.

Fabian Roth – RoadStar und Gewinner der diesjährigen Truck Trophy 2017 aus dem Team Schweiz – war für euch auf Entdeckungstour und berichtet von seinen ganz persönlichen Highlights des vergangenen Wochenendes. 


Hallo liebe RoadStars,

wie ihr mitbekommen habt, fand vom 30. Juni bis 2. Juli 2017 der 32. Internationale Truck GP am Nürburgring statt. Ich darf euch hier meine Eindrücke und Erlebnisse von diesem Event nun mitteilen, denn ich hatte die Möglichkeit, dabei zu sein. Da dies nicht allen möglich war, bekommt ihr hier nun trotzdem einen ziemlich hautnahen Eindruck der Geschehnisse vor Ort. Viel Spaß beim Lesen!

Für mich ist es das erste Mal, so ein Truck Race zu erleben. Und dementsprechend aufgeregt und sogar etwas nervös wurde ich, als von RoadStars die Bestätigung kam, daran teilhaben zu dürfen!! Ich entschied, meinen Vater zum Geburtstag damit zu überraschen, denn man durfte sogar eine Begleitperson mitnehmen. Er war begeistert!

Sofort organisierte ich den Freitag als Urlaubstag, um möglichst früh anreisen zu können und nichts zu verpassen. Die Anreise per Pkw dauerte dann knapp 5 Std. und etwas über 530 km aus dem schönen Kanton Bern in der Schweiz zum Nürburgring in der Eifel.

Sie verlief gemütlich, ohne große Staus und besondere Vorkommnisse. Ich dachte schon, das ist jetzt wohl die Ruhe vor dem Sturm. Ich sollte damit sogar richtig liegen!


„DER Höhepunkt für uns glückliche RoadStars: die absolut einladende und perfekt organisierte RoadStars Lounge in der Mercedes-Tribüne direkt am Ende der Start-Ziel-Geraden!“


Am Nürburgring angekommen konnten wir fast in der Pole Position parken und mussten nicht einmal 5 Min zu Fuß gehen, um am Eingang zu stehen. Es war ein gewaltiges Gefühl, vor den riesigen Tribünen und Hotelanlagen des Rings zu stehen. Schon da wurden einem die Dimensionen des Anlasses zu Gemüte geführt. GEWALTIG!

Draußen fuhren immer mehr schön gestylte und hochglanzpolierte Lkw auf und stellten sich in Reih und Glied auf den Außenplätzen sowie in der Müllenbachschleife auf.

Langsam kam Stimmung auf. Draußen hupte und glänzte es, drinnen dröhnten die Motoren und Turbolader der Rennmaschinen, welche ihre ersten Warm Up‘s und freien Trainings fuhren.

Erstmal einen Überblick verschaffen, dachte ich mir und kreuzte einmal quer über die BMW Tribünen, rüber ins Fahrerlager, kurz am RoadStars Truck vorbei zurück ins Hauptgebäude, vorbei an zig Merchandise Ständen zum eigentlichen Treffpunkt, und für mich DER Höhepunkt für uns glückliche RoadStars: die absolut einladende und perfekt organisierte RoadStars Lounge in der Mercedes-Tribüne direkt am Ende der Start-Ziel-Geraden!


„Es war ein gewaltiges Gefühl, vor den riesigen Tribünen und Hotelanlagen des Rings zu stehen.“



„Es fehlte einfach an nichts.“


Am Eingang zur Lounge bekamen wir dann die Eintrittsarmbänder für die Lounge und wurden überaus herzlich und fröhlich von Nina, unserer RoadStars Verantwortlichen, begrüßt. Mein Wochenende war damit schon gerettet! ;-) An dieser Stelle ein herzliches "Dankeschön" im Namen aller anwesenden RoadStars. Wir fühlten uns bei euch wie Könige und Königinnen!

Es fehlte einfach an nichts. Bereits am Morgen nach der Eröffnung der Lounge konnte man sich an reichhaltigen Club Sandwiches oder leckeren Wraps und süßem Gebäck erfreuen, zur Mittagszeit und gegen Abend gab es jeweils warme Mahlzeiten wie Currywurst, Wiener Schnitzel oder Chili con Carne. Allein jetzt beim Schreiben läuft mir direkt wieder das Wasser im Mund zusammen. Ich sage euch, es war eine Wucht! So ging das da übers ganze Wochenende hinweg. Bombastisch!

Genug der Schlemmereien, in der Lounge saßen bereits diverse RoadStars Mitglieder. Kaum wurde ich erkannt, durfte ich auch schon die ersten Gratulationen zum Sieg der Truck Trophy in Schweden entgegennehmen, was mich durchaus sehr gefreut hat! Über die Truck Trophy findet ihr übrigens auch jede Menge Berichte, Fotos und Videos hier auf der RoadStars Seite.

Danke Jungs. Wie sich im anschließenden Gespräch herausstellte, waren dies die "alten Hasen" der Truck Trophy von 2008. Eine geniale Partytruppe – freundlich, offen und mitreißend vom ersten Moment an. Danke, dass ich nun auch zur Familie gehöre!

So ging dann der restliche Freitag ziemlich schnell vorbei. Während draußen die ersten Quali-Läufe liefen, bahnte sich drinnen gemütliche Wochenendstimmung an und neue Bekanntschaften wurden gleich tischweise geschlossen.



Später gegen Abend, als die Lounge dann schloss, fuhr ich mit meinem Vater kurz ins voraus gebuchte Hotel. Kleiner Tipp für nächstes Jahr: wer kommen möchte, sollte so früh wie möglich buchen! Die Plätze sind gefragt. Auch der Campingplatz ist sehr empfehlenswert. Vorausgesetzt, brummende Stromaggregate und dröhnende Lkw-Hupen machen einem die ganze Nacht nichts aus… Ich war jedenfalls froh um mein ruhiges Zimmer auf dem Land.

Nach kurzem Einchecken und etwas frisch machen ging es zurück zum Ring. In der Müllenbachschleife laufen am Abend tolle Konzerte und hunderte, wunderbar beleuchtete und hupende Trucks stehen drum herum und wollen besichtigt sein. Wer noch immer Hunger hat, kann sich an diversen Thai-, Grill-, Pizza- und Burger-Ständen satt essen. Und für Flüssignahrung sorgen mehrere Cocktailbars und Bierwagen. Es kommt keiner zu kurz. Um halb eins rief mich dann mein Kopfkissen, denn ich wollte ja fit für den ersten Renntag sein. Gute Nacht.



„Wassergekühlte Hochleistungsbremsen, riesige Turbolader und Tuning vom Feinsten entlocken den 11 bis 13 Liter Motoren bis zu 1150 PS! GEWALTIG!“


Gut ausgeschlafen ging es am Samstag Morgen, nach kurzem Frühstück im Hotel, zurück auf den Ring. Die ersten Qualis liefen bereits und es war reger Betrieb auf der Strecke. Denn es regnete den ganzen Samstag fast pausenlos. Das versprach Action auf der Piste. Wir ließen es uns nicht nehmen, nochmal durchs Fahrerlager zu gehen. Denn man konnte da quasi ins Cockpit der Trucks einsteigen. Wenn man freundlich fragte, durfte man sogar hinter die Absperrung und sich den Truck richtig aus der Nähe anschauen. Versuch das mal in der Formel 1! Echt geil, die Technik, welche da verbaut ist.

Wassergekühlte Hochleistungsbremsen, riesige Turbolader und Tuning vom Feinsten entlocken den 11 bis 13 Liter Motoren bis zu 1150 PS! GEWALTIG! Leistung ohne Ende, die man erst auf den Asphalt bringen muss. Und das ist bei einem Gewicht von nur gerade mal knapp 5 Tonnen keine leichte Aufgabe. Wahre Höllengeschosse diese Race Trucks!

Vor lauter Technik und Motoren brummt einem ja fast der Schädel, also ab ins Mercedes-Lager, da gibts Ablenkung en masse. Da steht zunächst mal der RoadStars Truck. In dem konnte sich das Publikum über die Plattform und Community informieren lassen und sich direkt an Terminals im Sattelauflieger registrieren. Schließlich ist jeder herzlich willkommen und RoadStars ist eine tolle Plattform von Profis für Profis!

Dann war da die Roadshow von Mercedes: die Road to Efficiency wurde vorgestellt und diverse Trucks aus allen Bereichen von Mercedes. Zusammen mit The BossHoss, welche dann auch noch eine Autogrammstunde abhielten und die Fans glücklich machten mit der Truck Karaoke Einlage – live im Actros gesungen. Tolle Sache! Die Jungs sieht man auch nicht einfach so alle Tage. Geiles Ding!

Im Zelt mit Terrasse und direkter Sicht zur Rennstrecke wurde man mit Getränken, frischem Popcorn oder Waffeln verköstigt. Hmm! Des Weiteren konnte man sein Talent beim Bull Riding testen, diverse Promotionen erleben und hier und da ein Mitbringsel erobern.

Es ist so viel los, man vergisst fast das Rennen, welches gleich draußen beginnt! Sofort rüber zur Lounge, kurze Stärkung und ab auf die Tribüne. Die ersten Rennen liefen an und es ging ordentlich die Post ab! Massenhaft Plastik wurde deformiert oder zersplittert und die Stoßfänger arg gebeutelt. Denn anders als bei der Formel 1 sind hier Berührungen an der Tagesordnung. Auch eine Frau ist mit von der Partie. Stefanie Halm heißt sie und hält sich gut unter den Jungs. Verteidigt sehr gut ihre Position unter den ersten 6 Trucks und das, wie gesagt, trotz schwieriger Wetterbedingungen.



„Es ist so viel los, man vergisst fast das Rennen, welches gleich draußen beginnt!“


Zurück in die Lounge, denn mit der Zeit wurde es auf der Tribüne schon etwas ungemütlich – bei Nieselregen und viel Wind nützte das Dach auch nicht viel. Bei ein paar Snacks und Bier wurde eifrig diskutiert und kennengelernt. Es waren weitere RoadStars, unter anderen auch von der Truck Trophy 2015, eingetroffen und das wurde gebührend gefeiert.

Später am Abend in der Müllenbachschleife lernte ich noch 2 Mitglieder der deutschen Nationalmannschaft im Geschicklichkeitsfahren kennen. Sie waren sogar Weltmeister. Und ob ihr's glaubt oder nicht, sie hatten keine Ahnung von RoadStars und der Truck Trophy! Nun haben wir schon wieder 2 Neumitglieder, denn ich empfahl ihnen, sich anzumelden, als ich ihre glänzenden Augen sah, während ich von den Erlebnissen mit der Trophy in Schweden erzählte. Herzlich willkommen, ihr Zwei!

Kurz bevor dann das große Feuerwerk gezündet wurde, gingen wir zurück ins Hotel. Denn es regnete immer noch, alles war nass und uns schmerzten die Füße. Denn da unten gab es nirgends Sitzgelegenheiten im Trockenen. Das fand ich etwas schade. Das Feuerwerk sei auf jeden Fall ein Hingucker gewesen, ließen wir uns am nächsten Tag sagen. Naja, vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal.



„Ein Riesenhaufen toller Leute! Super Stimmung herrschte.“


Und schon war Sonntag Morgen! Der Tag der finalen Rennläufe. Das Wetter spielte einigermaßen gut mit und es gab immer wieder trockene Abschnitte. Wunderbar!

Bevor es aber mit Rennen gucken losging, stand das große Gruppenfoto der RoadStars auf dem Programm. Ein Riesenhaufen toller Leute! Super Stimmung herrschte. Danach ging es sofort wieder rüber zur Tribüne, die Rennen schauen. Mittagsverpflegung in der Lounge, noch ein letztes Bier, denn ich musste dann ja noch nach Hause fahren am Abend. Man will ja nichts riskieren, wenn man angewiesen ist auf den Schein!

Mittlerweile habe ich so viel neue tolle Menschen kennengelernt, dass mein Hirn raucht und ich es mit den Namen nicht mehr auf die Reihe kriege. Sorry dafür meine Lieben! :-D

Draußen regnet es wieder und es beginnt gerade die Einführungsrunde des Finales der Mittelrhein Cup Klasse. Das vorletzte Rennen vom Tag, vor dem Finalrennen der FIA Trucks. Aufgrund des Regens beschließt die Rennleitung 2 Einführungsrunden. Leider erkannte das hinter dem Feld fahrende Safety Car die sich anbahnende Tragödie nicht, denn einer der Trucks verlor Treibstoff und das nicht zu knapp. Nach 2 Runden war die Strecke definitiv so stark damit verschmutzt, dass an ein Rennen nicht mehr zu denken war. Die Streckenposten taten ihr Möglichstes, um wenigstens den Rennlauf der FIA Trucks noch zu ermöglichen. Ich habe noch nie so viel Ölbinder auf einer Rennstrecke liegen sehen! Doch nach 2 Stunden putzen und schwitzen hieß es von der Rennleitung: definitiver Abbruch. Sehr sehr schade!

Wir nutzten natürlich die Zeit in der Lounge und sammelten weiter neue Nummern, tauschten Erfahrungen und Geschichten aus und hatten eine lustige Zeit. Die Ersten machten sich nun langsam auf den Nachhause-Weg und es leerte sich.

Es war ein wunderbares und unvergessliches Wochenende für mich! Viele neue, tolle Leute kennengelernt, schon Bekannte wieder einmal gesehen und viele neue und imposante Eindrücke eines Riesenevents gesammelt!


Nina und Fabian.


„Es war ein wunderbares und unvergessliches Wochenende für mich!“


Nun hieß es aber Abschied nehmen, letzte Fotos miteinander machen und sich eine gute Zeit zu wünschen. Auf ein baldiges Wiedersehen! Es war eine geile Zeit mit euch und ich hätte gerne eine ganze Woche mit euch da verbracht. Diese RoadStars Familie ist mir richtig ans Herz gewachsen, wirklich eine tolle Sache, die da entstanden ist! Ich bedanke mich hiermit noch einmal ganz herzlich bei Mercedes-Benz und den RoadStars Verantwortlichen für diesen tollen Einsatz für uns Fahrer und Fahrerinnen. Wir schätzen so ein Engagement wirklich sehr!

Auf viele weitere Events und Treffen mit euch freue ich mich jetzt schon RIESIG und ich verbleibe mit den Worten „Allzeit gute Fahrt und habt Sorge zu euch und euren Fahrerkollegen und -kolleginnen!“. Hand in Hand, so sollte es doch sein. Sinnbildlich dafür steht mein letztes Foto von mir zusammen mit Nina vor dem RoadStars Logo. Eine tolle Sache!

Danke fürs Lesen meines Beitrages, herzliche Grüsse aus der Schweiz!

Fabian Roth, Truck Trophy Team Schweiz


Mehr Backstage-Berichte.

Hier geht es zum Backstage-Report unseres RoadStar Guido Baumann.

Hier geht es zum Backstage-Report unseres RoadStar Pascal van Oetelaar.


Fotos: Fabian Roth

13 Kommentare