Größter Schwerlasttransport Portugals bricht alle Rekorde

Reportage

Kolossale Aufgabe.

90 Meter Länge, 710 Tonnen Gewicht: Dieser Transport bricht alle Rekorde. Auf 228 Rädern transportiert der Schwerlastspezialist LASO Transportes zwei Transformatoren aus dem Hause Efacec über 16 Kilometer in den Hafen von Leixões, Portugal. Den Antrieb für den Kraftakt übernahmen zwei Actros bis 250 Tonnen und ein Arocs bis 250 Tonnen.


Der Bau zweier Transformatoren sind für den portugiesischen Spezialisten für Umspannwerke Efacec keine Hürde, wohl aber der Transport: Lange vor Beginn der Herstellung fragt das Unternehmen bei LASO Transportes, einem der größten Schwerlastspezialisten Europas, an, ob es überhaupt möglich ist, die Giganten in den Hafen von Leixões nördlich von Porto zu schaffen, damit sie von dort in die USA verschifft werden können.

Eineinhalb Jahre Planung und Bauzeit wird es kosten, bis der Konvoi mit 90 Meter Länge, 6,20 Meter Höhe, 5,90 Meter Breite und 709,6 Tonnen Gewicht anrollen kann.

Die Strecke zwischen dem Efacec-Werk in Leça do Balio und Leixões ist zwar nur 16 Kilometer lang, aber ohne Durchführbarkeitsstudie, bei der Verkehrsschilder, Straßenbeleuchtungs- und Telefonmasten, Kurven, Steigungen, Baustellen, Brücken, seitliche Gefälle, Kreuzungen und Kreisverkehre, Straßenanalysen – einschließlich der Bodenpressung – berücksichtigt werden, geht gar nichts.

Ganz zu schweigen vom Bau einer neuen Zufahrt zum Hafen, einer Sondererlaubnis des portugiesischen Instituts für Mobilität und Transport und einem Sachverständigengutachten des portugiesischen Amts für Infrastrukturen!

Am 3. Februar 2017 ist schließlich alles bereit. Zwei Polizisten auf Motorrädern, dazu ein Streifenwagen und Kräfte der portugiesischen Straßenverkehrswacht sowie mehr als 30 LASO-Mitarbeiter fiebern dem Start entgegen.



Jetzt gilt es!

21:30 Uhr. Vor uns stehen: zwei Schwerlast-Zugmaschinen Mercedes-Benz Actros bis 250 Tonnen und ein Mercedes-Benz Arocs bis 250 Tonnen, das Behältnis, das den Transformator mit seinen 11,30 Meter Länge, 3,90 Meter Breite und 5,50 Meter Höhe enthält, zwei Fahrgestelle mit je zwölf Achsen und zwölf Begleitfahrzeuge mit Mitarbeitern von LASO, Efacec und der portugiesischen Polizei für öffentliche Sicherheit. Die fast 710 Tonnen dieses besonderen Konvois fahren auf insgesamt 228 Rädern.

Pedro Marques von LASO Transportes gibt den Fahrern der Actros und des Arocs letze Anweisungen „Wir werden an der Steigung anhalten, um die dritte Zugmaschine anzukoppeln. Langsam, um von hinten so stark wie möglich zu schieben. Auf den Brücken nur dann anhalten, wenn ich das Kommando gebe.“


Mit großer Eskorte.

22 Uhr. In dem Moment, in dem sich der Transport in Gang setzt, hört es auf zu regnen. Die Motorräder der Straßenverkehrswacht starten mit Blaulicht, ihnen folgen drei Vans von LASO mit großer Aufschrift „Convoi exceptionnel” (Sondertransport). Sie werden den Verkehr in Richtung Maia-Porto der Schnellstraße Via Norte absperren.

Die erste Kurve – mit 90 Grad – erfordert eine Kombination aus langsamen Vor- und Rückwärtsbewegungen. So lange, bis die letzte Zugmaschine, die bisher schiebt, die Fahrtrichtung wechseln kann und nun an die Spitze wechselt. Der zweite 8x6-Actros wird jetzt ebenfalls als Zugfahrzeug eingegliedert. Ein Gegengewicht sorgt dafür, dass er seine gewaltige Kraft auch auf die Straße bringen kann. 



Endspurt.

6 Uhr. Nach vielen Stunden Fahrt erreicht der Konvoi den Kreisverkehr der Straße Rua Serpa Pinto, eine der schwierigsten Teilstücke der Route. Gleich mehrere Stellen bieten nur wenige Zentimeter Spielraum, unablässig kontrolliert das Team die Abstände. Hinzu kommt ein mehrfacher Richtungswechsel des Konvois, anders ist der Kreisel nicht zu schaffen. Erfahrung, volle Konzentration und Augenmaß sind angesagt! Zwei Stunden dauert die Operation. Dann, um acht Uhr morgens, erreicht der Transformator endlich den Hafen von Leixões – auch dank einer eigens zu diesem Zweck neu gebauten Einfahrt, über die von nun an alle Schwertransporte abgewickelt werden.

Spürbar fällt die Spannung von den LASO-Mitarbeitern ab. Mit Recht sind sie stolz auf ihre hervorragende Leistung. Aber alle wissen: Am darauf folgenden Dienstag werden sie diesen schwierigen Transport wiederholen. Der zweite Transformator ist kürzer, dafür aber noch etwas höher und breiter. Kann das einem Team Kopfzerbrechen machen, das bereits eine Brücke abreißen und wiederaufbauen musste, um einen Transport durchzuführen? Oder einem Team, das in sechs Nächten bereits 525 Tonnen über eine Strecke von 140 Kilometern transportiert hat? Natürlich nicht!


„Mercedes-Benz ist ein verlässlicher Partner.“

Paulo Franco, LASO Transportes S.A.


Klicke hier, um RoadStars zu verlassen und auf Google Maps mehr zu erfahren: Karte auf Google Maps


LASO Transportes: International aufgestellt.

„Dank seiner vielfältigen Dienstleistungen und Transportarten ist LASO Transportes S.A. eines der größten auf Beförderung auf der Straße spezialisierten Transportunternehmen Europas“, erklärt Paulo Franco, Geschäftsführer des Unternehmens. Auf internationaler Ebene setzt LASO jedoch auf Sondertransporte, insbesondere in Spanien, Mosambik und Marokko. Derzeit verfügt LASO in seiner Flotte über 500 Lkw und 1.000 Anhänger, darunter sind 203 Zugmaschinen mit dem Stern. Mercedes-Benz „ist ein verlässlicher Partner, der uns die notwendige Sicherheit gibt, um auf dem Markt die besten Leistungen zu erbringen. Die Fahrzeuge bieten volle Gewähr, was Zuverlässigkeit und Verbrauch angeht. Außerdem ist der Service ausgezeichnet“, erklärt Paulo Franco.

Bei der Marktpositionierung genau wie beim Tagesgeschäft gehören Umweltaspekte für LASO zu den Prioritäten. „Für uns ist es selbstverständlich, unsere Flotte hinsichtlich Kraftstoffverbrauch und Schadstoffemissionen zu analysieren. Vor diesem Hintergrund haben wir uns entschlossen, alle neuen Fahrzeuge stets in der Euro VI-Konfiguration zu bestellen”, fügt der Geschäftsführer hinzu.

10 Kommentare