Besonderes Einzelstück: Johannes Gottinger und sein LAK 329

Schon mit zehn Jahren saß Johannes Gottinger das erste Mal hinterm Steuer eines Lkw. „Mein Vater war Maschinenbauingenieur und Braumeister und unsere Familie betrieb damals eine mittelständische Brauerei mit eigenem Fuhrpark. Auf deren Hof durfte ich bereits als Bub meine erste Runde in einem Lkw drehen“, sagt der Sammler aus Landshut. „Irgendwie ist mir der Diesel in die Wiege gelegt worden.“ Die Faszination für schwere Lastwagen hält bis heute an, auch wenn Gottinger derzeit häufiger im Jäger-Hochsitz als hinterm Steuer eines seiner Lkw-Schmuckstücke anzutreffen ist.

Erstbesitzer: Autobahnmeisterei Stuttgart.

Bis vor Kurzem umfasste seine Sammlung rund 20 Fahrzeuge, allesamt in Topzustand. Ein Exemplar, auf das Johannes Gottinger besonders stolz ist, ist sein LAK 329 aus dem Jahr 1958. Dessen ZF-6-Gang-Allklauen-Allrad-Getriebe und seine 172 Pferdestärken ermöglichten damals Geschwindigkeiten von bis zu 80 Kilometer pro Stunde. Doch das war dem Erstbesitzer von Gottingers LAK 329 nicht genug.

„Im Fahrzeugbrief sind 84 km/h eingetragen. Erstbesitzer war die Autobahnmeisterei Stuttgart. Wir gehen davon aus, dass die sich das Fahrzeug ein wenig schneller machen ließ“, erzählt Johannes Gottinger. Eine weitere Besonderheit am Fahrzeug befindet sich vorn rechts an der Karosserie. Direkt unter der Motorhaube lugt eine Steckdose hervor. „Hier wurde die Beleuchtung für den Schneepflug und andere Anbaugeräte eingesteckt“, erklärt Gottinger.

Fotos und Video: Jan Potente
Schnitt: Alexander Tempel