Stefan Würsig fühlt sich in seinem Actros wie zu Hause

RoadStars trifft

„Mein Sport ist Transport.“

Von Schwaben nach Ostfriesland und zurück: Stefan Würsig fährt mit seinem Actros täglich weite Wege. Gelangweilt hat er sich dabei noch nie – Trucker war schon immer sein Traumberuf.


In „Mayr’s Wirtshaus“ wird Stefan Würsig freundlich begrüßt. Man kennt sich. Die Gaststätte gehört zum Autohof Bakum bei Vechta, unweit der A 1. Stefan kommt fast jeden zweiten Tag hierher – seit 17 Jahren. So lange schon fährt der 51-Jährige die gleiche Tour.

Im schwäbischen Ludwigsburg lädt Stefan die Stanzabfälle von Müsli- und Pizzakartons und anderen Verpackungen. In einer Papierfabrik im ostfriesischen Varel lädt er sie wieder ab und fährt das dort hergestellte Recyclingpapier zurück in den Süden.

Dass er die 660 Kilometer lange Strecke inzwischen fast in- und auswendig kennt, stört den Schwarzwälder nicht. Im Gegenteil: „Ich kenne unsere Kunden, habe alle Telefonnummern und melde mich, wenn es etwas zu klären gibt.“ Der Disponent habe auch so genug zu tun. Und: „Ich habe einen Top-Chef und die Woche über meine Ruhe.“ Ein Grund von vielen, weshalb er bereits seit 27 Jahren für das Familienunternehmen Schaal + Müller aus Ditzingen arbeitet, das sich auf Abfallentsorgung spezialisiert hat.



„Wenn’s nach mir geht, arbeite ich für Schaal + Müller noch bis zur Rente.“

– Stefan Würsig, Fernfahrer mit fester Tour seit 17 Jahren


Mit dem Traumfänger auf Tour.

Stefan hat zwar Maurer gelernt – „um eine Ausbildung zu haben“, wie er sagt. Dass er aber einmal als Lkw-Fahrer arbeiten wollte, war für ihn schon immer klar: „Ich brauch das, ich hab Diesel im Blut.“

Schon als Zehnjähriger putzte er am Wochenende mit Leidenschaft den Lkw seines Vaters. Zur Belohnung durfte er dann drei bis vier Meter umparken und war stolzer Besitzer des Zweitschlüssels. In den Ferien begleitete Stefan seinen Vater auf dessen Touren. Er half ihm bei der Auslieferung von Heizöl. „Für sechs Wochen Mitfahren bekam ich 60 Mark Trinkgeld“, erinnert sich Stefan.

Inzwischen ist er längst selbst stolzer Vater von 23-jährigen Zwillingen. Seine Tochter hat ihm einen Traumfänger gebastelt. Der hängt im Cockpit, soll gute Träume hereinlassen und böse abwenden.

Vielleicht kann Stefan deshalb sagen: „Ich schlafe hier im Lkw besser als zu Hause.“ Das liege allerdings auch an der guten Matratze, die der Actros hat, fügt er hinzu. Ein Stoffnilpferd, das seine Frau ihm schenkte, begleitet ihn ebenfalls auf den Touren.

Seinen Actros fährt Stefan seit März 2017. An der Ausstattung schätzt er neben dem Komfortbett am meisten die Mikrowelle, die Standheizung und die Standklimaanlage – und ganz besonders den gemütlichen Sessel vom SoloStar Innenraumkonzept. Und natürlich den gemütlichen Sessel. Hier streckt Stefan in den Fahrtpausen gern die Füße aus.


In der Ruhe liegt auch Kraft.

So viel Spaß der Beruf ihm auch macht – wenn Stefan mit seiner Frau privat unterwegs ist, übernimmt meist sie den Fahrersitz. „Im Lkw kann man sich einfach besser durchsetzen“, findet Stefan. „Da überlasse ich ihr im Pkw gern das Steuer.“

Zum Ausgleich spaltet er zusammen mit seinem Bruder Holzstämme und verkauft die Scheite als Brennholz. „Mir bringt es Spaß, im Wald zu sein.“ Dorthin geht es auch mit seiner Frau, mit der er gern Nordic Walking macht. „Wenn ich“, sagt er schmunzelnd, „meinen inneren Schweinehund überwinden kann.“

Schließlich darf das Relaxen nicht zu kurz kommen. „Denn eigentlich ist es so“, sagt Stefan: „Mein Sport ist Transport“.


Fotos: Claudia Behrend

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