Annette Böhmer-Quietzsch setzt auf den Abbiege-Assistent von Mercedes‑Benz Trucks

Fahrzeug & Technik

Echte Hilfe.

Annette fährt einen Actros mit Abbiege-Assistent für die Pharma-Spedition Helco aus Hanau. Auf dieses Sicherheitssystem will sie nie wieder verzichten. Ihr Chef unterstützt das – und zwar aus gutem Grund.


Irgendwie schafft die Sonne es immer wieder, ins Fahrerhaus zu knallen. Hier und da blendet es. Dabei muss Annette Böhmer‑Quietzsch alles im Blick haben. Ihre Tour hatte sie bereits in der Nacht begonnen: Mit ihrem Actros 1845 ging es aus dem Osnabrücker Land Richtung Hanau zum Hauptsitz der Spedition. Schon auf der A45 war am frühen Morgen ordentlich was los. Hier im Stadtgebiet von Hanau wird es jetzt nicht besser, die Menschen machen sich auf den Weg zur Arbeit – im Auto, zu Fuß und mit dem Fahrrad.



Unterstützung an Bord.

Annette will nach rechts abbiegen. Sie nimmt den Fuß vom Gaspedal und drückt den Blinker nach oben. Der Blick in den Spiegel … Huschte da gerade etwas vorbei? Da ertönt von der rechten A-Säule ein Piepen, dazu leuchtet ein gelbes Warndreieck. Sofort ruckt Annettes Fuß aufs Bremspedal – der blaue Actros bremst bis zum Stillstand ab. Erst jetzt taucht im rechten Blickfeld ein Radfahrer auf und überquert die Straße, auf die Annette gerade abbiegen wollte. Die Fahrerin atmet aus und schaut dem jungen Mann kurz hinterher. „Ich wäre doch in meinem Leben nicht mehr froh, wenn ich einen Fahrradfahrer übersehen würde“, sagt sie. Die Warnlampe in der A-Säule ist erloschen. Annette prüft die Seitenspiegel, dreht das Lenkrad weiter nach rechts und biegt ab. „Solche Situationen erlebe ich immer wieder.“

Seit 1992 ist sie als Fahrerin unterwegs. „Erst mit 7,5-Tonnern, dann ab 1999 mit den großen Lkw. Ich habe mein Hobby zum Beruf machen können. Die Arbeit hat sich allerdings seitdem stark verändert.“ Annette meint damit den immer stärker gewordenen Verkehr. Ob auf der Autobahn oder in den Innenstädten.



Safety Package und Abbiege-Assistent.

„Ich bin froh, dass ich die Assistenzsysteme an Bord habe. Die sind eine echte Hilfe für mich. Jeden Tag“, sagt Annette und nickt mit dem Kopf zur kleinen Lautsprecherbox und der Leuchte an der rechten A-Säule. Der Actros von Annette ist mit dem Safety Package ausgestattet. Wenn die Fahrerin unterwegs ist, wird sie also auch vom Active Brake Assist 4 unterstützt, der das Risiko von Unfällen mit querenden Fußgängern reduzieren kann. Das Paket beinhaltet außerdem den Abstandshalte-Assistent mit Stop-and-go-Funktion, Wankregel-Assistent und Fahrer-Airbag.

Das System, das Annette eben mal wieder eine echte Hilfe war, ist der Abbiege-Assistent. Auch der ist in ihrem Actros verbaut und kann sie auf Fußgänger und Radfahrer rechts vom Fahrzeug aufmerksam machen.


„Ich wäre doch in meinem Leben nicht mehr froh, wenn ich einen Fahrradfahrer übersehen würde.“

– Annette Böhmer-Quietzsch, Fahrerin bei Helco Transport- & Pharmalogistik


Chef erlebte Schicksalsschlag.

Annettes Chef Dieter Schröder ist geschäftsführender Gesellschafter der Pharma-Spedition Helco in Hanau. Das Thema Sicherheit ist für ihn in diesem Jahr noch einmal eine ganze Ecke wichtiger geworden. „Ich wollte nach Feierabend mit meinem Rennrad eine Runde drehen. Beim Abbiegen hat mich ein Lkw voll erwischt“, sagt er. Der Unfall ist gerade zehn Wochen her. Wenn man den Logistiker genau beobachtet, merkt man, dass er noch nicht wieder ganz fit ist. Den linken Fuß kann er nicht voll belasten. Beim Unfall ist er komplett unter die Sattelzugmaschine gerutscht. Drei Rippen und der linke Fuß waren gebrochen, Lunge und Milz in Mitleidenschaft gezogen. Ein Hubschrauber flog ihn ins Krankenhaus, wo er zwei Wochen bleiben musste.

„Letztlich habe ich noch eine ganze Menge Glück gehabt“, sagt Dieter Schröder, während er den Verkehr auf der nahe liegenden Straße beobachtet. „Für mich ist seitdem klar, dass alle unsere Lkw die Assistenzsysteme an Bord haben sollen.“


Nach und nach wird die Helco-Flotte komplett auf Actros umgestellt. Dieter Schröder hofft, auch andere Logistikunternehmen für die Wahl der Assistenzsysteme zu sensibilisieren. „Ich denke auch, dass ein System wie der Abbiege-Assistent Pflicht werden muss“, sagt er und deutet auf die Sensoren des Systems auf der rechten Seite des Trucks. „Man muss auch an die Fahrer denken. Ein solches Erlebnis zu verarbeiten kann sehr schwierig sein.”

Nicht mehr ohne.

„Ich würde den Job auch nicht mehr ohne die Systeme in meinem Lkw machen wollen“, sagt Annette, die ihren Actros nun bereits seit mehr als einem halben Jahr fährt. Der Auflieger bleibt an der Rampe stehen. Die Zugmaschine fährt sie auf den gegenüberliegenden Parkplatz, um eine Runde zu schlafen. Heute Nacht geht es auf Tour nach München.


Fotos: Alex Kraus
Video: Martin Schneider-Lau

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