32 Meter, 88 Tonnen: Miikka Niemitalo fährt einen Actros der Superlative

– Miikka Niemitalo, Fahrer der Sjögren Oy

Die Reduzierung der CO₂‑Bilanz war und ist das zentrale Ziel, das Oulun Autokuljetus Oy (OAK) mit den umweltschonenden Green Double-Gespannen anstrebt, die seit mehr als drei Jahren mit einer Sondergenehmigung der Finnischen Behörde für Transportsicherheit von Oulu aus verkehren. Green Double-Gespanne bestehen aus einer Zugmaschine mit zwei Sattelaufliegern, die über Dolly-Achsen miteinander verbunden sind.

Sie haben eine Länge von 32 Metern, eine Höhe von 4,40 Metern und ein Gesamtgewicht von 88 Tonnen. Das Ladevolumen beträgt insgesamt mehr als 200 Kubikmeter – dank der Zwischenebenen können die Fahrzeuge 132 Europaletten fassen. Die neuen Gespanne bieten auf die Ladekapazität bezogen einen geringeren Kraftstoffverbrauch. Zudem sinkt die Zahl der Fahrzeuge im Verkehr, da die Nutzlast von Green Double-Transporten mehr als 50 Prozent höher ist als die von herkömmlichen Gespannen mit 60 Tonnen.

Die zwei Kombinationen der Eero Sjögren Oy wurden sofort nach Erhalt der Sondergenehmigung in den Verkehr genommen. Die dritte und jüngste Zugmaschine des Unternehmens, ein Actros, wird seit Herbst 2018 für Green Double-Transporte zwischen Oulu und Kerava eingesetzt. Die Sondergenehmigung für die Schwertransporte gilt bis 2021.

Der Chef des Familienunternehmens Eero Sjögren Oy, Markku Sjögren, hatte sich aufgrund seiner Erfahrungen sowie der Wettbewerbsergebnisse des europaweiten Kraftstoffverbrauchstests Fuel Duel für den Actros entschieden. Sjögren konnte den Actros in der Praxis testen und mit den zwei eigenen Zugmaschinen bei Green Double-Transporten vergleichen. Die Ergebnisse sprachen für den Actros.

Der Actros von Sjögren hat einen 6-Zylinder Euro VI-Motor mit 460 kW Leistung und 15,6 Liter Hubraum sowie PowerShift 3 als 16-Gang-Schaltautomatik. „Der Kraftstoffverbrauch spielt heutzutage eine wichtige Rolle sowohl für kleine als auch große Transportunternehmen. Der Actros ist das wirtschaftlichste Fahrzeug unserer Flotte. Er verbraucht im Vergleich zum nächstwirtschaftlichen Fahrzeug gut drei Liter weniger“, sagt Markku Sjögren.

Bis Mitte der 90er-Jahre bestand die Flotte des Unternehmens ausschließlich aus Fahrzeugen von Mercedes‑Benz. Sjögren: „Irgendwann hatten wir uns zur Konkurrenz verirrt. Aber jetzt haben wir wieder eine sehr gut funktionierende Gesamtlösung gefunden.“

„Keiner der Fahrer muss im Fahrzeug übernachten. Wenn ein Fahrer nach Schichtende zur Wohnung kommt, wird der Lkw vom nächsten übernommen, der sich dann um die Beladung kümmert und wieder zurück nach Oulu fährt. Mit dem Dienstwagen werden die Strecken zwischen Wohnung und Beladungsort zurückgelegt“, berichtet Sjögren.

Miikka Niemitalo hat den Actros von Kerava zurück nach Oulu gefahren. Er fährt seit 2009 für das Transportunternehmen und war einer der ersten, die mit den Green Double-Schwertransporten für OAK begannen. „Ich fahre die Strecke Oulu-Kerava. In den Süden bringen wir Erzeugnisse der Forstindustrie wie Papier oder Zellulose, und auf dem Rückweg transportieren wir Waren des täglichen Bedarfs. Die E75 ist mir im Laufe der Jahre vertraut geworden“, meint Niemitalo mit einem Schmunzeln. „Der Actros lässt sich gut fahren und hat einen stabilen, gleichmäßigen Lauf. Er hat ein weiches Fahrgestell, nicht zu weich, aber angenehm. Auch mit einem langen Auflieger lässt sich der Actros auf den Ent- und Beladehöfen gut wenden.“

Das geräumige Fahrerhaus bietet Niemitalo zufolge viel Komfort. Die PowerShift 3 als 16-Gang-Schaltautomatik findet er ausgesprochen bedienerfreundlich. „Die Schaltautomatik funktioniert auch bei Glätte sehr gut und verhindert das Durchdrehen der Reifen. Wenn man sich mit dem Fahrzeug festfahren würde, könnte es mit der Schaltung freigeschaukelt werden. Aber diese Funktion musste noch nicht eingesetzt werden. Das Beste ist: Am Steuer eines Actros kann man sich aufs Fahren konzentrieren.“

Heutzutage befindet sich der Sitz von Eero Sjögren Oy in Kempele. Eero, der Vater von Markku Sjögren, gründete den Transportbetrieb im Jahr 1955. Zuerst mit einem Lkw, dessen Standort im Ouluer Stadtteil Värttö war, wo er seine Kindheit verbracht hatte. „Mein Vater fuhr unter anderem Transporte für die lokale Getränkefabrik“, so Markku Sjögren. „Später wurden dann immer mehr Transporter und Lkw sowie Transportgespanne angeschafft.“ Eero Sjögren starb 1992, wonach die Familie den Betrieb weiterführte und die Eero Sjögren Oy gründete. Man ging nach und nach auf Gespanne über. Seit dem Generationswechsel im Jahre 2004 leitet Markku, der älteste Sohn von Eero, mit seiner Familie das Unternehmen. Neben den Familienmitgliedern beschäftigt das auf klimatisierte Transporte spezialisierte Unternehmen derzeit 26 Fahrer.

www.eerosjogren.fi

Fotos: Marko Mäkinen