Zaninelli Trasporti setzt auf 17 Actros. Einen fährt der Chef selbst

Wirtschaft & Logistik

Gangwechsel.

Die Familie Zaninelli hat sich geschickt an verschiedene Trends angepasst, eines ist jedoch immer gleich geblieben.

Alles auf Actros: Für Zaninelli kommen ausschließlich Trucks von Mercedes‑Benz infrage. Die Leidenschaft für die Marke präsentiert die Firma auch auf ihren Aufliegern.


Es gibt Unternehmen, die entwickeln sich geradlinig weiter. Für andere führt der Weg zum Erfolg über abrupte Wendungen. Zum Beispiel weil sich die externen Bedingungen grundlegend ändern. Oder weil neue Trends am Horizont auftauchen und jemand die richtige Idee hat, diese auch zu nutzen. Letzteres ist der Fall bei der Fuhrunternehmerfamilie Zaninelli, die im Laufe zweier Generationen mindestens zwei Wendungen vollführt hat. Jede davon hat zu Wachstum geführt, aktuell ist Zaninelli auf temperaturgeführte Lebensmitteltransporte spezialisiert und kann auf eine Flotte von 19 Lkw zurückgreifen.


Den Anfang machte Ernesto Zaninelli. Er startete das Geschäft mit dem Transport von Flüssignahrungsmitteln in verschiedene europäische Länder. Die erste Wende leiteten dann seine drei Kinder Simone, Nicola und Beatrice ein, indem sie 2007 ein neues Unternehmen in einem völlig anderen Sektor gründeten: „Wir erkannten, dass in diesem Sektor kein Platz mehr für ein kleines Unternehmen war, es sei denn, man wurde Sublieferant eines größeren Unternehmens“, erläutert Simone Zaninelli. „Wir wollten jedoch unabhängig bleiben und haben uns daher dem temperaturgeführten Transport zugewandt. Der hatte dank der Entwicklung des großflächigen Einzelhandels ein interessantes Wachstumspotenzial.“

Also begann das Unternehmen Zaninelli Trasporti mit Sitz in Bussolengo (Provinz Verona), Lieferungen an Supermärkte durchzuführen, und zwar bis 2015, als es sich auf den Linientransport – weiterhin von Lebensmitteln bei kontrollierter Temperatur – zwischen Herstellern und Logistikplattformen spezialisierte: „Das ist eine schwierige Tätigkeit, denn die Kunden haben strenge Zeitpläne und verlangen äußerste Pünktlichkeit und verhängen im Fall von Verspätungen Strafen. Zugleich ist es aber auch eine Tätigkeit, mit der wir unsere Professionalität unter Beweis stellen können und in der wir am besten sind.“


„Einer der wichtigsten Faktoren bei der Wahl des Lkw ist die Verwaltung der Instandhaltung und die Senkung der damit verbundenen Kosten.“

– Nicola Zaninelli


Übergang zum Linientransport.

Der Übergang von der Belieferung des großflächigen Einzelhandels zum Linientransport war der zweite Wendepunkt für das Unternehmen und dieser fiel mit einem weiteren wichtigen Ereignis zusammen, nämlich mit dem Beitritt zum Consorzio Autotrasportatori Translusia, das seinen Sitz in Lusia (Provinz Rovigo) hat und auf den Transport von frischem Obst und Gemüse spezialisiert ist. „Neben der absoluten Pünktlichkeit fragen die Auftraggeber auch sehr kurzfristig Transportdienstleistungen an, und die Struktur des Konsortiums macht es möglich, diesen Anfragen dank der flächendeckenden Verteilung der Fahrzeuge gerecht zu werden“, erläutert Simone.

Zaninelli Trasporti arbeitet im Gebiet nördlich der Linie Rom-Pescara, einschließlich Sardinien, mit täglichen Linien, die bei landwirtschaftlichen Betrieben Paletten mit Obst- und Gemüseprodukten laden, um sie zu Großmärkten oder zu den Logistikeinrichtungen des Einzelhandels zu bringen: „Die meisten Fahrten finden nachts statt, und der spärliche Verkehr in diesen Stunden trägt dazu bei, dass man pünktlich am Zielort ankommt und die Lenk- und Ruhezeiten einhalten kann. Die anspruchsvollste Route ist die nach Sardinien, da sie die Überfahrt auf der Fähre umfasst und das Fahrzeug für einige Tage in Anspruch nimmt. Wir fahren mit verschiedenartigen Ladungen auf die Insel und kehren mit sardischen Lebensmitteln zurück.“



Bei 17 der 19 Sattelzugmaschinen, die die Flotte von Zaninelli Trasporti bilden, handelt es sich um Actros. Einen davon fährt Simone selbst, der die übrigen Fahrzeuge und Fahrer via Internet dirigiert. Seine Schwester Beatrice und seine Frau Giovanna kümmern sich um die Verwaltung, während sein Bruder Nicola die betriebseigene Werkstatt leitet, die sich um die Zugmaschinen und die Sattelauflieger kümmert: „Einer der wichtigsten Faktoren bei der Wahl des Lkw ist die Verwaltung der Instandhaltung und die Senkung der damit verbundenen Kosten“, erklärt Nicola. „Einen Teil der Arbeit machen wir in unserer Werkstatt, aber wir benötigen auch eine Marke, die ein effizientes und engmaschiges Netzwerk im gesamten von uns bedienten Gebiet bietet. Das ist einer der Gründe, warum wir uns immer schon für Fahrzeuge von Mercedes‑Benz entschieden haben. Und weil wir diese gut kennen, sind die vorbeugende Instandhaltung und die Reparaturen, die wir selbst durchführen, für uns einfacher.“



„Der Actros ist komfortabel und zuverlässig und bietet hervorragende Leistungen, die mit der aktuellen Generation noch weiter verbessert wurden“, fügt Simone hinzu. „Wir wählen den Leistungsbereich zwischen 330 kW und 375 kW und die Ausstattung mit Retarder, weil wir täglich den Apennin bewältigen müssen. Was den Fahrerkomfort anbelangt, setzen wir auf die geräumigste Kabine mit einer Klimaanlage, die auch bei ausgeschaltetem Motor funktioniert.“ Die Lastkraftwagen von Zaninelli besitzen noch ein weiteres Merkmal, das sie recht auffällig macht, nämlich eine besonders auffällige individuelle Gestaltung der Zugmaschine und des Sattelaufliegers: „Uns macht auch die Gestaltung der Fahrzeugästhetik Freude. Jede Zugmaschine ist individuell gestaltet, während die Sattelauflieger mit Formel‑1-Themen dekoriert sind – natürlich immer mit dem Stern in der Mitte“, so Simone.


Fotos: Michele Latorre

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