Andrea und Mike beenden ihre Extrem-Tour. Und sind schon wieder on the road – Teil 13
Serie: 4-Xtremes
Nach einer finalen Balkan-Etappe – und einem Treffen mit dem RoadStars-Team – kehren die Kammermanns in die Schweiz zurück. Aber nicht für lange! Teil 13 unserer Serie.
Für den letzten 4-Xtremes-Bericht melden wir uns aus Deutschland. Genauer: von einem Parkplatz am Ufer des Neckars, irgendwo zwischen Stuttgart und Heidelberg. Wer einen Blick auf die Landkarte etwas weiter unten wirft, der wird feststellen, dass wir damit unsere Route verlassen haben. Das passt irgendwie zum Verlauf unserer Reise, der ja auch nicht ganz so ausgefallen ist, wie wir das ursprünglich geplant hatten. Aber der Reihe nach.
Der letzte Monat unserer knapp einjährigen Reise hielt ein paar Downs bereit – aber auch einige richtig tolle Momente. Weniger angenehm war vor allem, dass es umso schwieriger wurde, Orte zum Parken über Nacht zu finden, je näher wir der Schweiz kamen. Es wurde immer „enger“, immer mehr Zäune hinderten uns daran, an die schönen Plätze zu gelangen. In Serbien, von wo aus wir uns vorigen Monat gemeldet hatten, verbrachten wir die letzte Nacht auf einer alten Passstraße, und so ging es im Nachbarland Bosnien und Herzegowina weiter. Dort mussten wir meist mit Parkplätzen auf Nebenstraßen vorliebnehmen.
Spaziergang auf der verlassenen Bobbahn.
Vor der Hauptstadt Sarajevo kurvten wir über enge Bergstraßen, bis wir ein spezielles Ausflugsziel erreichten: die verlassene Bobbahn der Olympischen Winterspiele 1984. Zum Glück ging der Verkehr gegen null, sodass das Fahren Spaß machte. Wir begegneten nur ein paar Bauern, die uns freundlich zuwinkten. In solchen Momenten kam uns unser militärgrüner Lkw ein wenig unangemessen vor, schließlich hat das Land vor gar nicht allzu langer Zeit ja einen schlimmen Krieg erlebt. Trotzdem war es ein tolles Erlebnis, die mit Graffiti dekorierte Bobbahn hinunterzuspazieren – und keuchend wieder hinauf.
Von dort aus ging es, nun wieder mit dem Axor, den Berg hinab und ins Zentrum von Sarajevo. Der Basar der Stadt erinnerte uns stark an unsere erst ein paar Monate zurückliegende Zeit in der Türkei und dem Iran. Und auch in Sarajevo ist der Krieg nach wie vor optisch präsent: An vielen Gebäuden sind die Einschusslöcher noch zu sehen. Zeit, die Stadt wieder zu verlassen. Auf der Touristenroute erreichten wir Mostar und die Kravica-Wasserfälle.
Filmdreh auf der Insel Krk.
In Kroatien machten wir erst einmal Halt am Strand. Mehrere Tage lang standen wir auf einer Landzunge. Zur einen Seite ein Fluss, aus dem wir uns mit Frischwasser versorgen konnten, und auf der anderen eine ruhige Bucht mit herrlich klarem Wasser, wie es für die kroatische Adria typisch ist.
Auch auf der Insel Krk erwischten wir einen tollen Platz, um unser Camp aufzuschlagen: in einem aufgegebenen Steinbruch, wiederum direkt am Wasser – und in unserem Rücken die riesige Brücke, die die Insel mit dem Festland verbindet. An diesem Spot trafen wir uns auch mit dem RoadStars-Team, um unsere Reise in einem Film Revue passieren zu lassen. Zwei Tage lang kurvten wir gemeinsam über die Insel, um an etlichen Orten Aufnahmen zu machen.
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RoadStars beitretenKeine Lust, das Abenteuer zu beenden.
Nach dem Filmdreh sollte es dann schließlich – via Slowenien und Italien – in die Schweiz gehen. Aber offen gestanden versuchten wir, diesen Moment der Rückkehr so gut es ging hinauszuzögern. Natürlich freuten wir uns, nach einem Jahr Familie und Freunde wiederzusehen. Aber gleichzeitig wollten wir nicht, dass das Abenteuer zu Ende ist.
Deshalb fuhren wir doch noch die gesamte Küste von Istrien ab und genossen die Wärme und die salzige Meeresluft. Auch in Slowenien suchten wir uns einen Platz für die Nacht. Und das, obwohl wir in diesem Land auf dem Weg nach Italien nur einen ganz kurzen Abschnitt zu passieren hatten, was locker in einer Stunde zu schaffen gewesen wäre.
Fast 47.000 Kilometer bewältigt.
Aber letzten Endes konnten wir einfach nichts mehr herausschinden und fuhren bei Chiasso über die Schweizer Grenze. Wir ließen unser Carnet de Passage, das wir für die Einfuhr unseres Axor in etliche unserer Reiseländer gebraucht hatten, ungültig stempeln – und wurden von wunderschönem Bergpanorama begrüßt. So richtig typisch Schweiz. Unser erstes Ziel war der Walensee südöstlich von Zürich. Dort hatten wir voriges Jahr, zum offiziellen Start unserer Reise, den Kilometerzähler auf Null gestellt. Der Stand beim offiziellen Abschluss: 46.968 Kilometer.
Wir schreiben hier übrigens bewusst nicht, wir seien „nach Hause“ gefahren. Denn unser Zuhause hatten wir ja die ganze Zeit dabei. Die ersten beiden Wochen stand viel gutes Essen mit Freunden und Familie auf der Tagesordnung. Zum Glück durften wir bei Freunden auf dem Grundstück parken. So mussten wir uns nicht immer wieder neue Spots suchen, an denen das Übernachten erlaubt ist.
Natürlich kam uns jede Ecke und jede Straße bekannt vor, und trotzdem fühlte es sich anders an als vor der Reise. Es war eigenartig, wieder andere Menschen Schweizerdeutsch sprechen zu hören. Wir mussten richtig aufpassen, was wir so alles in der Öffentlichkeit sagen – wo uns plötzlich wieder jeder verstehen konnte. Vieles erschien uns übermäßig teuer, beim Einkaufen waren wir überwältigt vom Angebot.
Wenn die Räder rollen, ist die Welt im Lot.
Und dann, nach zwei Wochen, entschieden wir uns, doch wieder loszufahren. Ursprünglich wollten wir erst im Juni in Richtung der Niederlande aufbrechen und dort unserem Aufbauhersteller Bliss Mobil einen Besuch abstatten. Stattdessen beschlossen wir, einfach loszulegen und uns vorher noch ein wenig Deutschland anzusehen. Unser erstes Ziel war Stuttgart – und dort das Mercedes-Benz Museum. Wir durften den Axor sogar direkt vor dem Gebäude parken, während wir die Ausstellung anschauten. Und nun stehen wir eben am Neckar, sind gefühlt seit langer Zeit mal wieder allein und denken an die Reise zurück.
Das letzte Jahr ist wie im Flug vergangen. Wir haben so viel erlebt und gesehen … Das wird uns manchmal erst bewusst, wenn wir noch einmal die Bilder anschauen oder unsere eigenen Berichte lesen. Manches Abenteuer ist erst im Nachhinein so richtig zu einem Abenteuer geworden – wenn wir Freunden beim Apéro davon erzählt haben. Während unserer Tour waren selbst heikle Situationen wie die erzwungenen Umwege einfach unser Alltag, den wir so gut wie möglich zu meistern versucht haben.
Wir haben extrem viel gelernt – und das hat nur noch mehr die Lust geweckt, die Welt weiter zu erkunden. Konkrete Zukunftspläne haben wir noch nicht, das macht uns durchaus ein wenig Angst. Unsere Idealvorstellung wäre, Arbeiten und Reisen irgendwie miteinander zu verbinden. Sicher ist nur: Ganz egal, ob unsere nächsten Ziele so exotisch oder herausfordernd werden wie die der zurückliegenden Monate, solange die Räder rollen, ist unsere Welt im Lot.
Alle Teile der 4-Xtremes-Serie findet ihr hier:
Teaser: Ein Paar aus der Schweiz geht auf eine Tour der Superlative
Teil 1: Andrea und Mike Kammermann unternehmen im Expeditionsmobil eine Tour der Superlative
Teil 2: Andrea und Mike Kammermann stellen ihr Expeditionsmobil auf Axor-Basis vor
Teil 3: Karaoke am Stausee und Unwetter überm Meer für das Abenteurer-Paar aus der Schweiz
Teil 4: Das war heiß! Die beiden Abenteurer aus der Schweiz unterwegs im Iran
Teil 5: Für Spione gehalten und auf dem Mond gelandet! Neues vom Schweizer Abenteurer-Paar
Teil 6: Schüsse im Dunkeln und Geisterstadt-Idylle – neue Abenteuer vom Schweizer Abenteurer-Paar
Teil 7: Konsequent offroad – das Schweizer Abenteurer-Paar „erobert“ Zentralasien
Teil 8: Der Frost fordert Tribut – herbe Pleiten und helfende Hände für die Schweizer Abenteurer
Teil 9: Die Kammermanns stoßen zum Kältepol vor, allen Hindernissen zum Trotz
Teil 10: Poliertes Eis und ein Stück Heimat mitten in Sibirien für die Schweizer Abenteurer
Teil 11: Das 4-Xtremes-Team erlebt anstrengende Gesetzeshüter und Erholung am Schwarzen Meer
Teil 12: Ein herber Rückschlag und Abenteuer-Sightseeing in Bulgarien für die Kammermanns
Teil 13: Andrea und Mike beenden ihre Extrem-Tour. Und sind schon wieder on the road
Fotos: 4-Xtremes, Alexander Tempel
Video: Alexander Tempel
Kommentar
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28 Kommentare
GRACIAS
GRACIAS
Heb iedere keer dat ik jullie verhalen en foto's heb bekeken ,gedacht wat een Prachtig avontuur jullie hebben meegemaakt ,en genoten dat jullie me met de verhalen en foto's meegenomen hebben met dat Avontuur
jullie verhalen waren altijd Prachtig en Spannend en de foto's waanzinig mooi !!
Zal wel wennen worden om weer thuis te wezen .
Maar wens jullie veel SUCCES toe !!👍👍
Heb iedere keer dat ik jullie verhalen en foto's heb bekeken ,gedacht wat een Prachtig avontuur jullie hebben meegemaakt ,en genoten dat jullie me met de verhalen en foto's meegenomen hebben met dat Avontuur
jullie verhalen waren altijd Prachtig en Spannend en de foto's waanzinig mooi !!
Zal wel wennen worden om weer thuis te wezen .
Maar wens jullie veel SUCCES toe !!👍👍
All the best, us
All the best, us
LG aus z. Zt. Nordfinnland (auf dem Weg zum Nordkap), Manfred
LG aus z. Zt. Nordfinnland (auf dem Weg zum Nordkap), Manfred
Thank you for sharing this wonderful adventure with us!
Jean-François
Thank you for sharing this wonderful adventure with us!
Jean-François
Respekt für Eure Reiseabenteuer,
danke für Eure regelmäßigen Erlebnisberichte und Bilder Eures nicht alltäglichen Alltages - war spannend!
Auch ich würde mich über Fortsetzungen freuen!
Ein Ende ist ein neuer Anfang - eine glückliche Hand wünsch' ich Euch...
Gruß
Klaus
Respekt für Eure Reiseabenteuer,
danke für Eure regelmäßigen Erlebnisberichte und Bilder Eures nicht alltäglichen Alltages - war spannend!
Auch ich würde mich über Fortsetzungen freuen!
Ein Ende ist ein neuer Anfang - eine glückliche Hand wünsch' ich Euch...
Gruß
Klaus
Wir sind bereits in Planung für weitere Abenteuer und dessen Berichte ;)
Stay tuned ;)
Wir sind bereits in Planung für weitere Abenteuer und dessen Berichte ;)
Stay tuned ;)
Auch dir wünschen wir nur das Beste und vielleicht bis bald :)
Auch dir wünschen wir nur das Beste und vielleicht bis bald :)
You had a great time!
Do you plan new routes?
P.S. It would be nice to meet you at the Truck Gran Prix’19, in the territory of Mercedes Benz Trucks with RoadStars Team.😉✌️🏆🏁
You had a great time!
Do you plan new routes?
P.S. It would be nice to meet you at the Truck Gran Prix’19, in the territory of Mercedes Benz Trucks with RoadStars Team.😉✌️🏆🏁
We have plenty of new ideas and routes, it's almost hard to keep track haha but we need some time to plan and organize it. Hopefully, we can share our future adventures here again.
We have plenty of new ideas and routes, it's almost hard to keep track haha but we need some time to plan and organize it. Hopefully, we can share our future adventures here again.