Kruse Automotive liefert AdBlue zur Abgasnachbereitung

Wirtschaft & Logistik

Tropfen für Tropfen.

Dieselfahrzeuge brauchen AdBlue zur Abgasnachbereitung. Ein bedeutender Lieferant für die wässrige Lösung ist Kruse Automotive. Weil es bei AdBlue kaum Differenzierungsmerkmale gibt, muss der Distributeur mit Service und Logistik punkten – die auch auf den Actros baut.

AdBlue marsch! Innerhalb von Minuten fließen hier gut 4 000 Liter AdBlue in den Tank eines Kunden.


Der „Drop“ ist eine Sache von Minuten: An die Tankstelle fahren, am Heck des Tankaufliegers einige Meter Schlauch abrollen und anschließen, Knopf drücken, abwarten – schon ist der Busbetrieb in Menden im Sauerland wieder reichlich mit AdBlue versorgt. Noch schnell am Drucker neben der Schlauchtrommel den Lieferschein für 4.010 Liter der wässrigen Harnstofflösung ausstellen, und weiter geht die Fahrt. Nach dem Drop ist vor dem Drop!

Mit gut 21.000 Liter AdBlue im Tankauflieger seines Actros 1845 hat Fahrer Frank Schüler die Tour angetreten. Sieben Kunden bedient er heute. „Solche ‚Multidrops‘ sind für uns Alltag“, sagt Sascha Filthaut, Prokurist bei Kruse Automotive. Der Betrieb aus Balve im Sauerland, Teil der auf Chemikalien spezialisierten Stockmeier Gruppe aus Bielefeld, ist Deutschlands größter neutraler AdBlue-Distributeur – „neutral“, weil nicht auch Kraft- und Schmierstoffe zum Angebot des Unternehmens zählen. Der farb- und geruchlose Stoff verringert im Zusammenspiel mit modernen Dieselmotoren den Ausstoß von Stickoxiden auf einen geringen Restwert.



Derzeit liefern pro Tag 30 Tank-Lkw für Kruse Automotive in Deutschland und dem angrenzenden Ausland AdBlue aus. Der Markt wächst: „In Deutschland geht man von einer Verdopplung des Bedarfs bis 2025 aus“, so Filthaut. Der Kampf um Marktanteile ist hart. Ausgefochten wird er nicht etwa über die Produktqualität, da bei AdBlue als „Commodity“ die Unterscheidung in hochwertige und weniger hochwertige Ware wegfällt. Umso mehr zählen Service und Logistik.

Kruse Automotive sichert sich seine Marktanteile zum einen, indem es neben dem Kernprodukt auch Tankanlagen sowie Gebinde für jeden Bedarf anbietet. So haben die Sauerländer etwa die „Kruse-Flasche“ mit 1,89 Liter AdBlue sowie diverse Kleingebinde für den Pkw-Besitzer ebenso im Programm wie Fässer und 1.000-Liter-Container für Speditionen und Werkstätten. Zum anderen liegt der Fokus darauf, dass die Lieferungen schnell, zuverlässig und mit maximaler Wirtschaftlichkeit zu den Abnehmern gelangen.

„Wir haben etwa 3.500 Rechnungsempfänger mit mehreren Tausend Warenempfängern, und alle Bestellungen laufen hier in Balve ein“, erklärt Sascha Filthaut. Der Bedarf vieler großer Abnehmer wird automatisiert übermittelt: über AdBlue-Tankstellen mit Telemetrie-Einheiten. „Unser Kundenservice sieht die dortigen Füllstände und kann Aufträge veranlassen, die dann an unsere Disposition gehen.“


Versorgt. Beim „Multidrop“ beliefern Frank Schüler und seine Kollegen jeweils bis zu sieben Kunden pro Tag.
Versorgt. Beim „Multidrop“ beliefern Frank Schüler und seine Kollegen jeweils bis zu sieben Kunden pro Tag.
Bescheinigt. Nach jeder Lieferung erledigen die Fahrer am Lkw den Papierkram.
Bescheinigt. Nach jeder Lieferung erledigen die Fahrer am Lkw den Papierkram.
Geplant. Prokurist Sascha Filthaut (l.) kann darauf bauen, dass die Disponenten für eine effiziente Tourenplanung sorgen.
Geplant. Prokurist Sascha Filthaut (l.) kann darauf bauen, dass die Disponenten für eine effiziente Tourenplanung sorgen.
Rund 30 Tank-Lkw sind für Kruse Automotive im Einsatz. Die Fahrzeuge brauchen freilich auch selbst AdBlue – rund fünf Prozent der benötigten Kraftstoffmenge.
Rund 30 Tank-Lkw sind für Kruse Automotive im Einsatz. Die Fahrzeuge brauchen freilich auch selbst AdBlue – rund fünf Prozent der benötigten Kraftstoffmenge.

Flächenoptimierte Lieferungen.

Die Disponenten organisieren „flächenoptimierte Lieferungen“, eine komplexe Aufgabe. Denn neben geschicktem Auftragshandling ist die Frage entscheidend, woher die Ware kommt: Kruse bezieht das AdBlue ausschließlich von Primärproduzenten. „Unsere Lkw-Fahrer liefern im Grunde kreisförmig rund um die Produzenten, und die Disponenten müssen die Kreise immer wieder neu ziehen“, so Filthaut. Welchen Radius sie wählen, hängt von den aktuellen Monatspreisen für AdBlue bei den einzelnen Anbietern ab. Die richten sich wiederum nach dem jeweiligen Börsenpreis für Harnstoff. Ein ausgeklügeltes Logistiksystem.

Entscheidend für dessen Funktionieren ist nicht zuletzt eine starke Flotte. Bei Kruse und der gesamten Stockmeier Gruppe setzt man daher schon lange auf Mercedes-Benz. Der Großteil des 85 Lkw starken Gruppen-Fuhrparks trägt den Stern, in den vergangenen beiden Jahren erwarb die Gruppe knapp 50 Actros – darunter dreiachsige Actros Wechselfahrgestelle mit 300 kW sowie Sattelzugmaschinen mit 350 kW und 330 kW.

„Wir schätzen die Mercedes-Benz Lkw für ihre Zuverlässigkeit mit geringen Ausfall- und Standzeiten sowie für ihre energieeffizienten und umweltschonenden Motoren“, sagt Filthaut, dessen Team ebenso auf Stockmeier-Lkw an zahlreichen Standorten Zugriff hat. „Auch bei den Fahrern stehen die Fahrzeuge hoch im Kurs.“ Weitere Pluspunkte: die sehr hochwertige Verarbeitung, die hohe Mercedes-Benz Werkstattdichte und die reibungslose Ersatzteilversorgung – sowie die zahlreichen Assistenz- und Sicherheitssysteme. „Unsere neuen Actros haben vom Active Brake Assist 3 bis zum Wankregel-Assistent so ziemlich alles an Bord, was es in dieser Richtung gibt.“ Top-Equipment also für jede Menge Drops!


Fotos: Michael Neuhaus

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