Zementlogistiker SiloNet setzt auf RoadEfficiency von Mercedes-Benz Trucks

Wirtschaft & Logistik

Extrem volatiles Geschäft.

Im Zementgeschäft müssen Mittelständler knallhart kalkulieren. Niedrige Gesamtkosten, hohe Sicherheit und hohe Fahrzeugnutzung sind ein Muss für Flottenbetreiber wie Gerdes + Landwehr.


Herbert Schulz befördert Tag für Tag Zehntausende Kilogramm seines Frachtguts. Doch zu Gesicht bekommt er es nur durch ein wenige Zentimeter breites Schauglas, das er beim Entladen des Siloaufliegers im Auge behält. „Ich überprüfe, ob der Zement problemlos fließt“, sagt der 46-Jährige. Das tut er an diesem verregneten Nachmittag ein paar Kilometer südwestlich von Bremen. Zwei, drei Mal schlägt Schulz einen Gummihammer an die Aluwand, um anhand des Widerhalls den Füllstand abzuschätzen. Nach einer knappen Dreiviertelstunde sind die 29 Tonnen Zement vollständig ins Silo des Transportbetonwerks geströmt.


Zement als wichtigstes Transportgut.

In der Anlage in Delmenhorst entsteht – aus Zement und unter Zugabe von Kies, Sand und Wasser – frischer Beton zur sofortigen Verarbeitung. Geladen hat Schulz seine Fracht in einem Holcim Zementwerk in Bremen. „Diese Sorte sorgt für eine hohe Festigkeit. Damit hergestellter Beton eignet sich zum Beispiel für Fundamente von Windkraftanlagen“, erklärt der Fahrer. In steter Abfolge brausen Fahrmischer heran und werden, nur ein paar Meter vom Actros des Fahrers entfernt, von oben aus einem massiven Rohr befüllt. Ein scheppernder Klingelton signalisiert: Die sich drehende Trommel ist voll beladen, der Nächste bitte!

„Zement ist unser bei Weitem wichtigstes Transportgut“, sagt John Henrik Landwehr. Der 45-Jährige ist Geschäftsführer der Gerdes + Landwehr Unternehmensgruppe mit Sitz in Sulingen, Niedersachsen, und als solcher Arbeitgeber von Herbert Schulz und dessen gut 240 Kollegen. 2016 hat die Gruppe Fracht im Gesamtgewicht von mehr als 2,4 Millionen Tonnen bewegt. Drei Viertel davon waren Baustoffe, vor allem Zement zur Herstellung von Beton. „Der Zementanteil an unseren Baustofftransporten liegt bei rund 90 Prozent“, so Landwehr. Die restlichen zehn Prozent machen Sand, Kies, Kalk, Flugasche und Quarzsand aus.


Beton ist weltweit ein gewaltiger Markt – was unweigerlich auch für Zement gilt. In China, wo man ganze Städte aus dem Boden stampft und bestehende Megacitys scheinbar bis ins Uferlose wachsen, wurden 2016 kaum vorstellbare 2,4 Milliarden Tonnen des Rohstoffs verbraucht. Im aufstrebenden Indien ist der Zementabsatz zwar nicht annähernd vergleichbar, aber trotzdem riesig, in den USA steigt er auf hohem Niveau stetig. In Deutschland wurden 2016 immerhin 27,5 Millionen Tonnen Zement verbraucht.

Weil der globale Markt so gigantisch ist, geben wenige große Player den Ton an. LafargeHolcim, HeidelbergCement und Cemex führen das internationale Ranking an. Lokale mittelständische Unternehmen wie die Gerdes + Landwehr Gruppe müssen sich den Spielregeln anpassen und kostenseitig überaus wettbewerbsfähig agieren, um in diesem Markt bestehen zu können. Für Gerdes + Landwehr ein wichtiger Erfolgsfaktor ist ein auf RoadEfficiency getrimmter Fuhrpark von Mercedes-Benz Trucks.


„Wenn Sie auf die aktuellen Innovationen bei den Assistenz- und Sicherheitssystemen schauen, dann ist der Stern konkurrenzlos.“

– John Hendrik Landwehr


Zusätzliches Standbein. Gerdes + Landwehr ist auch im Baugeschäft aktiv – für gewerbliche wie private Kunden.
Zusätzliches Standbein. Gerdes + Landwehr ist auch im Baugeschäft aktiv – für gewerbliche wie private Kunden.

Neun Prozent Marktanteil.

Die Gerdes + Landwehr Gruppe hat beim Transportgut Zement in Deutschland 2016 beträchtliche neun Prozent Marktanteil geschafft. Die rein auf Zementtransporte ausgelegte SiloNet Logistik übernimmt dabei eine Schlüsselrolle. Das Unternehmen ist ein Joint Venture mit der Holcim (Deutschland) GmbH, die zu den führenden Zementproduzenten Deutschlands gehört und Tochter des globalen Primus LafargeHolcim ist. So konnte Gerdes + Landwehr beim Umsatz einen Sprung auf knapp 68 Millionen Euro machen. Fast zwei Drittel davon – und damit schließt sich der Kreis zu Herbert Schulz und seinem Actros mit Siloauflieger – entfallen auf den Transport.

Zur Flotte der Gruppe zählen heute gut 170 Lkw, die vor allem in Deutschlands nördlicher Hälfte im Einsatz sind. Bei 83 davon, darunter alle knapp 50 SiloNet-Trucks, handelt es sich um den Actros. „Wir fahren seit 1958 Mercedes-Benz“, sagt John Henrik Landwehr, der den Betrieb in vierter Generation führt.


„Die Qualität der Fahrzeuge überzeugt uns seit jeher. Und wenn Sie auf die aktuellen Innovationen bei den Assistenz- und Sicherheitssystemen schauen, darunter der Abbiege-Assistent, den schon 30 Prozent der Lkw an Bord haben, dann ist der Stern konkurrenzlos.“ Aus Unternehmersicht wichtigste Größe sind die Gesamtkosten über die Nutzungsdauer des Fahrzeugs. „Auch hier schneidet der Actros sehr gut ab. Er ist insgesamt einfach ein sehr attraktiver Lkw.“



Dynamische Gruppe.

Partner des Joint Ventures SiloNet sind Holcim und die Gerdes + Landwehr Unternehmensgruppe (G+L) mit Sitz im niedersächsischen Sulingen. Sämtliche Beteiligungen eingerechnet hat G+L rund 300 Mitarbeiter. Transportdienstleistungen machen knapp zwei Drittel des Umsatzes aus. Auch das Planen und Errichten von Privat- und Gewerbeimmobilien sowie das Projektieren von Windkraftanlagen gehören zum Aktivitätsfeld. An einem Transportbetonproduzenten mit fünf Werken hält G+L ebenfalls Anteile. Hinzu kommen zwei eher ungewöhnliche Beteiligungen: an einem Hotel auf Norderney und einem Fitnessstudio direkt neben der Zentrale in Sulingen – in dem die Mitarbeiter zu Sonderkonditionen trainieren können. Das heutige Unternehmen geht zurück auf einen bereits 1898 gegründeten Maurerbetrieb.


Super Job!

Zement ausliefern mit dem Actros von Herbert Schulz.
Den Film findest du hier.


Fotos: Christian Schmid

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