Schwerer Verteilerverkehr: lokal emissionsfrei und leise mit dem eActros

Fahrzeug & Technik

Der eActros kommt!

2016 stellte Mercedes-Benz Trucks als weltweit erster Hersteller einen schweren Elektro-Lkw vor. RoadStars zeigt, mit welchen Innovationen der neue eActros den emissionsfreien Lieferverkehr in Innenstädten Wirklichkeit werden lässt.


Mercedes-Benz Trucks präsentierte auf der IAA 2016 als weltweit erster Hersteller einen schweren Elektro-Lkw – den Urban eTruck. Jetzt geht der Technologieführer konsequent den nächsten Schritt: Mit dem eActros wird Mercedes-Benz seinen Elektro-Lkw im Praxiseinsatz auf die Straße schicken. In den nächsten Monaten erhalten Kunden aus unterschiedlichen Branchen die Möglichkeit, zehn Fahrzeuge mit 18 Tonnen beziehungsweise 25 Tonnen zGG auf Alltagstauglichkeit und Wirtschaftlichkeit zu testen. Langfristiges Ziel: ein Serien-Lkw für lokal emissionsfreies Fahren in Städten.

Für die Zwei- und Dreiachser steht dabei zunächst der innerstädtische Waren- und Lieferverkehr im Fokus – die hier benötigten Reichweiten deckt der eActros optimal ab. Im Vergleich zum Prototyp ist technisch einiges passiert: Beispielsweise sichern nun elf Batteriepakete die Stromversorgung. Weitere Übernahmeteile aus dem Daimler-Konzern erhöhen außerdem die Zuverlässigkeit.


Nachhaltig, vollelektrisch, leise. Das zulässige Gesamtgewicht des eActros beträgt – je nach Variante – 18 oder 25 Tonnen.
Nachhaltig, vollelektrisch, leise. Das zulässige Gesamtgewicht des eActros beträgt – je nach Variante – 18 oder 25 Tonnen.
Bewährte Energiespeicher. Die bereits bei EvoBus erprobten Lithium-Ionen-Batterien mit 240 Kilowattstunden ermöglichen rund 200 Kilometer Reichweite.
Bewährte Energiespeicher. Die bereits bei EvoBus erprobten Lithium-Ionen-Batterien mit 240 Kilowattstunden ermöglichen rund 200 Kilometer Reichweite.
Synergien konsequent nutzen. Der Rahmen und viele weitere Komponenten des eActros stammen vom bewährten Serienfahrzeug.
Synergien konsequent nutzen. Der Rahmen und viele weitere Komponenten des eActros stammen vom bewährten Serienfahrzeug.

Fahrleistung wie ein Diesel-Lkw.

So basiert beispielsweise die Antriebsachse auf einem Modell, das bereits als Niederflur-Portalachse in Mercedes-Benz Omnibussen mit Hybrid- und Brennstoffzellen Verwendung findet. Sie wurde nun für den Einsatz im eActros wesentlich überarbeitet. 

Der Antrieb erfolgt über zwei Elektromotoren nahe der Radnaben der Hinterachse. Die flüssigkeitsgekühlten Drei-Phasen-Asynchronmotoren arbeiten mit einer Nennspannung von 400 Volt. Ihre Leistung beläuft sich auf je 125 kW, das maximale Drehmoment beträgt je 485 Nm. Nach der Übersetzung werden daraus 11 000 Nm. Die Fahrleistung ist damit der eines Diesel-Lkw absolut ebenbürtig. Die Energie für bis zu 200 Kilometer Reichweite speichern Lithium-Ionen-Batterien mit 240 kWh. Sie haben sich bereits bei der EvoBus GmbH vielfach bewährt – sind also keine Prototypen mehr. Anhand solcher Synergien innerhalb des Daimler-Konzerns lassen sich Entwicklungszeiten verkürzen und Kosten einsparen, ohne auf Zuverlässigkeit verzichten zu müssen.

Die Batterien des eActros sind zur Sicherheit von Stahlgehäusen geschützt. Im Fall eines Aufpralls geben die Halterungen nach und leiten auf diese Weise die Energie an den Batterien vorbei, ohne diese zu beschädigen. Die Energiespeicher lassen sich mithilfe von mobilen Ladegeräten innerhalb von drei bis elf Stunden vollständig wiederaufladen. Die Kundeninnovationsflotte wird bis mindestens Mitte 2020 im Einsatz sein.


Fotos: Daimler

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