Mirza Dzalic liefert mit einem Arocs Fertigbeton aus

Reportage

Mirza und sein Fahrmischer.

Seit 14 Jahren bringt Mirza Dzalic für das Bauunternehmen Lahofer jährlich Tausende Kubikmeter Fertigbeton zu den Abladestellen. Seit Kurzem ist er dabei mit einem nagelneuen Arocs unterwegs.

Birgit Lahofer-Loserl, Geschäftsführerin Fa. Lahofer, Christian Semper, Verkaufsberater Fa. Pappas Auto GmbH, Regina Lahofer‑Zimmermann, Geschäftsführerin Fa. Lahofer und Mirza Dzalic (von links nach rechts) vor dem Firmensitz.


Wer noch nie in einem Fahrmischer gesessen ist, kann das Gefühl wohl nur schwer nachvollziehen. Mirza Dzalic lächelt. Der 40‑Jährige ist seit 14 Jahren Fahrer beim Bauunternehmen Lahofer in Auersthal im Nordosten von Wien und tagtäglich mit seinem Arocs unterwegs. „Beton ist zwar zäh, aber trotzdem eine Flüssigkeit, die beim Fahren ins Schwappen kommen kann“, sagt er. „Darauf muss man Rücksicht nehmen. Vor allem bei schlechten Fahrverhältnissen, im Winter bei Schnee und Eis, oder in engen Kurven. Da heißt es aufpassen.“ Bei Vollbremsungen oder bei Ausweichmanövern vor einem plötzlich auftauchenden Hindernis könnte das Fahrzeug unkontrollierbar werden.



Transport gegen die Uhr.

Eine weitere Herausforderung: Beton ist nicht endlos verarbeitungsfähig und sollte spätestens eineinhalb Stunden nach dem Befüllen der Trommel des Fahrmischers auf der Baustelle verbaut sein. „Mit chemischen Zusatzstoffen kann die Verarbeitungszeit zwar verlängert werden, ein gewisser Zeitdruck ist aber auch dann gegeben. Vor allem an besonders heißen Tagen, wenn der Beton noch schneller steif wird als sonst“, sagt Mirza. Wie er den Spagat zwischen größtmöglicher Sicherheit und dem Zeitdruck trotzdem schafft? Mit jeder Menge Erfahrung! Pro Woche pendelt Mirza mit seinem Lkw rund 500 Kilometer zwischen dem Lahofer‑Betonmischwerk in der Nähe von Schönkirchen‑Reyersdorf und diversen Abladestellen im Großraum Wien und im östlichen Niederösterreich. Dabei hat er bis zu neun Kubikmeter Fertigbeton geladen.


„Wir sind sehr breit aufgestellt“, sagt Birgit Lahofer-Loserl, die das Unternehmen gemeinsam mit ihrer Schwester Regina Lahofer-Zimmermann und ihren drei Cousinen Christiane, Astrid und Petra Lahofer in mittlerweile vierter Generation führt. Planungen und Bauberatungen gehören ebenso zum Tätigkeitsbereich des Familienbetriebs wie Transportaufgaben und ein Mobilkranverleih, der Verkauf von Sand, Schotter und eben auch Beton.



Keine Zeit für Small Talk.

Mirza hat es heute Vormittag mit einer vergleichsweise kleinen Baustelle in Strasshof zu tun. Der gebürtige Bosnier liefert den Beton für die Kellerwände eines Einfamilienhauses und setzt seinen erst drei Monate jungen 4‑Achser langsam rückwärts durch die Straße einer Wohnsiedlung. Er hält seinen Fahrmischer unmittelbar hinter einer auf einem Arocs aufgebauten Betonpumpe von Lahofer, steigt aus dem Fahrerhaus, rückt seinen Bauhelm zurecht und begrüßt die Kollegen. Zeit für Small Talk bleibt aber nicht, Mirza macht sein Fahrzeug arbeitsbereit. Er positioniert die Rutsche so, dass der Fertigbeton aus der Trommel seines Lkw direkt in den Trichter der Betonpumpe fließen kann und füllt dann auch schon den Trichter. Von dort saugt der Pumpenwagen den Beton in den Schlauch des Verteilermastes, und rund 20 Meter entfernt beginnt für drei Bauarbeiter der anstrengende Teil ihres Tages. Auf einem Gerüst stehend füllen sie Kubikmeter für Kubikmeter die Schalung der Kellerwände mit Fertigbeton.



Ordnung muss sein.

Trotz des Schmutzes auf der Baustelle ist es in der Fahrerkabine von Mirzas Arocs auffällig sauber. „Ich verbringe jeden Tag viele Stunden in der Kabine, die ist wie ein zweites Wohnzimmer für mich und daher will ich sie auch entsprechend in Ordnung halten“, sagt er. Penibel ist alles an seinem Platz. Mit dem kleinen Finger der rechten Hand tupft er ein verirrtes Staubkörnchen auf und schnippt es aus dem Fenster.



Fotos: Sebastian Freiler

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