Péter Török auf großer Tour mit der 20-Jahre-Actros-Jubiläums-Edition

Fahrzeug & Technik

Reiselust.

Wenn Péter Török auf große Tour geht, tut er das aus ganzem Herzen. Erst recht in seiner 20-Jahre-Actros-Jubiläums-Edition, die sein Chef Christian Berger angeschafft hat.

Christian Berger.
Christian Berger.
Christian Berger zeigt die Foto-Schätze aus seinem Firmenarchiv.
Christian Berger zeigt die Foto-Schätze aus seinem Firmenarchiv.

Christian Berger fischt. Er sitzt in seinem Chefsessel am Schreibtisch und fördert aus den Tiefen der Firmenchronik versunkene Schätze zutage. Ein Bild von einem alten Kurzhauber irgendwann an einem schönen Sommertag in den 70er-Jahren. Die Aufnahme eines strahlend neuen L 322, das Bild eines weiteren Mercedes-Benz Lkw aus dem Jahr 1990 vor einem monumentalen Sowjet-Denkmal in der heutigen Ukraine: Budjonnys Reiter. An der Transitstrecke Lemberg–Kiew machten die Kavalleristen der 1. Roten Reiterarmee kurz vor der Ortschaft Brody Anstalten, in einem gewaltigen Sprung vom Hang über die Straße zu setzen. Das 27 Meter lange Monument erinnerte an das Operationsfeld des Reitergenerals Budjonny im Polnisch-Sowjetischen-Krieg von 1920/1921. Vor zwei Jahren wurde es im Zuge der Dekommunisierung abgerissen.

Für den Unternehmer ist der Schnappschuss einfach eine schöne Erinnerung, steht er doch für ein ganz wichtiges Kapitel in der Geschichte seines mehr als sechs Jahrzehnte alten und in Vorau in der Steiermark beheimateten Familienbetriebs Christian Berger Transport GmbH.

1956 von seinem Großvater gegründet, machte sich die Firma anfangs vor allem mit Schotter- und Holztransporten einen Namen. Ab 1969 war man auch im Fernverkehr tätig. Von Griechenland bis Norwegen, von Portugal bis – eben – in die Sowjetunion. „Wir waren in ganz Europa unterwegs und sind sogar in den Iran und nach Nordafrika gefahren. Vor allem waren wir auf den Ostblock spezialisiert“, sagt Christian Berger. Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs war es damit dann praktisch über Nacht vorbei. Den Fernverkehr behielt das Unternehmen trotzdem im Fokus.


Der plakative Einstieg zur 20-Jahre-Actros-Jubiläums-Edition – vom Fahrer handsigniert.
Der plakative Einstieg zur 20-Jahre-Actros-Jubiläums-Edition – vom Fahrer handsigniert.
Péters Arbeitsplatz macht ordentlich was her.
Péters Arbeitsplatz macht ordentlich was her.

„Wir versuchen, für die Fahrer immer die beste Ausstattung zu bekommen.“

– Christian Berger, Chef von Péter Török


Auch Péter Török liegen die weiten Fahrten im Blut. Der Fahrer lädt im Werk von Biomasse- und Wärmepumpen-Hersteller Herz im burgenländischen Pinkafeld für Christian Berger gerade eine Biomasseheizung in den Auflieger seines Actros 1953. Nach Bordeaux soll sie geliefert werden. Der 58-Jährige ist gerade von einer Tour aus Schweden über Berlin, Dresden und Prag zurückgekommen.

Der Slowake liebt es, unterwegs zu sein. Péter bezeichnet sich selbst als leidenschaftlichen Reisenden. Um bei seinen Touren etwas von Land und Leuten mitzubekommen, hat er ein Klapprad im Gepäck. Auf zwei Rädern erkundet er während der Stehzeiten die Umgebung. „Ich war schon an so vielen Orten, und trotzdem macht es immer wieder Spaß, Neues zu entdecken und kennenzulernen“, sagt Péter. Um seine Eindrücke festhalten zu können, hat er immer eine professionelle Fotoausrüstung dabei. Sein absoluter Sehnsuchtsort ist Spanien – bis vor drei Jahren lebte er mit seiner Frau in der Hafenstadt Alicante an der Costa Blanca. „Das Klima, die Leute, die Kultur – dort fühle ich mich einfach rundum wohl.“


Péter Török ist Fan von gut gemachtem Kaffee – das geht im Actros-Fahrerhaus tadellos.
Péter Török ist Fan von gut gemachtem Kaffee – das geht im Actros-Fahrerhaus tadellos.

Auch der Actros ist für Péter ein echtes Zuhause. „Das ist eigentlich kein Fahrerhaus, sondern ein Wohn- und Schlafzimmer“, sagt er. In den Fächern über der Frontscheibe hat er Kleidung und Handtücher verstaut, außerdem Bücher und seinen Laptop. Von der Decke baumeln zwei von ihm selbst aus Leder gebastelte Kreuze. Den Lenkradbezug und die Schutzhülle für seine Espressokanne hat er – farblich passend zur Innenausstattung – ebenfalls selbst angefertigt. Und signiert. „Ich mache das mit allen größeren Bastelstücken“, sagt er und lächelt. Selbst der Actros trägt sein Autogramm.

Ordnungsliebe kommt bei Péter Török zuerst. Das Bett ist sauber gemacht, alles im Lkw ist an seinem Platz. Der Fahrer geht sogar so weit, dass er bei jeder längeren Rast die Fensterscheiben putzt. „Egal, ob ich um 17 Uhr oder um Mitternacht auf eine Raststation komme – bevor ich mich ausraste wird geputzt“, sagt er. „Das entspannt.“



Der Actros ist bei Christian Berger in mehrfacher Hinsicht etwas Besonderes. Zum einen bevorzugte der Firmenchef in den vergangenen Jahren vermehrt Fahrzeuge anderer Hersteller. Die neue Motorengeneration und das dichte Servicenetz von Mercedes-Benz in ganz Europa haben ihn jedoch wieder für die Marke begeistert. „Wenn ich ein Problem habe, brauche ich rasch und unkompliziert Hilfe“, sagt er. Zum anderen handelt es sich bei Péters Lkw um die 20-Jahre-Actros-Edition.

Warum das Sondermodell, das weltweit auf nur 200 Fahrzeuge limitiert ist? „Weil unsere Fahrer sehr viel Zeit in den Fahrzeugen verbringen, kaufen wir grundsätzlich nicht von der Stange“, erklärt Berger seine Wahl. „Wir versuchen immer, die bestmögliche Ausstattung zu bekommen und den Lkw auf die Bedürfnisse unserer Mitarbeiter abzustimmen. Da kam die Jubiläums-Edition gerade recht. Mit all den Fahrer-Assistenzsystemen, mit Retarder, Klimaautomatik, Kühlschrank und dem vorausschauendem Tempomat Predictive Powertrain Control waren schon viele Ausstattungen inkludiert, die wir ohnehin haben wollten.“ Und als Draufgabe: die Jubiläums-Embleme über dem Einstieg, die Beleuchtung aus 138 LEDs in einem Acrylglasrahmen für das Schiebe-Hebedach in Glasausführung, Velours-Fußmatte, Sitzkasten-Verkleidung und zusätzliche Ablageschale auf der Armaturenbrüstung.

So gehen nun auch Fotos vom neuen Actros in die Firmenchronik ein. Eine alte Liebe flammt wieder auf.


Fotos: Bubu Dumic

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