Sammeln und recyceln mit dem Actros

Reportage.

Der Sammler.

Altmetalle, elektronische Altgeräte und Altholz sind das Geschäft der Firma Ragg aus Hall in Tirol, für die Andreas Kindl fährt. Sein neuer Actros 2851 verfügt über einen Kranaufbau – und Euro VI-Motorisierung.

Der neue Actros 2851 hat auch einen eigenen Kran an Bord und ist damit flexibel einsetzbar.


Der Recyclingplatz der Firma Ragg in der Oberen Lend in Hall in Tirol. Auf rund 50.000 Quadratmetern türmen sich Berge von Alteisen und Altholz, dazwischen nach Sorten getrennt Aluminium, Kupfer, Messing, Nirosta und andere Metalle, Altkabel, Flachglas, Elektronikaltgeräte und in kompakte Würfel gepresste Dosen. Während ein Traktor Güterwaggons auf Schienen verschiebt, schreddert weiter hinten am Gelände eine 1.250 PS starke Anlage alte Autos in faustgroße Stücke. Einige davon hat Andreas Kindl heute Vormittag mit seinem Actros 2851 abgeliefert. Zuvor wurden den Fahrzeugen in der Vormontageanlage bereits alle schädlichen Flüssigkeiten sowie Batterie, Katalysator und Reifen entfernt.

Kindl ist bei dem Tiroler Familienbetrieb Ragg seit Jahren als Lkw-Fahrer beschäftigt. Er sorgt dafür, dass die Schredderanlage genügend Futter bekommt und die Berge an Altmetall und Recyclingstoffen nicht kleiner werden. Arbeitsbeginn ist für ihn täglich um 7 Uhr. Sein erstes Ziel ist der Recyclingplatz in Hall, wo er seinen Actros auf die Waage steuert. Hier misst der Waagmeister das Gesamtgewicht aus Fahrzeug und am Tag zuvor geladener Fracht. „Nach dem Abladevorgang fahre ich nochmals auf die Waage, so können wir das Gewicht der Fracht errechnen“, sagt Kindl, der es in seiner Arbeit mit den unterschiedlichsten Materialien und Aufträgen zu tun bekommt. Dazu gehören Autos ebenso wie Bauschutt, Schrott, alte Badewannen, Waschmaschinen, Holzreste, Sperrmüll und Glas.

Was genau zu tun ist, erfährt er jeden Tag vom Disponenten, der dem 34-Jährigen nach der Fahrt auf die Waage zwischen fünf und zehn Auftragszettel in die Hand drückt. „Manche davon sind mit fixen Zeitangaben versehen, andere Aufträge kann ich mir selbst einteilen. So bin ich unterwegs im Grunde genommen mein eigener Chef“, sagt Andreas Kindl und schmunzelt. „So ist es“, bestätigt der neben ihm stehende Prokurist Christian Stolz. „Wir versuchen, unseren Mitarbeitern größtmögliche Freiheiten zu lassen. Es bringt schließlich niemandem etwas, wenn wir alles bis ins kleinste Detail vorgeben und reglementieren.“ Kindl nickt. Erst gestern habe er durch geschickte Koordination seiner Aufträge zehn bis fünfzehn Minuten Zeit einsparen können. „Darüber freut sich die Firma ebenso wie ich.“

Eine Herausforderung seien vor allem Aufträge in Innenstädten, speziell im Innsbrucker Stadtzentrum. „Dort ist es oft eng und wir müssen inmitten von Fließverkehr und Fußgängern arbeiten. Da heißt es aufpassen“, sagt Kindl. Immer wieder kommt dabei der Kranaufbau seines neuen Actros zum Einsatz. „Mit einer Reichweite von bis zu acht Metern bietet er größtmögliche Flexibilität, weil damit auch die Übernahme von kleinen Mengen aus unzugänglichen Bereichen möglich ist“, sagt Prokurist Stolz.


Trotz kraftvoller 375 kW ist der neue Actros mit Euro VI-Motor sparsam im Verbrauch – und damit ideal geeignet für die Anforderungen der Firma Ragg.


Auch Andreas Kindl ist sehr zufrieden mit seinem neuen Fahrzeug. „Die größte Umstellung war für mich die Schaltautomatik, aber die habe ich mittlerweile sehr zu schätzen gelernt. Auch das große Platzangebot im Fahrerhaus und die Rückfahrkamera sowie die Kraft des 375-kW-Motors möchte ich nicht mehr missen. Insgesamt fährt sich das Fahrzeug sehr gut und ruhig.“

Die letzten Worte gehen im Getöse eines großen Baggers unter, der gerade zerkleinerten Eisenschrott in einen Waggon lädt. „Die rund 80.000 Tonnen Metall und Holz, die wir hier pro Jahr verwerten, werden großteils mit Lkw von Industriebetrieben, Gemeinden oder anderen Schrotthändlern abgeholt. Nach der Weiterverarbeitung schicken wir sie mit der Bahn an Kunden wie die Tiroler Röhren- und Metallwerke AG sowie Stahlwerke in Italien“, sagt Stolz. Damit leiste Ragg einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Natur. „Wir arbeiten nach höchsten umweltschonenden Kriterien. Als erstes Schredderunternehmen Österreichs haben wir uns zu einem international anerkannten Umweltmanagement verpflichtet“, betont Stolz. Dieses lässt das Unternehmen regelmäßig von unabhängigen Gutachtern überprüfen.

Das Umweltbewusstsein spiegelt sich auch im Fuhrpark wider. Denn nicht ohne Grund hat sich das Unternehmen für den neuen Actros entschieden. Dessen Euro VI-Motor sei neben dem dichten Servicenetz und dem gehobenen äußeren Erscheinungsbild einer der wesentlichen Faktoren bei der Auswahl gewesen, betont Stolz. „Unser Geschäftsansatz ist sehr modern: Wir nehmen Altstoffe als Wertstoffe wahr und führen einen Großteil davon wieder dem Rohstoffkreislauf zu. Uns ist es wichtig, dass sich dieser moderne, nachhaltige Ansatz auch in unserem Fuhrpark wiederfindet. Deshalb haben wir uns für den Mercedes-Benz entschieden.“


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