Auf der Suche nach Herby

Arocs

Auf der Suche nach Herby.

Lucky Trucker Fee: Letztens hatte ich wieder einmal eine interessante Begegnung; ich traf einen Chauffeur on the Road, der mir erzählte, er habe meinen ehemaligen Arocs in der Innerschweiz gesehen, und zwar in einem Kieswerk.


Er hätte ihn an dem Schweif erkannt, der immer noch an der Mulde aufgeklebt ist. Das war eine Überraschung für mich und brachte mich auf die super Idee, Herby zu suchen, den ich ja fast ein Jahr gefahren hatte.

Wie kommt ein Lkw eigentlich zu dem Namen Herby? Bevor ich mich auf die Suche nach ihm mache, schnell noch eine kurze Erklärung für euch. Es geschah im Juni 2013 am Wochenende des Trucker & Country-Festivals in Interlaken: Mein Arocs stand dort neben unserem Mercedes-Benz Stand. Gemäss Security warfen am Samstagabend zwei Personen eine Bierflasche in Richtung des Lkw. Da sie so treffsicher waren, flog die Flasche an die Pneukante – und von dort direkt zurück ins Gesicht des Werfers. Daraufhin verscheuchte die Security die beiden Randalierer. Fazit: Wie das Wunderauto im Film Herby wusste sich auch dieser Lkw selbst zu helfen – daher der Name.



Jetzt, drei Jahre später, möchte ich gerne wissen, wo und wofür Herby heute eingesetzt wird. Von mittlerweile mehreren Chauffeuren habe ich erfahren, dass er sich in einem Kieswerk in der Innerschweiz befindet. Sie haben ihn am Schweif an der Mulde erkannt. Die Lucky-Trucker-Beschriftung gibts natürlich nicht mehr. Ausgerüstet mit Herbys Chassisnummer mache ich mich auf die Suche und versuche herauszufinden, an welche Firma er verkauft wurde.

Schnell werde ich fündig: Die Firma heisst Steinag Rozloch AG und hat ihren Sitz in Stansstad.

Die Steinag Rozloch AG wurde 1931 im ältesten Industrieort von Nidwalden, im Rotzloch, gegründet und beschäftigt heute 135 Mitarbeitende.



Und nun ist es so weit: Ich habe einen Termin mit dem Chauffeur, der Herby jetzt fährt. Er heisst Sepp Berlinger, und ich bin gespannt, was er mir so alles erzählen wird über meinen «Verflossenen», den Arocs Herby.


Lieber Sepp, wie lange bist du schon in diesem Betrieb, und was sind deine Aufgaben?

Seit 30 Jahren bin ich jetzt bei der Firma Steinag Rozloch AG. Nächstes Jahr werde ich zwar pensioniert, denke aber dennoch nicht ganz ans Aufhören. Ich möchte noch aushilfsweise weitermachen. Seit ca. zwölf Jahren fahre ich in diesem Betrieb mit Lkw, habe aber nie den Lkw-Führerschein gemacht, da ich hier im Werkverkehr tätig bin.

Meine nächste Frage an dich: Kennst du mich, oder hast du schon mal von mir gehört? Wusstest du, dass ich diesen Lkw vor dir gefahren habe?

Nein, ich muss gestehen, ich hatte keine Ahnung, dass es dich gibt oder dass du als Lucky Trucker Fee die Betreuung der Lkw-Chauffeure hier in der Schweiz übernimmst. Trotzdem: Der eine oder andere Chauffeur hat mich schon angesprochen und erzählt, dass vor mir eine Frau mit diesem Lkw unterwegs war. Jetzt ist mir auch klar, dass sie den Schweif an der Mulde wiedererkannten, der so wohl nur beim Lucky-Trucker-Auto vorkommt.

Sepp, erzähl mir doch mal, seit wann und für was ihr Herby einsetzt.

Also, wir haben ihn seit April 2015. Er wurde auf 40 km/h gedrosselt, da ich mit ihm nur auf diesem Areal im Werkverkehr unterwegs bin. Eingelöst wurde er auf 3248, und ich mache ca. 4000 km pro Jahr. Hauptsächlich transportiere ich mit ihm Sand und Splitt für die Eigenproduktion. Ich liebe es, ihn zu fahren; er fühlt sich einfach beinahe an wie ein übergrosser Pkw – so schön bequem, handlich und voll ausgestattet mit dieser modernen Technik von heute. Dein Herby hat mich noch nie im Stich gelassen, ich bin sehr zufrieden mit ihm.


Der Tag neigt sich dem Ende zu. Ich habe Herby wiedergesehen und bin überglücklich, dass er in so gute Hände gekommen ist. Herzlichen Dank an Sepp Berlinger, der sich für mich so viel Zeit genommen hat. Auf ein baldiges Wiedersehen!

Lucky Trucker Fee Patrizia Baumgartner


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